Loving You is Killing Me || Min Yoongi ||

~30~

Namjoon pov

Die Situation im Dorm hat sich seit der Aussprache von Yoongi und Saja um einiges gebessert. Sie geht familiärer mit uns um, seit ihre Verletzungen zum größten Teil verheilt sind, hilft sie im Haushalt, sie putzt und kochte sogar an einigen Tagen das Essen. Sie unterstützt uns wirklich sehr, es hat sich herausgestellt, das Jimin wohl ihr Bias ist, denn die beiden kleben seit geraumer Zeit wirklich sehr aneinander. Offensichtlich -so hat Jimin es mir gesagt- hat sie sogar YoonMin, so nennen unsere Fans das Ship aus Yoongi und Jimin, dies geshippt und war beinahe schon traurig, das sie nun mit Yoongi zusammen war. Beide hatten darüber gelacht, doch irgendwie lag etwas verletztes in Jimins Augen als er mir dies sagte.

Größtenteils geht es bei uns zu, wie zu dem Zeitpunkt, bevor Sa zu uns kam. Alle verstehen sich super, klar wir haben Streitigkeiten, aber jeder arbeitet an sich selbst und hilft sie zu schlichten. Saja ist auch hier eine große Hilfe. Sie kann vieles nachvollziehen und bleibt unparteiisch. Selbst wenn wir sie oft mal anmotzen bleibt sie die meiste Zeit über ruhig und versucht zu helfen. Nun, es gibt jedoch auch Zeiten, wo wir sie so sehr auf die Palme bringen, das sie uns alle zusammen staucht. Sie beginnt zu fluchen, redet lauter und ich hab fast das Gefühl, das Yoongi sie immer stolz, aber auch verängstigt betrachtet. Die beiden, also echt. Sie passen zusammen wie die Faust auf's Auge.

Auch Yoongi geht es sehr viel Besser, er isst mehr, er schläft zwar immer noch sehr viel, aber im Großen und Ganzen ist es weniger geworden. Saja scheint ihm bei seinen Depressionen zu helfen und das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Außerdem wirkt er ausgelassener, er arbeitet nicht mehr ganz so viel, dennoch hat sich sein Stil sehr gebessert, seine Texte sind emotionaler und drücken viele seiner, vermutlich auch ihrer Gefühle aus. Die beiden ergänzen sich eben.

"Namjoon~" Jin schaut aus der Küche hervor, sieht mich mit einem dringenden Blick an und fragend erwidere ich den Blick. "Das Telefon klingelt nun schon zum dritten Mal, bitte geh endlich ran." meint er seufzend und schon verschwindet er wieder in der Küche. Und tatsächlich, kaum war er verschwunden klingelt mein Handy erneut.

Der Manager? Was wird er wohl wollen? Wegen des Albums hatten wir doch erst in drei Tagen ein Meeting. Und sonst hatten wir auch keine Probleme, die Proben und Aufnahmen laufen gut.

"Ja?" frage ich in das Telefon, lege den Stift beiseite und lasse erst einmal von den Lyrics ab, die seit geraumer Zeit vor mir liegen. Ich wollte unbedingt einen weiteren Song fertig bekommen, wurde jedoch irgendwie durch meine eigenen Gedanken unterbrochen. "Ja Saja ist hier. Nein es geht ihr ziemlich gut. Ihre Verletzungen sind beinahe alle verheilt, sie kann wieder relativ gut laufen und auch mental wirkt sie stabiler. Wieso fragen sie?"

Stirn runzelnd beobachte ich Taehyung und Jungkook als sie ins Wohnzimmer kommen.

"Ja., Bitte waren sie kurz." meine ich und sehe explizit die beiden Jüngsten an. "Geht bitte Saja her holen. Der Manager möchte mit ihr reden."

Sofort verschwinden die beiden in Richtung Yoongis Zimmer und schon wenig später stehen die beiden samt Yoongi und Saja im Wohnzimmer.

"Was gibt es Oppa?" fragt sie leise, kommt näher und setzt sich neben mich an den Tisch, Yoongi setzt sich gegenüber von ihr hin, betrachtet meine Arbeit. Ich reiche ihr das Handy. "Der Manager würde gerne mit dir reden, er meinte es wäre wichtig."

Sie nickt, nimmt mir das Handy ab und hält es sich selbst ans Ohr. "Bin dran." murmelt sie leise. "Nein es geht mir gut. Meine Eltern? Ich, habe sie lange nicht gesehen. Sie haben mich..ist etwas passiert?" einige Sekunden ist es still. "Nun, Sie würden sonst nicht fragen wie ich zu meinen Eltern stehe."

Wo sie recht hat, das hatte mich nämlich auch gewundert, wieso er fragt ob es ihr auch mental gut ginge. Sie ist eben nicht dumm.

Sie grummelt leise, auf ihre Eltern war sie nie sonderlich gut zu sprechen. Das Verhältnis zwischen ihnen ist nicht das beste und das wird es vermutlich auch nie sein.

"Nein das..." ihre Pupillen verkleinern sich, ihre Augen werden größer, ihr Mund steht offen. "Was? Das ist ein schlechter Scherz nicht wahr?" fragt sie geschockt, ihre Stimme zittert leicht, ihre Hand sinkt und mit ihr das Handy.

"Leider nein." hört man den Manager dumpf durch das Gerät sagen, "Ihre Eltern hatten einen Autounfall, ihre Mutter kam dabei ums Leben, ihr Vater liebt schwer verletzt im Krankenhaus. Er würde sie gerne sehen. Bitte überlegen sie es sich. Er hat selbst darum gebeten, das ich sie frage."

Saja legt das Handy vor ihr auf den Tisch, ihr Blick verrät wie verletzt und geschockt sie ist, dennoch kommt keine einzige Träne aus ihren Augen. Irgendwo verständlich, aber sollte es nicht normal sein, das sie wenigstens ein paar Tränen vergießt?

Ich nehme das Handy hoch.

"Nein sie ist noch da aber nur gerade sehr geschockt." ich betrachte sie weiter, sehe Yoongi an und sofort beginnt er auf sie einzureden. "Ja wir sprechen mit ihr. Danke das sie angerufen haben." damit legt der Manager auf, ich verstaue mein Handy in meiner Tasche.

"Saja, willst du wirklich nicht ins Krankenhaus fahren?" frage ich vorsichtig und mit glasigen Augen sieht sie mich an.

"Ich.." beginnt sie leise, ihre Stimme schwach und zerbrechlich. "Ich will ihn sehen. Vielleicht habe ich nie mehr die Chance dazu."