13. Marten bei mir Zuhause

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"Das ist nicht einfach", spricht er schließlich aus und seufzt. "Aber ich bin froh, dass du da bist" Ich komme zu dem Entschluss dass er voller Trauer, aber ebenfalls Neugier ist. Mein Gehirn rattert nach diesem Satz, versteht aber rein gar nichts und wir stehen nur wieder Schweigend hier.

"Marten, lass sie los" Das war nun Ace' Stimme. Seine Stimme würde ich sogar total betrunken aus tausenden raushören. Marten wirbelt, wie ich, rum und wir erkennen Ace hinter mir. "Marten..." Ace klingt provoziert und Marten verfestigt den Griff um mich. "Wer hat sie alleine vor dem Club sitzen lassen? Ich war's nicht!"

"Halt deine Fresse. Du warst nicht dabei!" Er kommt gereizt und gefährlich näher. Er seufzt aus und packt meine Schulter. "Stella, wir gehen" Marten betrachtet mich misstrauisch und ich bin es schließlich die Martens Hand von meiner Hüfte entfernt, aber nicht aus Bosheit. Ace nimmt seine Hand alleine weg. "Ace", fange ich so ruhig es geht an. Den Alkohol habe ich immer noch in mir und ich muss alle Konzentration aufbringen um einen richtigen Satz aussprechen zu können. "Ich komme nicht mit" Er lacht auf: "Und wie du das wirst" Ich schüttle den Kopf und spüre den Schmerz durch meinen Kopf schießen. "Marten bringt mich jetzt nach Hause" Ich lege Martens Hand wieder um mich. Ace scheint sich wirklich beherrschen zu müssen, denn er spannt den Kiefer an und läuft dann ohne irgendein Wort zu sagen wütend weg. "Bist du dir sicher?", fragt Marten misstrauisch und ich nicke bloß sanft. "Lass uns endlich gehen", bitte ich und setze uns in Gang.

Wie ich überraschend feststelle ist es nicht weit von dem Club bis zu meinem Appartement entfernt, sodass ich nur kurz den schönen Spaziergang in der frischen Nachtluft aber lange genug genießen kann. Marten hält mir meine Tasche vor die Nase und bittet stumm um den Schlüssel. Genuschelt gebe ich ihm Bescheid, dass er ganz vorne ist. Ich spüre die Kopfschmerzen nun erheblich und muss mich die vielen Treppenstufen hoch quälen. Marten probiert die Schlüssel aus und findet schnell den richtigen. "Hast du starke Schmerzen?" Ich nicke und setze mich mit seiner Hilfe auf die Couch. "Kannst du- erste Schublade neben dem Kühlschrank", gebe ich von mir und hoffe, dass er mich versteht. Er steht auf und öffnet die oberste Schublade die neben meinem Kühlschrank ist. Als Marten wieder kommt, hat er ein Glas Wasser und eine Plastikschachtel bei sich. Er hat mich verstanden. Lächelnd schaue ich zu ihm hoch und nehme die Kopfschmerztabletten. "Danke", sage ich nur. "Gern geschehen" Marten lächelt mich durchgehend an und erst jetzt sehe ich, dass er wie immer seinen Anzug trägt. Schwarz und weiß. Steht ihm.

"Danke", lächelt er mich an.

"Denke ich wieder laut?" Er nickt grinsend und stützt sich nun mit einem Arm neben meinem Kopf an der Couch-Lehne ab. "Entschuldigung" beschämt spiele ich mit meinen Fingernägeln und lächle bloß schief. "Also ich meine alles. Dass du das heute Abend alles miterleben musstest" Er nimmt meine Hände in seine und spricht mit sanfter und dunkler Stimme: "Lieber erlebe ich was mit dir, als rumzustreiten"

Ich weite meine Augen und versuche zu verstehen, aber das ist mit Kopfschmerzen verdammt schwer. Marten kommt gefährlich näher und schaut mich dabei genau an. Zwischen uns passt mittlerweile nur noch ein Blatt Papier und ich verstehe immer weniger. Aber das unsere Handlung gerade falsch ist, weiß ich wohl. Ich ringe mit mir und frage mich ob ich alles geschehen lassen soll, oder schnell einschalten soll. Doch bevor ich mich für das richtige entschieden habe, liegen seine Lippen schon auf meinen. Er küsst mich sanft und behutsam. Kopfschmerzen habe ich in diesem Moment nicht mehr und ich genieße es, dennoch blitzen schnell Bilder von Alexa in mein Kopf und ich stoße ihn abrupt weg. "Alexa!"

Er scheint erst verwirrt zu sein und fasst sich, als hätte er Schmerzen, an die Lippe. "Stella, mach dir keine Sorgen wegen ihr. Wir sind zerstritten" Perplex schaue ich ihn an. "Ihr seid also wirklich getrennt!" Er zuckt gleichgültig die Schultern und jetzt weiß ich wieder wie er mit Ace befreundet sein kann. "Wir wohnen noch zusammen, aber sie sucht sich bereits was anderes"

Ich kann das nicht fassen. "Wieso sagt sie mir das nicht?" Er zuckt wieder die Schultern. Ich fahre mir aufgebracht durch die Haare. Kaum zu glauben! Marten fährt mir mit seiner Hand über den Rücken. "Marten"

"Entschuldigung" bedrückt nimmt er sie weg und richtet sich neben mir auf. "Du solltest jetzt gehen", sage ich. Er dreht sich ruckartig zu mir um: "Ich lasse dich in deinem Zustand nicht alleine" "Doch, geh jetzt" Wenn Marten auch nur eine Minute länger bleibt, kann ich für nichts garantieren! Er steht traurig von der Couch auf und schlendert zur Tür. "Danke, übrigens noch" "Wie gesagt, gern geschehen" Mit einem Lächeln schließt er die Tür und ich bin alleine. Endlich. Wieder. Ich schließe meine Augen vor Müdigkeit und bilde mir ein, dass sich auf der Treppe in unserem Haus die Nachbarn anschreien. Doch das macht mir nichts aus, denn so schnell wie heute bin ich schon lange nicht mehr eingeschlafen.

Ich verfalle schnell in die bekannte und geliebte Traumwelt, allerdings kommt mir der Schlaf so kurz vor als ich das Nächste Mal aufwache. Ich höre etwas auf den Boden fallen und weiß sofort, dass es Glas ist. Das nächste was ich in meinem Zustand wahrnehmen kann ist ein Poltern, direkt vor meiner Tür. Und ich bin auf einmal hell wach. Von dem Alkohol spüre ich fast gar nichts mehr. Ich scheine nicht viel getrunken zu haben, aber genug um mich torkeln lassen zu können. Sofort kommt mir wieder in den Sinn was am Abend alles ablief und diese Sache mit Marten. Ich fange an das Schlimmste zu befürchten.

Ich rase zu meiner Wohnungstür und öffne sie in Lichtgeschwindigkeit. Um den nächsten Nachbarn anzuschreien und in der Erwartung dass sich meine Befürchtungen nicht bewahrheiten. Jedoch lag ich fast richtig.

"Ace! Ace wie viel hast du getrunken?"

"Hm-"

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Ich glaube ich habe noch nie ein Kapitel so schnell geschrieben, wie dieses hier :D

Übrigens, eine leider etwas traurige Nachricht: Ich werde in den nächsten 2 Wochen wenig auf Wattpad sein, da die Schule wieder anfängt und ich sehr viel mit der Klarinette zu tun habe :/

Aber wie könnte es weitergehen? 🤔

Don't break my heartWhere stories live. Discover now