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Hoseok P.O.V

Jimin wurde aus dem Zimmer gezerrt, nachdem er mich gesehen hatte.
Er gab sich sicher die Schuld.

Aber er konnte doch nichts dafür, dass ich ihn weggeschubst hatte.
Dass ich es war, den das Licht traf.

Eben noch war ich froh gewesen, dass es Namjoon wieder gut ging, doch jetzt schoss mir der Schmerz aus meinen Beinen wieder in den Kopf und ich musste schmerzhaft aufzischen, wodurch ich die Aufmerksamkeit Jins, Jungkooks und Yoongis hatte.

Tränen traten in meine Augen.
Von wegen 'Phantomschmerz', diese Schmerzen waren komplett real!

Mit einem Ruck riss ich dir Decke von meinen Beinen und bekam den Perfekten Ausblick auf meine bandagierten, eingegipsten Beine.

Auch ein Teil meiner Hüfte war ruhig gestellt, sodass ich mich kaum aufrichten konnte, ohne erneut Schmerzen zu fühlen.

Meine Hand strich zittrig über den weißen Gips und immer mehr Tränen verließen meine Augen.

Es tat so weh.
So verdammt weh.

Ich dachte
Ich kann mich nie wieder bewegen
Ich dachte
Das wird nicht mehr heilen
Ich dachte
Ich kann alles hinschmeißen.

Und ich gab mir selber immer wieder recht und immer wieder die Schuld.

Ich hätte auch nichts tun können.
Mich einfach in Sicherheit wiegen.

Aber so war ich nicht.
Ich hätte ihn in jeder Situation gerettet.
Einfach, weil ich es für richtig hielt.
Sicher war es auch richtig, aber ich hatte nun die Konsequenzen für mein Handeln zu tragen.

Ich spürte einen leichten Druck auf meinem Oberkörper.
Jin.
Er hatte mich zurück in das sterile Kissen gedrückt und mich umarmt.

Er weinte.
Ich hatte Jin lange nicht mehr weinen sehen.

Die Krankenschwester kam erneut rein.
Sie sagte, dass die Besucher bald gehen müssten.
Doch Jin widersetzte sich so wehement, dass er bei mir bleiben durfte.

Sie sagte dazu noch, dass ich aufgrund meines Jobs früher entlassen werden würde, allerdings sollte ich mich schonen.
Sie sprach mir ihr Beileid und eine gute Besserung aus, die ich nur mit einem kleinen Lächeln abnickte, bevor sie mit Yoongi und Jungkook verschwand.

Jin saß immernoch neben dem Bett und hielt meine Hand, als mir der Gedanke kam, dass es dort wohl ziemlich unbequem sein musste.

Deshalb entzog ich meine Hand und stützte sie neben mich um ein Stück zur Seite zu rutschen.

Imaginär hörte ich Knochen knirschen, aber das bildete ich mir wahrscheinlich nur ein.

Ich beugte mich so weit wie ich konnte nach vorne um meine Beine auch zur Seite zu schieben.

Sobald ich den Gips berührte überkam mich ein komisches kribbeln in den Beinen und als ich sie verschob konnte ich ganz deutlich spüren, dass meine Hand mein Bein berührte.

Ich konnte meine Beine spüren.
Ich war nicht gelähmt oder dergleichen!
Ich hatte Hoffnung..

Ich sah Jin an und tippte auf den, nun freien, Platz neben mir und wartete auf seine Reaktion.

Er hob nur die Augenbrauen hoch und sah mich fragend an, doch als ich nickte, setzte er sich ganz vorsichtig, darauf bedacht mir nicht weh zu tun, zu mir auf das Bett.

„Du Jin..",
Begann ich einen Satz, von dem ich selber nicht wusste, wie ich ihn weiterführen sollte.

Er blickte mich fragend an und wartete darauf, dass ich fortfuhr.

„.. Du bist so anders zu mir, noch vor einer Woche hättest du dich niemals zu mir gelegt, egal wie schlimm es mir gehen würde.
Ich bin aber froh, dass diese Seite von dir im Moment die Oberhand hat.
Aber woher kommt der plötzliche Sinneswandel?"

Jin antwortete zunächst nicht und der Raum war gefüllt mit Schweigen.
Ich hatte die Hoffnung auf eine Antwort bereits aufgegeben, als er sich doch entschloss mit mir zu reden.
Er schaute mich dabei nicht an, scheinbar war ihm das zu unangenehm.
Ich drückte seine Hand, die erneut mit meiner verschränkt war, fester, um ihm das Gefühl zu geben, dass er mir alles sagen konnte, dass ich ihn nicht verurteilen würde.

„Es hat damit angefangen, dass ich mir klar gemacht habe, dass ich in Namjoon verliebt bin.."

Ich schaute Jin an.
Das war etwas tolles!
Ich hatte gemerkt, dass auch Namjoon sich zu ihm hingezogen fühlte, ein gebrochenes Herz konnte also nicht der Auslöser sein.

„.. Und ich habe bemerkt, dass mein Handeln falsch war, dass ich viel zu aggressiv mit euch umgegangen bin.
Das.."

Er schluchzte kaum hörbar, aber ich sah seine Lippen zittern.

„.. Das habe ich erst bemerkt, als ich in einer Situation war, in der mir meine Aggressivität nichts gebracht hatte.
Ich war so wütend gewesen, doch e-es hatte nichts genützt!!"

Tränen liefen Jins Wangen herunter und ich nahm ihn, so gut es eben ging in den Arm um ihn zu trösten.
Sein Gesicht war ganz nah an meinem Ohr und ich bekam eine Gänsehaut, nach dem was er mir in dieses flüsterte:
„Ich bin ausgenutzt worden Hoseok.
Missbraucht. Genötigt. Vergewaltigt",
Seine Worte waren nicht mehr als ein Hauchen...

Mic Drop - forever young (BTS / NamJin / YoonMin FF) Where stories live. Discover now