»20. Kapitel

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Kapitel wird später überarbeitet x Danke für die 12.7k Votes und 255k Reads, das bedeutet mir so viel 

Kaum hatten seine Worte mich erreicht, breitete sich ein ungemütliches Gefühl in mir aus. Was konnte jetzt noch passiert sein? Auf der einen Seite sträubte ich mich regelrecht dagegen, es zu erfahren. Auf der anderen Seite zeigte sich allerdings ein gewisses Interesse, welches mich dazu trieb einmal kräftig zu schlucken und Liam dann mit einem Nicken zu signalisieren, dass er fortfahren konnte.

»Es geht um Niall. Die Geschichte ist ganz schön verrückt.«

sagte er und fummelte an seinem Handy in der Hand herum. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen, dass eine Denkfalte zwischen ihnen entstand. Wenn ich ehrlich mit mir war, war Niall so ziemlich die letzte Person mit der ich gerechnet hatte. Insgesamt war in den vergangen Stunden viel passiert, dass ich nicht einmal eine Sekunde daran gedacht hatte, ihm irgendwie zu informieren, dass ich mit Liam hatte verschwinden müssen. Liam, der meinen Gesichtsausdruck erkannt hatte, fuhr sich rasch durch die Haare, bevor er zögernd weitersprach. Es war nicht schwer erkennen, wie unangenehm ihm dieses Gespräch war. Wieso konnte ich aber nicht sagen.

»Ein Freund von der Polizei hat mich gerade angerufen. Niall wurde in deinem Haus erwischt, als Krankenwagen und Polizei ankamen. Sie haben ihn sofort festgenommen.«

Kaum hatte er seinen Satz beendet, konnte ich nicht anders, als zu stutzen. In den ersten Sekunden kam es mir so vor, als würde ich die Welt nicht mehr verstehen. Dann, ganz langsam, fing ich an zu begreifen was er da von sich gegeben hatte. Auch wenn Liam mir etwas anderes erzählt hatte, schloss ich den Gedanken, dass Niall meinem Vater etwas angetan hatte, sofort aus. Ich kannte ihn zu gut, um zu wissen, dass er nie im Leben so etwas vollbringen konnte. Auch wenn er eine Person noch so sehr verabscheute, er hatte nicht einmal im Spaß oder aus Wut davon geredet, dass er jemanden den Tod wünschte oder ihm etwas antun würde. In meinen Augen schien nichts mehr zusammenzupassen.

»Ich glaube, du solltest dich vielleicht für einen Moment hinsetzen. Du siehst so...blass aus.«

Besorgt legte Liam seine Hand auf meinen Oberarm. Um mich von den Gedanken loszureißen schüttelte ich einmal schnell den Kopf, ehe ich Liam halb anlächelte.

»Es ist alles in Ordnung, ich-das ergibt alles nur keinen Sinn.«

murmelte ich vor mich hin und strich mir dann ein paar überflüssige Strähnen aus dem Gesicht.

»Ich habe meinem Freund gesagt, dass er mich sofort informieren soll, wenn er ein paar neue Informationen hat.«

So fürsorglich wie er nun mal war, strich mein Bodyguard mir sanft mit der Hand über meinen Arm. Dann - ohne einen wirklichen Grund - platzierte er seine Hände an meine Hüfte und zog mich in eine innige Umarmung. Immer noch ziemlich verwirrt und überrascht zugleich schlang ich meine Arme um seinen Hals und vergrub eine Hand in seinen Haaren. Ich schätzte, dass Liam dachte, dass ich in absehbarer Zeit einen Nervenzusammenbruch erleiden würde - was allerdings nicht der Fall sein würde. Trotzdem entwich ich seinen Armen nicht und wehrte mich nicht einmal dagegen, als er seinen Kopf auf meinen ablegte und leise seufzte.

»Denkst du, dass er es getan hat?«

Ich konnte nicht sagen woher dieses Verlangen so plötzlich gekommen war, aber die Frage, was Liam von dem allen dachte, interessierte mich irgendwie. Natürlich war es klar, dass er Niall nicht sonderlich mochte - was auf einer gewissen Gegenseitigkeit zwischen den beiden beruhte - aber ob das seine Denkweise beeinflussen würde, versuchte ich mit dieser Frage herauszufinden. Liam hob seinen Kopf an, sodass wir uns in die Augen gucken konnten. Es war nichts anderes als eine unglaubliche Ernsthaftigkeit in seinen zu sehen.

BodyguardWhere stories live. Discover now