40. Der Arztbesuch

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Im Auto schweigen wir, ich glaube wir sind beide sehr aufgeregt und total in unseren Gedanken versunken. Darum geht die Fahrt auch viel zu schnell und ehe wir uns versehen können, sind wir schon da. Die Frau an der Rezeption nimmt uns auf und schickt uns in ein anderes Stockwerk, wo wir von einer Arzthelferin gleich in eines der Zimmer geführt werden. Im Zimmer versuche ich Ace schließlich mit Fragen abzulenken. "Wir gehen nach noch zu mir und holen die Papiere für die Kündigung oder?" "Einkaufen sollte ich auch noch gehen. Du weißt doch, dass die Dorths heute kommen" "Und morgen schauen wir uns den Laden von innen an, weißt du noch?" Aber er nickt nur, dann kommt schließlich der Arzt rein.

"Guten Morgen miteinander", sagt er fröhlich. "Freut mich sie wieder auf den Beinen zu sehen" Er gibt Ace die Hand und schwenkt dann zu mir. "Und ihnen geht es hoffentlich auch gut. Ich würde gerne sie zuerst befragen, wie sie denn mit der Situation klar kamen und was ihre Ansichten zu seiner Besserung sind, ja?" Ich nicke und schaue Ace an, der nur die Stirn runzelt. "Ich muss Sie, Ace Ward, bitten kurz draußen zu warten" Ace macht die Tür auf und lässt uns alleine.

Der Arzt befragt mich tatsächlich zu meinen Beobachtungen an Ace' Verhalten und zu meinen Problemen während der Zeit. Aber da es keine Probleme gab, ist die Frage schnell geklärt. Ich erzähle ihm auch davon, dass Ace sich auch schon fast wieder normal bewegt ohne das Gesicht vor Schmerzen zu verziehen und dass er wieder total selbstständig geworden ist. Der Arzt lächelt und tauscht mich mit Ace aus. Wobei ich Ace einen ermutigenden Blick zuwerfe. Dieser ist in dem Raum viel länger als ich und kommt irgendwann ohne den Arzt heraus. "Und?", frage ich ihn von meinem Stuhl aus. "Der hat mich jetzt überall untersucht und dabei voll übertrieben, aber wie auch immer. Wir müssen noch kurz warten, bis er alles ausgewertet hat" Ich nicke und wir warten.

Schließlich kommt der Arzt und bittet uns beide wieder in seinen Raum. "Also setzen Sie sich" Er faltet die Hände und schaut abwechselnd vom Computer zu seinen Papieren. "Ich habe die Wunden untersucht, die Motorik untersucht, die Belastbarkeit untersucht und den ganzen Rest" Das meinte Ace also mit "überall untersucht"... "Ich habe das auch alles mit den Ergebnissen von letztem Mal verglichen, also mit den Beständen bei der Einlieferung bei uns, Sie wissen schon. Und ich bin zu einem sehr guten Ergebnis gekommen"

Ace und ich atmen beide auf und ich spüre seine Erleichterung.

"Die Wunden verheilen wirklich schnell, und die Motorik funktioniert auch fast wieder vollständig. Benutzen Sie die Salbe bitte weiterhin und machen sie diese bis Mitte nächster Woche regelmäßig drauf, dann können Sie diese absetzen" Der Arzt macht eine kurze Pause und setzt sich anders hin. "Was der Cut an ihrem Auge angeht, auf den müssen Sie noch aufpassen. Er ist wirklich tief und da darf absolut kein Schmutz ran. Wenn sie also rausgehen, machen Sie da bitte ein Pflaster drauf" Ace nickt, woraufhin der Arzt lächelt und ihm eine Packung Pflaster reicht. "Sie können sich nun auch mehr belasten, aber bitte noch keine sportlichen Aktivitäten. Lange Spaziergänge sind in Ordnung und bauen auch die Muskeln wieder auf. Aber mit dem Boxen sollten Sie es noch bleiben lassen und damit erst wieder anfangen wenn alles wirklich gut verheilt ist, so dass nichts altes wieder angreift" Dann macht er wieder eine kleine Pause. "Ich rede hier aber nicht von acht oder neun Wochen. Ich rede von drei oder vier" Und wieder atme ich aus und freue mich für Ace.

