Bloodtory

~Best Medicine

Ich lag eine ganze Weile einfach nur so da und versuchte in der Zeit, wo das Mittel anfing zu wirken, das Geschehende zu rekonstruieren. Ich hatte mit Kookie mehrere Test gemacht, um zu gucken, was er alles kann und er war ausgesprochen gut. Der letzte Test bestand darin, dass er mich finden musste alleine mit Hilfe seiner geschärften Sinne, was ihn auch gelang und dann...war irgendwie alles aus dem Ruder gelaufen und er hatte die Kontrolle verloren.

Ich drehte meinen Kopf zur Seite, wo er immer noch seelenruhig schlief. Mich quellte der Gedanke, dass er sich wahrscheinlich wieder Vorwürfe macht und wieder kamen diese alt bekannten Zweifel in mir auf, ob ich wirklich das richtige getan habe und ob mein Handeln doch selbstsüchtig war. Bin doch ich das Monster in dieser Geschichte?

Ich versuchte erneut meine Hand nach ihm aus zu strecken, was auch dieses Mal fast schmerzlos funktionierte. Vorsichtig strich ich ihn die Strähnen, die in sein Gesicht gefallen war, weg und rutschte etwas runter um mich an seinem Kopf zu kuscheln. Ich atmete einmal tief ein, wobei mir sein angenehmer Duft entgegenkam. Es hatte etwas Beruhigendes an sich und ich hatte das Gefühl, dass sich das Gewirr in meinen Kopf etwas auflöste.

„Lin...ya?" hörte ich seine verschlafende Stimme und im nächsten Moment hob er auch leider schon seinen Kopf. Seine dunklen verschlafenden Augen sahen mich an und als er sich diese auch noch rieb, wie ein kleines Kind, hätte ich am liebsten wieder gequietscht wie ein Fangirl und zur Kamera gegriffen.

„Warte mal..." seine Stimme und sein Blick wurden mit einem Mal klarer und es bildete sich ein breites Lächeln auf seinen Lippe.

„Du bist wieder wach!" ich wollte einen sarkastischen Spruch raushauen, doch machte er mir da einen Strich durch die Rechnung, als er sich fast auf mich warf und fest an sich drückte. Es versetzte mir einen kleinen Stich, ihn so zu erleben, doch versuchte ich es zu ignorieren und seine Umarmung der Anakonda Art zu entkommen.

„K-Ko...kie...ich b-be...komme, keine Luft m-mehr!"

„Oh!" sofort löste er sich etwas von mir und ich atmete auf. Wir haben echt noch viel zu tun, was das angeht!

„Wie geht es dir?" fragte er nun kleinlaut, was mir das Herz zerriss, wenn ich denn überhaupt doch eins hatte und es noch kein schwarzer Klumpen war, der in meiner Brust saß. Er machte sich Vorwürfe. Das konnte ich an seiner Haltung und an der Tatsache, dass er mir nicht in die Augen sah erkennen. Sein Blick war nur auf dem etwas blutverschmierten Verband gerichtet. Ich atmete einmal tief ein und aus, ehe ich versuchte mich auf zu setzten, was jämmerlicher Weise nicht funktionierte. Verständlich, wenn man eigentlich schon fast Tod war.

„Aish!"

„Warte ic-"

„Nein!" sagte ich etwas zu harsch und bereute es sofort, als ich seinen erschrockenen Gesichtsausdruck sah.

„Tut mir leid...aber ich bin nicht gerne abhängig von Anderen..."

Eine ganze Weile herrschte eine erstickende Stille, als seine Hand sich unter mein Kinn legte, er dieses sanft hoch hob, sodass ich ihn wieder ansah. Ein schwaches Lächeln zierte sein Gesicht, als er schon seufzend den Kopf schüttelte.

„Du bist so ein Pabo..."

„Bit-" wollte ich protestieren, wurde aber durch seine weichen Lippen, die sich auf meine legte ruhig gestellt. Es fühlte sich an als wäre es eine Ewigkeit her, dass wir uns geküsst haben und ich hätte weinen können, weil es sich einfach nur gut anfühlte. All der Kummer und die finsteren Gedanken waren wie weggeblasen und alles um uns herum wurde aus pause gestellt. Der schwarze Klumpen schien sich wieder zu regenerieren und hämmerte mir schmerzhaft gegen den Brustkorb.

Der Kuss war so voller Gefühle, dass ich das gar nicht mehr fähig war, sie zu deuten. Ich hatte mich vollkommen in ihn verloren und wurde erst wieder so halbwegs wach gerüttelt, als sich Kookie plötzlich unter die Decke gesellte und mich auf ihn platzierte. Mit einem wahrscheinlich knallrotem Kopf sah ich ihn etwas erschrocken an, doch er lachte nur und klemmte mir sanft eine Strähne hinters Ohr.

„Hat es eigentlich wehgetan, als du vom Himmel gefallen bist?"

„Nennst du mich gerade Satan?" frage ich ihn belustigt, woraufhin er sich nur die Hände vors Gesicht hält, da er gerade noch mehr errötete als ich zuvor.

„Okay, ich mach dir nie wieder ein Kompliment!"

„Dann versuch es nicht mit den Anmachsprüchen von Yoongi!" erklang die ebenfalls belustigte Stimme von Taehyung. Schnell, aber dennoch bedacht, wendete Jungkook uns so, dass ich zwischen seinen Beinen saß. Somit konnte ich mich an ihn anlehnen und gleichzeitig Tae, sowie Jisoo - die sich gerade dazu gesellte - ansehen. Eigentlich sehr praktisch!

„Omo, die beiden sind aber auch verdammt niedlich~" seufzte Jisoo und hielt sich etwas überdramatisiert, eine Hand auf ihre Brust, während sie etwas am Türrahmen runterglitt. Ich weiß, dass sie mal vor tausend Jahren, als Schauspielerin versuchte, aber es lag wohl eindeutig auf der Hand, dass sie als Model besser war.

„Und der Oscar für die schlechteste Schauspielerin des Jahrhunderte geht an, Kim Jisoo!" meinte ich und klatschte vorsichtig. Tae sowie Kookie muss sich deutlich das Lachen verkneifen, da Jisoos Blicke hätten töten können, doch mir war es eigentlich ziemlich egal. Der musste einfach sein.

„Immerhin habe ich einen Job!" meinte sie und verschränkte schmollend die Arme vor ihrer Brust.

„Nun ja, wenn mir langweilig ist, dann habe ich auch einen"

„Sag mir nicht, dass du immer noch diese Aufträge annimmst"

„Wie gesagt. Wenn mir langweilig ist und ich mal wieder etwas aufstocken muss" ich zuckte mit den Schultern, da ich noch nie verstanden hatte, was sie ein Problem damit hatte. Die Bezahlung fürs Blutdrünstige oder Abtrünnige töten, war gar nicht so schlecht und umso weniger es von denen gab, umso sicherer war es auch.

„Aigoo" meinte sie nur und schmiss die Arme in die Luft. Sie wusste, dass es Sinnlos war, bei diesem Thema zu diskutieren.

„Es ist schön, dass es dir wieder besser geht Linya" meinte Tae daraufhin schnell um das Thema zu wechseln. Jetzt wo man die beiden so sah, konnte man echt denken, dass sie ein Modelpaar waren.

„Jetzt muss man sich nicht mehr Kookies Gejammer anhören"

„YAAAH!!"

„Stimmt, dass war zwar süß, aber auch ein bisschen nervig" stimmte Jisoo zu und ich hielt mir schon den Bauch vor lauter Lachen.

„Tut mir leid, dass er euch umstände bereitet hat" entschuldigte ich mich und beugte mich etwas vor, nur um ihn noch etwas mit zu ärgern, worauf hin er seine Arme fest um eine Taille schlang und mich somit noch mehr an ihn drückte.

„Na warte, das gibt Rache~" raunte er an mein Ohr und ich lief rot an. Ich wollte gar nicht wissen was genau er vorhatte, doch als ich Jisoos Pedomondsmile sah, bekam ich doch schon etwas Angst.

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-Na, wer wäre für Tae so? ;)
(Wenn das Shipping ungefähr existiert? XD)

Ich hoffe, dass es euch gefallen hat, vielen Dank fürs lesen und bis zum nächsten Mal~

Eure xShadowWalkerx :3