»13. Kapitel

16K 960 230
                                    

Louis und Liam sehen in diesem Kapitel so aus, wie auf dem Bild rechts. Viel Spaß beim Lesen x

Nachdem Liam und ich schweigend den Heimweg angetreten hatten - während des gesamten Weges hatten wir nicht ein einziges Wort miteinander gewechselt, sondern waren den eigenen Gedanken nachgegangen - hatte ich mich sofort entschuldigt und war in meinem Zimmer verschwunden. 
Der Plan, der sich in der dunklen Ecke meines Hirns wie Puzzlestücke zusammen gesetzt hatte, entwickelte sich von Minute zu Minute zu einem immer besseren. Ich starrte gerade in Gedanken versunken auf den schäbigen Wecker auf dem Nachttisch neben meinem Bett, als mich ein leises Klopfen an der Tür davon ablenkte.

»Darf ich reinkommen?«

Die mir leider nur zu bekannte Stimme, meldete sich von der anderen Seite der Tür. Seufzend schwang ich meine Beine aus dem gemütlichen Bett und setzte mich aufrecht hin. Das fehlte mir jetzt auch noch.

»Tür ist geöffnet.«

Nachdem ich vergessen hatte ihm Bescheid zu geben, dass er ohne große Umstände reinkommen konnte, gab ich ihm schnell eine Antwort.
Mit schief gelegtem Kopf, sah ich dabei zu, wie das dunkle Holz nach vorne schweifte und die große Statur von Liam dahinter freilegte. Dieser stand im Türrahmen und sah mich zögernd an.

»Was ist los?«

Mit einem aufgesetzten Lächeln auf den Lippen, benutzte ich meine Finger spontan als Bürste und fuhr mir langsam durch das verwuschelte Haar. Schmunzelnd verfolgte ich mit, wie er sich kurz abwesend am Ohr kratzte, ehe er seine Hände lautlos in die Tiefen seiner Hosentaschen gleiten ließ.

»Ich...Also...Ich wollte mich nur erkundigen, wie es dir geht.«

murmelte er verlegen, unschlüssig darüber, ob er nun die indirekte Erlaubnis hatte, den Raum zu betreten und sich mir zu nähern. Unwirklich kam ich mir wie ein wildes Tier vor, das er zähmen wollte.

»Mir geht es gut, danke, das du fragst.«

Dankend nickte ich kurz in seine Richtung. Liam sah mich erst für eine Weile intensiv an. Dann setzte er schon, beinahe wie in Zeitlupe, einen Fuß vor den anderen. Im Hintergrund sah ich unsere Haushälterin mit mehreren Tabletten auf den Armen balancierend, auf dem Flur entlang tänzeln. Verwirrt erhaschte ich wieder einen flüchtigen Blick auf den hässlichen Wecker.

»Wieso ist Rosie denn noch hier?«

erkundigte ich mich ein wenig verblüfft und sah fragend zu Liam.

»Sie hat um diese Uhrzeit doch schon längst Feierabend.«

Aus Instinkt blickte ich zuerst zur Tür, da er dort zuletzt gestanden hatte, doch als ich dort hinsah, entdeckte ich lediglich gähnende Leere. 
Dafür erschreckte ich mir mehr, als sich die Matratze neben mir nach unten wölbte und sich ein schweres Gewicht zu mir setzte.

»Die Arbeiter von heute Morgen sind immer noch da.«

erklärte er mir schnell, die langen Finger fummelten an der schwarzen Krawatte herum, die eng um seinen Hals geschlungen war.
So wie es aussah, wollte er sie etwas lockerer machen, allerdings sahen die Versuche, die er vollführte, nicht gerade sehr erfolgreich aus. Kurzerhand beschloss ich, ihm zu helfen.

»Warte, ich helfe dir.«

Ohne auf eine Antwort zu warten, rutschte ich zu ihm herüber und griff nach seinen Handgelenken. Sanft brachte ich ihn dazu, sie zu senken und platzierte sie in seinem Schoß. Liam beobachtete mich kritisch. Dem Anschein nach, hegte er den Verdacht, dass ich ihn möglicherweise erdrosseln wollte. Der Gedanke an das Vergnügen ließ ein belustigtes Grinsen auf meinen Zügen erscheinen.

BodyguardOnde as histórias ganham vida. Descobre agora