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Hoseok P.O.V.

Auch wenn es nicht mehr allzu früh am Morgen war, war fast keine Menschenseele auf den Straßen unterwegs.

Mir sollte es recht sein, ich genoss einfach nur die frische Luft hier.
Naja, frisch konnte man die Luft in Seoul nicht nennen, aber ich war um jedes Sauerstoffatom dankbar, dass ich nach meinem Training kriegen konnte.

Meine Tasche hing mir über der Schulter und ich musterte den Weg vor mir, obwohl dieser garnicht wirklich interessant war.

Die weißen Rauchwölkchen tanzten vor meinem Gesicht wenn ich schwer ausatmete.

Das Einzeltraining heute war schön.
Ich liebte es schon immer- niemand konnte mich bemängeln oder seine Meinung äußern.

Wenn ich alleine tanzte, war ich einfach frei.
Und so fühlte sich das für mich auch an.

Ich musste unwillkürlich grinsen und vergrub mein Gesicht noch mehr in meinem Schal.

Es war wirklich kalt und meine Finger waren klamm und taub aber das interessierte mich nicht besonders, ich ging sogar einen leichten Umweg zum Dorm um die frühe Morgenluft zu genießen.

Ich beobachtete die Menschen in ihren Häusern, wenn ich daran vorbei ging und malte mir meine eigene Zukunft aus.

Ich wollte auf jeden Fall Kinder, denn Kinder sind das größte Geschenk, was man kriegen kann.
Vielleicht war es noch zu früh um darüber nachzudenken, aber bei dem Gedanken an meine Zukunft wurde mein Grinsen breiter.

Ich stellte mir vor, wie ich mit den anderen Sieben auf der Bühne stehe und eine Dankesrede halte.
Wie mir mein Sohn um den Hals fällt als wir die Bühne verlassen, wie meine Frau vor Freude weint und mich herzlich küsst...

Aber bis dahin sollte ich noch viel trainieren.
Es lernte sich Nichts von selbst, das habe ich schon lange bemerkt, deshalb auch die morgendlichen Tanzeinlagen.

Wer rastet, rostet- oder nicht?

Ich bemerkte, wie ich unserem Haus immer näher kam und stellte mich seelisch schon auf eine Moralpredigt von Jin ein, ich sollte mich doch nicht so überanstrengen.

Ich seufzte, als ich bemerkte, dass Diese nicht kommen würde.
Wie lange war es schon her, dass er mir so Etwas gesagt hatte, dass er sich wirklich Sorgen gemacht hatte?

Ich erinnerte mich garnicht mehr richtig daran, denn Jin war anders geworden.
Er war nicht mehr fürsorglich und hilfsbereit...

Er hatte etwas erschreckend Kaltes an sich, was mir Angst machte.
Er erhob seine Stimme gegen uns, das hatte er früher nie getan.

Was war bloß mit ihm los?

Ich konnte jetzt keinen Appell erwarten, da ich wusste, dass ich höchstens eine Standpauke bekommen würde und keine einfühlsamen Worte.

Das machte mich schon traurig und mit jedem Schritt, den ich näher an die Wohnung ging wurde ich langsamer und unmotivierter.

Das einzige was mich richtig lebendig fühlen ließ war das Tanzen und das sollte, durfte und konnte mir keiner nehmen.

Ich sollte einfach optimistisch denken, Jins Verhalten sollte nur eine Phase sein, er würde uns nie mit Absicht schaden wollen.

Viel bekam ich ja auch garnicht mit von dem, was im Dorm so passierte.
Dauern ging jemand, es kam jemand, viel zu oft wurde gestritten und die Zimmer wurden auch immer wieder getauscht.

Wir sollten uns alle mal etwas Ruhe gönnen, dann würden die Probleme von allein gelöst werden.

Die Idee war unmöglich umsetzbar, da wir in 2 Monaten unser Comeback haben sollten.

Kein Wunder also, dass jeder unter Stress stand.

Wir alle mussten die neuen Choreographien lernen, neue Lieder komponieren, aufschreiben, aufnehmen, Fotos machen und immer gut aus sehen, egal was wir machten.

Das Leben eines Idols war nicht einfach.

Ich setzte mir meinen Mundschutz auf, da die Gefahr entdeckt zu werden kurz vor unserem Quartier am größten war und wir uns ein weiteres Problem echt sparen konnten.

Ich konnte allerdings eine Person erkennen, die am Eingang lag.
Oder saß sie?
BITTE lass es kein Fan sein, der unsere Adresse herausgefunden hatte!

Bei näherem hinsehen erkannte ich die Haare, den Körperbau, die Kleidung von...

... RAPMONSTER?!
Was machte der denn hier?

Ich vergaß alles was ich vorher dachte und rannte zu ihm hin um an ihm zu rütteln.
Keine Reaktion.
Ich sagte seinen Namen, doch bekam keine Antwort.

Ich entschied mich kurzerhand die Jungs im ersten Stock über die Tür anzuklingeln und hörte auch kurz darauf Jimins Stimme:
„Hallo, was kann ich für Sie tun?“

„Hey Jimin, sag den anderen Bescheid! Hier liegt Rapmonster und ist nicht ansprechbar.
Irgendetwas stimmt hier nicht!“

„Wir sind in einer Minute unten, bring ihn bitte schonmal in den warmen Eingangsbereich!“

Danach hörte ich ihn nicht mehr und schleifte Rapmonster in besagtes Areal, um dort auf die Anderen zu warten.

Was war mit Namjoon los??

Mic Drop - forever young (BTS / NamJin / YoonMin FF) Where stories live. Discover now