Vier Wochen ohne Boxen sind immer noch lang für Ace, er wird auch viel an Widerstand verlieren, aber es ist deutlich besser als neun Wochen... "Diese Zeit braucht Ihr Körper nun wirklich dringend um sich zu erholen, aber ich glaube drei oder vier Wochen sind erträglich" "Ja", sagt Ace lächelnd und ist wohl sehr erleichtert. Der Arzt steht auf und wir ebenfalls und dann geben wir uns allen die Hand. "Das schulden Sie Ihrem Körper. Halten Sie durch!", sagt der Arzt aufmunternd. "Werde ich. Danke", freut sich Ace und sieht, glaube ich, ein, dass er wirklich eine kleine Pause benötigt.

Als wir die Tür zuschlagen frage ich Ace: "Und?" "Ich kann es kaum abwarten wenn die drei Wochen vorbei sind! Ich leg mich jetzt ein bisschen auf die faule Haut und mach den ganzen Papierscheiß, aber nicht zu viel, ich lauf einfach ganz viel draußen rum um wenigstens ein bisschen Bewegung zu haben. Das darf ich ja!", sagt er und ich kichere glücklich: "Gute Idee"

"Und jetzt Einkaufen?", frage ich ihn. Er schüttelt den Kopf und überlegt kurz. "Lass uns erst zu dir fahren und die Papiere holen, dann kannst du auch schauen was du noch so da hast", fragt er und sieht mich durchdringend an, weil er wohl wissen möchte ob ich die Idee gut finde. "Stimmt, und dann gehe ich Einkaufen während du auf dem Bett chillst und Papierdreck machst okay?" Er hört meinen ironischen Ton raus und lacht als ich losfahre.

Und dann machen wir es genauso wie wir gesagt haben. Die Papiere habe ich einen Ordner geheftet und gebe ihm den ganzen in die Hand. Im Kühlschrank befindet sich nicht mehr so viel, weshalb ich mich wohl auf einen Großeinkauf einstellen muss. Kurz begleite ich Ace noch in die Wohnung um zu schauen was wir denn noch im Kühlschrank haben und frage ihn was er denn noch gerne hätte. Und schon fahre ich auch schon in den Supermarkt und kaufe schnell alles ein sodass ich es einräumen kann, bevor unsere Gäste kommen.

Auch dieser Plan geht auf und ich stehe pünktlich ohne volle Taschen in meiner Wohnung als es am Nachmittag klingelt. "Hallo?", spreche ich gespannt in die Anlage. "Wir sind es!", sagt Mrs. Dorth glücklich. Ich öffne die Tür und warte bis die drei mit ihren Koffern hochgelaufen sind. "Hallo ihr!", begrüße ich alle und umarme Mrs. Dorth. Den Kindern gebe ich die Hand und bedanke mich bei ihnen für ihre Hilfe. "Also das ist die Wohnung" Ich eröffne ihnen mein Reich mit einer schwungvollen Geste. "Die Fahrt war bestimmt anstrengend. Sie können sich ausruhen und ich kann mit Bianca und Finn drüben einen Film schauen", schlage ich vor. "Du weißt doch, dass wir uns Duzen sollen, Stella. Aber die Idee ist toll, wenn es dir nichts ausmacht" "Nein, natürlich nicht. Also kommt Kinder", sage ich und scheuche die zwei wieder raus und gehe mit ihnen nach drüben.

"Klopft mal", flüstere ich zu den zwei als wir vor Ace' Tür stehen. Die zwei hämmern dagegen und ein belustigter Ace öffnet uns die Tür. "Das ist Ace und das sind Bianca und Finn", stelle ich alle vor. "Hallo", sagt Ace und gibt jedem die Hand. "Was macht ihr denn hier?", fragt er begeistert. "Wir wollen einen Film schauen!", sagt Bianca und Ace nickt: "Dann willkommen!"

Wir bequemen uns auf die Couch, reißen eine Packung Chips auf und schauen alle vier einen Film an, den ich nicht kenne. Dieser läuft auf DinseyChannel und ist eine Art Musical, der Bianca und Finn völlig in den Bann zieht. Sie sitzen ganz still da und starren in den Fernseher während sonst nur die Geräusche der Chipstüte zu hören sind.

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Am Montag ist es soweit... die letzten Kapitel kommen und am Mittag wird noch eine Danksagung rausgehauen...

Frage: Ist es bei euch auch so krass warm?

Don't break my heartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt