~ What's your problem?

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Ich starrte ihn an, als hätte er behauptet, dass Kühe eigentlich lila mit weißen Flecken sind.

Seit wann wollen Menschen freiwillig zu Vampiren werden? Ist das jetzt so eine Phase? Ich meine, sonst hatten sie all die Jahrhunderte Angst vor uns, haben versucht uns auszurotten und das hat sich auch eigentlich nicht wirklich verändert über die Zeit. Natürlich leben wir jetzt zwar in Koexistenz, aber der Wunsch der Menschen uns los zu werde, besteht heimlich immer noch. Naja, eigentlich kann ich es ihnen ja noch nicht einmal verübeln…obwohl ich es trotzdem ziemlich schieße finde, denn wir können ja auch nichts dafür, dass wir uns zum Großteil nur von ihren Blut ernähren können!

Ich löste mich aus meiner Starre, stand auf und schmiss nun endgültig die leere Konserve wegen. Ich konnte sehr deutlich seinen Blick auf mir spüren konnte. Schon klar, dass er eine Reaktion erwartet, doch irgendwas hielt mich zurück ihn zu fragen.

Er war ein kleiner, schwächlicher, zerbrechlicher, mickriger Mensch. Also warum war er bitte einerseits so interessant und macht mir anderseits Angst?

„Das ist doch zum verrückt werden…“ murrte ich und sah in den Himmel.

Eine große Wolke durchzog den klaren Himmel und schob sich langsam vor dem Mond. Es herrschte eine so friedliche Atmosphäre und ich konnte sie jetzt nur wegen diesen verdammten Menschen nicht genießen.

„Wieso willst du einer von uns werden Jeon Jungkook?“ frage ich ohne meinen Blick vom Himmel abzuwenden.

Brauchte ich auch gar nicht, da man als Vampir sowieso überaus ausgeprägte Sinne hat und fast alles um sich herum mitbekommt. In den meisten Fällen Vorteilhaft...naja, außer man wohnt noch bei seinen Eltern. Gott sei Dank bin ich ausgezogen.

Oh man, ich schweife schon wieder vom Thema ab…

„Nun ja…wenn man es nichts mehr zum Verlieren hat, aber trotzdem an seinem Leben hängt oder eine zweiten Versuch starten will, ist es eigentlich gar kein schlechter Gedanke…“

Wie bitte?!

Mit voller Geschwindigkeit packte ich ihn am Hals, riss ihn von der Bank und donnerte ihn auf den Boden. Er gab einen erstickendes, schmerzvolles Stöhnen von sich, als er auf den Boden aufschlug. Ich saß nun auf seinen Oberkörper und hätte ihn am liebsten die Kehle zerdrückt, so wütend wie ich nun war.

Die Blutgerinnsel an Mundwinkeln, waren eine Art Genugtung und Folter zugleich. Der Geruch seines Blutes war viel zu verführerisch. Es werde so einfach…ein einziger Biss. Doch das kann dieser Mensch vergessen.

„Hast du überhaupt nur eine Ahnung, wie beschissen das Leben als Vampir sein kann, du jämmerlicher Idiot?“ knurrte ich ihn bedrohlich an.

„Du hast überhaupt keine Ahnung von irgendetwas und solltest lieber nicht mit dem Feuer spielen, wenn du nicht weißt damit umzugehen“

Ich wollte gerade von ihm aufstehen, als er mich am Handgelenk umgriff und uns umdrehte, sodass er nun die Oberhand hatte. Völlig überrumpelt lag ich da und konnte mich nicht bewegen. Oder besser gesagt wollte ich mich nicht bewegen.

„Und du hast keine Ahnung wie es ist ein Mensch zu sein…“

„Du meinst ein Leben ohne Verfolgungen? Ohne an jeder beliebigen Ecke umgebracht zu werde? Ohne sich von Blut ernähren zu müssen? Überall hingehen zu können? Nicht unsterblich zu sein und ein richtiges Leben zu führen, mit Freunden, Familien, Haustieren? Stimmt, dass muss schrecklich sein!“

Es herrschte einen Moment Stille. Man vernahm nur unser beider Atmung und das Rauschen des Windes.

„Als ob du keine Vampirfreunde und Familie hast. Haustiere sterben auch bei uns irgendwann und ihr Vampire tötet uns doch auch mal gerne!“

„Du kannst Äpfel nicht mit Birnen vergleichen…“ antwortete ich darauf nur und schupste ihn einfach von mir runter.

Ich hab genug von diesen Menschen. Wir werden als Monster dargestellt, weil wir Menschenblut trinken müssen, dabei sind sie die wahren Monster. Sie merken gar nicht, was sie eigentlich im Leben alles haben und zerstören ihre so schönen Dinge selbst. Sie sehen nicht das gute an ihrem so kurzen Leben und streben nur nach dem unvergänglichen…Sie widern mich einfach nur noch an.

Als ich aufgestanden war, klopfte ich mir erstmal den Dreck von meiner Hose. Ich sah zu dem verwundert dreinschauenden Jungkook, wendete mich dann von ihm ab und ging.

„Wenn du wirklich nichts mehr zu verlieren hättest, würdest du nicht hier sitzen und so eine Scheiße labern…an deiner Stelle würde ich nun gehen. Diese Straße ist zwar nicht so beliebt, aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass ein Blutdürstiger sich hier her verirrt und der macht dich bestimmt nicht zum Vampir…“

Ich drehte mich zu ihm um.

„Nein, ein Blutdürstiger lässt dir vielleicht einen halben Liter Blut, zerfetzt dich und sieht dir mit einem Lächeln im Gesicht beim langsamen krepieren zu“ mit diesen Worten verabschiedete ich mich von ihn und ging nach Hause.

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-Cut

Danke fürs lesen und bis zum nächsten mal,

Eure xShadowWalkerx :3

BloodtoryWhere stories live. Discover now