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Taehyung P.O.V

Nach einer gefühlten Ewigkeit stand ich vom Badzimmerboden auf und wischte mir das Blut vom Bein und vom Boden.

Wie lange hatte ich hier gesessen?

Ich zog mir die Hose wieder an, ohne die Wunden zu verbinden.
Es war lästig, aufwändig und man würde den Verband durch die engen Hosen sehen, außerdem konnte jeder meine Sachen durchsuchen und all das Zeug finden.

Nein das war mir zu riskant.

Ich stand langsam auf, darauf bedacht nicht wieder hinzufallen, und schaute noch einmal in den Spiegel.

Ich sah immernoch müde aus und war blass wie sonst etwas.

Ich begann meine Augenringe zu überschminken und setzte mir ein Lächeln auf.

Für einen Moment glaubte ich es mir sogar selbst.

Ich schloss die Tür des Badezimmer auf und machte mich auf den Weg zu Jungkook und meinem Zimmer.

Dort angekommen legte ich mein Ohr erneut an die Tür um zu lauschen, worüber Jin mit Jungkook sprach, konnte aber wieder nichts hören.

Ich wollte gerade anklopfen, als ich ein schluchzen aus dem Zimmer vor mir hörte.
Es war Jungkook.

Ich versuchte möglichst einfühlsam um Eintritt zu beten, also räusperte ich mich erst.

"Kookie... Darf ich rein kommen?"

"Tae?",
Schniefte Jungkook kaum hörbar.

"Genau..."

"Ich will nicht, dass du mich so siehst."

Es legte sich eine kalte Gänsehaut auf meinen Körper, als ich an die Bilder aus dem Bad von eben dachte.

Er wird doch nicht...!

"Bitte...",
Flehte ich schon fast und hörte ein kleines klicken auf der anderen Seite der Tür, dann noch eins,
"Hast du die Tür wieder abgeschlossen?"
Fragte ich vorsichtig und etwas enttäuscht.

"Ja",
kam ein Wimmern von der anderen Seite.

Jungkook stand auf der anderen Seite der Tür.
Er war so nah und trotzdem konnte ich ihn nicht berühren.
Ihn nicht in meine Arme nehmen, trösten und sagen was für ein toller bester Freund er ist.

Als ob ich versuchte, ihn doch zu berühren legte ich meine Stirn an die Tür und berührte diese ebenfalls mit meiner Hand.

"Du kannst mir alles sagen...",
fing ich wieder ein Gespräch an.

Jungkook schien sich so weit gefasst zu haben, dass er mir antwortete ohne zu weinen,
"Das weiß ich doch Tae..."

"Und warum tust du es dann nicht?"

Ich knirschte mit den Zähnen um meine Enttäuschung zu unterdrücken.

Kurz danach hörte ich ein weiteres Klicken und spürte, wie die Tür aufgemacht wurde.

Ich schaute auf und sah einem Jungkook ins Gesicht, dessen Augen vor Tränen angeschwollen waren.

Ohne noch ein Wort zu sagen umarmte ich ihn,
"Aish... Nicht weinen, das wird schon wieder, was ist denn überhaupt passiert?"

Ich löste mich von Jungkook und sah, wie er meinem Blick auswich.

Ich sah in Jungkooks Gesicht und bemerkte etwas rotes an seiner Wange, einen kleinen Schimmer.

Was war das?

Ich wusste jetzt schon, dass alles was er mir nun erzählen würde eine Lüge war.

Jin merkte es nicht immer, aber ich war sein bester Freund, er konnte mir nichts vormachen.

Wir setzten uns auf mein Bett und er begann etwas wage zu reden:
"Naja, du warst ja heute morgen dabei, als Jin so wütend geworden ist.
Und er hatte recht.
Ich war noch bis spät Abends draußen.
Ja, ich hatte getrunken, aber das ist uns doch nicht verboten, oder?"

Er klammerte sich an mich und obwohl ich wusste, dass er mir nicht die Wahrheit sagte, akzeptierte ich seine Geschichte als diese.

Das wäre morgen bestimmt wieder anders, Jungkook war ein glücklicher Mensch, er zeigte das manchmal nicht, aber ich spürte, dass er froh war hier zu sein.

Ich sah ihn an, in seine dunkelbraunen Augen, die so gut zu seinem braunen Haar passten und verlor mich in ihnen.

Versteh mich nicht falsch, er war mein bester Freund, aber ich merkte, wie mein Herz klopfte als sich ein Gedanke in mir breit machte.

Wie wäre es wohl, wenn ich an seiner Stelle wäre?

Und

Ich wünschte ich wäre er...

Mic Drop - forever young (BTS / NamJin / YoonMin FF) Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora