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Seokjin P.O.V

Wenigstens war Namjoon jetzt wieder da.
Ich gab es nicht gerne zu, aber ich hatte mir schon Sorgen um ihn gemacht, schließlich war er ja unser Leader.

Ich seufzte einmal, bevor ich in die Küche ging um unsere Vorräte zu überprüfen.

Ich hasste dieses Phänomen:
Ich ging einkaufen um den Membern was zu kochen, der Vorrat leerte sich aber immer viel schneller, als ich ihn selbst verbrauchte.

Nur deswegen musste ich so oft einkaufen gehen!

Wenn ich den Schuldigen in die Finger kriegen würde...

Ich sollte mich beruhigen, es hinnehmen und einfach nochmal einkaufen gehen, ein bisschen frische Luft sollte mir nicht schaden und ich käme mal wieder aus dieser spannungsgeladenen Luft heraus.

Mal wieder weg von den Anderen.

Ich rief noch einmal kurz durch die Wohnung, dass ich einkaufen war und verschwand ohne darauf zu hören wer antwortete aus der Tür.

Geld hatte ich dabei, Schlüssel, Jacke, Tasche...

Ich hatte meinen Mundschutz vergessen, na toll.
Nochmal zurück würde ich aber nicht gehen!

Ich versteckte mein Gesicht so gut es ging in meiner Jacke und hoffte, dass mich niemand erkannte.

Genervt kickte ich einen Stein vor mir her, der aber irgendwann in eine Seitengasse rollte.

Selbst dieser Stein machte mich aggressiv!

Ich schaute um mich und bemerkte, dass ich noch auf dem direkten Weg zum Supermarkt war.

Warum also keinen Umweg laufen?
So spät hatten wir es noch nicht und die Anderen würden sich sowieso nicht sorgen.

Also bog ich in die Gasse ab um nach 'meinem' Stein zu suchen.

Auf einmal spürte ich einen festen Griff an meiner Schulter.
Ich erschreckte mich kurz, wurde dann aber wieder genervt und aggressiv, drehte mich um und rammte dem Anderen meinen Ellenbogen in den Bauch.

Anders als erwartet taumelte er aber nicht und ließ mich auch nicht los.
Was war das denn für einer?

„Dich habe ich hier ja noch nie gesehen“,
Hickste er und ich konnte seine starke Alkoholfahne riechen.
Der Typ war widerlich!

„Du hast dich in mein Einzugsgebiet geschlichen“,
Lachte er, aber wieder erwiderte ich nichts darauf.
Er sollte einfach nur seine Pfoten von mir nehmen!

„Einen harten Schlag hast du ja, aber haben dir deine Eltern nicht beigebracht dunkle Gassen und Gegenden zu meiden?
Ich habe lange kein so hübsches Gesicht mehr gesehen.“

__
„Seokjin, komm bitte zurück, geh nicht in solche Gassen!“

„Aber Eomma, warum denn nicht?“

„Weil es da gefährlich ist!“
__

„Du hast wohl nie auf deine Mutter gehört, denn hier ist es gefährlich.
Ich bin gefährlich!!“

Trotz seines betrunkenen Zustandes war der Mann stark genug mich festzuhalten als ich fliehen wollte und mich mit dem Gesicht gegen die Wand zu drücken.

Meine Nase wurde fast zerquetscht und ich biss die Zähne zusammen.

Ich versuchte mich zu wehren aber er hielt mich so fest, dass ich nicht wegrennen konnte.

Was hatte er vor?

Im nächsten Moment bekam ich Panik.
Jetzt wusste ich was er vorhatte.

Er machte sich an meiner Hose zu schaffen, während er mich mit dem anderen Arm in Schach hielt.

Ich drehte und windet mich und biss die Zähne stärker zusammen aber es brachte nichts, meine Aggressivität war der Angst gewichen.

Angst davor was kommen würde.
Angst, dass er mich verletzten würde.
Angst, dass er mir mein erstes Mal nehmen würde.

Ich hatte zu viel nachgedacht und mich nicht mehr gewehrt bis ich spürte, dass auch er sich seiner Beinbekleidung entledigt hatte.

Er nahm wieder beide Hände zur Hilfe und drückte sie neben meinem Körper so feste in die Wand, dass sie schmerzten.

Tränen fanden den Weg über meine Wangen und ich konnte mir keinen Schrei verkneifen, als der ekelhafte, betrunkene Mann hinter mir in mich eindrang.

Ohne Vorwarnung.

Ich hatte Schmerzen.
Ich schrie.
Ich wollte hier raus.
Ich versprach nie wieder jemanden zu schlagen, wenn das hier nur aufhören sollte.

„Namjoon“,
Flüsterte ich, als ich mich nicht mehr wehrte und alles über mich ergehen ließ.

Ich war zu schwach um mich zu wehren und der Schmerz betäubte meinen Körper und ich zitterte am ganzen Leib.

„Hilfe“

Ich spürte, wie der Mann noch einmal in mich eindrang und sich dann in mir entledigte.

Er schubste mich noch einmal gegen die Wand ehe er sich wieder normal anzog und das Weite suchte.

Ich fühlte mich eklig.
Ich fühlte mich wertlos.
Ich fühlte mich benutzt.

Der Mann hatte mir mein erstes Mal gestohlen.
Er hatte mich vergewaltigt und hier zurück gelassen.

Mit zitternden Fingern bekleidete ich mich wieder und rutschte unter riesigen Schmerzen an der Wand runter.

Die Tränen hatten nicht aufgehört zu laufen und einzelne Schluchzer erschütterten meinen Körper.

Wo war Namjoon?
Ich brauchte ihn.
So sehr.

Mit immernoch zittrigen Fingern nahm ich mein Handy aus der Jackentasche und drückte auf Namjoons Kontakt.

Bitte geh ran!

„Ehm Hallo, wie kann ich dir helfen?“

„H-Hilfe... Bit-te hi-hilf mir. I-Ich brauch dich“

Meine Schluchzer ließen mich nicht gerade sprechen und immer wieder wischte ich mir die Tränen aus den Augen.

„Es tut mir leid eh... Ich habe soeben eine Diagnose bekommen mit Naja der Folge, dass ich mich nicht erinnere, ist es seh dringend eh mit... Mit wem spreche ich?“

„D-Das tut mir lei-eid. I-Ist nicht wich-tig. Ich hei-heiße Jin, gu-te Besse-erung“

Danach legte ich auf.
Ich hatte Niemanden und war ganz allein.

Ich war ganz allein.

Tagebucheintrag Namjoon:
Von Suga habe ich erfahren, dass der braunhaarige Junge von dem ich redete Jin heißt.
Dieser hat mich heute angerufen und nach meiner Hilfe gefragt.
Er hat sehr verzweifelt geklungen.
Nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich mich nicht erinnerte hat er gemeint es war nicht wichtig und legte auf.
Aber das glaube ich ihm nicht.
Er braucht meine Hilfe aber er traut sich nicht.
Er hat Angst.

Mic Drop - forever young (BTS / NamJin / YoonMin FF) Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang