38~

695 38 0
                                    

Jimin P.O.V.

E-Er soll dasselbe für mich fühlen wie ich für ihn?

Wie kann das sein?
Wie konnte ich so dumm sein?
So blind?

Yoongi vertiefte den Kuss und für einen Moment vergaß ich alles um mich herum.
Da war kein Krankenhaus und keine Schuld mehr, nurnoch Yoongi und ich.

Wir konnten auch ohne Worte kommunizieren.

Er hatte nur für mich dieses Lied geschrieben.
Ganz allein für mich.

Es war eigentlich zu schade um es unbeachtet zu lassen, aber jemand Anderen wollte ich das Lied nicht singen lassen, Yoongi war Rapper und ich werde nicht singen.
Ich habe genug mit meiner Stimme angerichtet.

Yoongi hatte den Kuss unterbrochen um mir die Tränen wegzuwischen, die an meinen Wangen Her unterliefen.

„Hoseok geht es bestimmt gut. Er ist stabil, ihm wird nichts passieren.“,
Er hauchte mir einen Kuss auf den Haarschopf,
„Mach dir nicht zu viele Sorgen, es wird alles gut werden.“

Yoongi konnte also doch meine Gedanken lesen.
Zumindest schien es so.

Ich hatte einen wunderbaren festen Freund.
Diese Wörter hörten sich so schön an in meinen Ohren.

Yoongi war der beste feste Freund den ich haben konnte.
Ich brauchte nicht mit ihm zu reden, er las mir alles von den Lippen ab.
Jeden Gedanken und jedes Gefühl.

„Wollen wir mal nach Hoseok sehen?“

Schon wieder.
Er wusste einfach immer, was mir Sorgen bereitete.
Ja, ich wollte Hoseok sehen.
Sehen, dass es ihm gut ging.

Deshalb nickte ich leicht und stand auf, spürte allerdings die Nadel in meiner Hand und schaute hilflos zu Yoongi.

Ich verlor mich erneut in seinen Augen und blendet sogar den Piepton auf meinem Ohr für einen kurzen Moment aus.

Tinnitus.

Ich wusste nicht genau, was es damit auf sich hatte, aber ich wusste, dass er lange, sehr lange bleiben konnte.

Yoongi schien meine unausgesprochene Frage zu verstehen und nahm einfach das Gerät mit, um es neben mir herzurollen.

Darauf wäre ich nie gekommen.
Nicht nur hübsch, heiß und mein Freund, sondern auch noch intelligent!

Für mich war Yoongi perfekt.

Ganz langsam tapste ich Yoongi hinterher, der mir die Tür zu meinem Zimmer aufhielt um sie hinter mir ins Schloss fallen zu lassen.

Ein Zimmer weiter hörte ich dumpfe Geräusche durch meinen Ton hindurch.
Entziffern Wer es war konnte ich nicht.

Dieser Ton machte mich wahnsinnig!
Aber er übernahm das 'Reden' für mich, damit in meinem Kopf nicht vollkommene Stille herrschte.
Oder noch viel besser: es übertönte mein Schlechtes Gewissen, was mir 'Mörder' oder 'Versager' zuflüsterte.
Oder es versuchte.

Yoongi schien die Stimmen besser zu erkennen als ich, denn er betrat den Raum, ich ging langsam hinterher und hörte bei jedem Schritt den Ton vibrieren.

Das einzige was ich von dem mitbekam, was die anderen sagten war ein
„Es tut so weh“
Von Hoseok.

Kurzschluss in meinem Kopf.
1. Gute Nachricht: Hoseok ist wach!
2. Schlechte Nachricht: er hat Schmerzen!
Er hätte sie nicht, wenn ich nicht gesungen hätte!

Tränen traten in meine Augen.
Schon wieder würde ich vor den Anderen weinen.

Das hatte ich in letzter Zeit viel zu häufig getan!

Hoseok sollte weinen, nicht ich!

Mein Atem ging viel schneller als normal und unter anderen Umständen hätte ich geschluchzt und geheult, aber ich konnte keinen Ton von mir geben.

Es war, als wären meine Stimmbänder gerissen.

Ich spürte ein Kribbeln in meinen Fingern.

Ich hatte das Gefühl durchzudrehen.
Mein Atem ging immer hektischer und meine Finger verkrampften sich, meine Beine begannen zu kribbeln, als würden sie einschlafen und auch mein Gesicht zeigte dieses Symptom.

Ich konnte mich auf nichts anderes konzentrieren als Hoseoks Aussage, meinen 'eingeschlafenen' Körper und den elenden Piepton auf meinen Ohren.

Yoongi kam näher zu mir, doch ich konnte mich nicht bewegen.
Er sagte etwas, doch es kam nicht bei mir an.
Der Ton verschluckte alle Geräusche von außen.

Auch Yoongi weinte.
Er sah verzweifelt aus.
Auch er wusste nicht, was er tun sollte.

Ein Wort hörte ich, bevor ich erneut von Ärzten mitgeschleppt wurde:

Hyperventilation.

×××
Wer nicht weiß, was das ist:

Hyperventilation tritt auf, wenn die Rate oder das Atemvolumen des Atems mehr Kohlendioxid eliminiert als der Körper erzeugen kann. Dies senkt die Konzentration von Kohlendioxid im Blut, was zu einer Hypokapnie führt .
(Danke Wikipedia für diese hilfreiche Antwort)

Auf Deutsch:
Der Körper atmet zu schnell und verbraucht somit mehr Kohlenstoffdioxid (das was wir (unter anderem) ausatmen), als er produzieren  kann.
Die Folgen sehen wir bei Jimin:
Schwindel, Kribbeln in den Lippen, Händen oder Füßen, (Kopfschmerzen, Schwäche, Ohnmacht und) Krampfanfälle.

Mic Drop - forever young (BTS / NamJin / YoonMin FF) Where stories live. Discover now