~Decision

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Die darauffolgenden Tage waren die reine 7 verließ ich meine Wohnung und ging in die kühle Nacht. Eine Frau ging durch die Straße und erstarrte, als sie an mir vorbeiging. Ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ich meine Haar zu einen Zopf zusammen gebunden hatte und man somit eine Ohren sehen konnte und ich auch keine Kontaktlinsen oder sonst etwas trug, das meine Augenfarbe verschleierte. Ich dachte schon sie guckt nur so doof, weil ich eine kurze Hose anhabe...

Als ich an einen Bloodtory vorbei kam, schmiss ich beiläufig einige Münzen hinein und kaufte mir willkürlich eine Blutkonserve. Warum auch immer trugen mich meine Füße zum Strand. Ich stach mit meinen Zähnen in die Konserve ein und trank das süßlich schmeckende Blut.

Der Himmel war anders als die letzten Tage bedeckt und stimmte mich irgendwie nur noch trüber, da man nicht einen Stern sehen konnte. Bei Strand angekommen setzte ich mich auf die Bank - auf der ich das letzte man mit Kookie zusammen saß und er mir seine Geschichte erzählt hatte - und sah einfach raus auf den See, der leise ans Ufer heran schwemmte. Mein Kopf war völlig leer gefegt und trotzdem fühlte es sich an als würde auf ihn einer mit einem Luftdruckhammer draufhalten.

„Linya?" hörte ich plötzlich eine sanfte, aber dennoch verwunderte Stimme in meiner unmittelbaren Nähe, die ich sofort zuordnen konnte.

„Was machst du denn hier Taehyung?" frage ich mit einer ziemlich emotionslosen Haltung und sehe zu ihm auf. Er schenkt mir nur ein etwas geknirschtes Lächeln und setzt sich zu mir auf die Bank.

„Ich geh hier immer nach der Arbeit joggen, Ich glaub das mit dem Strand habe ich mir von Jungkook angewöhnt"

„Wie meinst du das?"

„Immer wenn ihm etwas bedrückt hat, ist ehr zum Strand gerannt und hat sich dort für mehrere Stunden aufgehalten. Als seine Familie und Yuna gestorben sich, habe ich ihn nur noch dort oder in einen Zimmer wiedergefunden" erklärte er und ich konnte deutlich die Trauer aus seiner Stimme heraushören.

„Sag mal Tae...hast du Jungkook damals immer vor seinen Selbstmordversuchen gerettet?"

„Ja...und dafür hasst er mich wahrscheinlich auch insgeheim"

Ich spürte wie sich wieder ein Kloß in meiner Kehle bildete, als meine Gedanken zu einer Frage schwebten, mit der ich mich schon seit einigen Tagen versuchte auseinander zu setzen.

„Und...weißt du auch, von seinen jetzigen Plan?" fragte ich zögernd und versuchte verzweifelt diesen Kloß in meinem Hals herunter zu schlucken, sowie die aufkommende Angst.

„...ja" antwortete er in einen langen Seufzen.

„Dankst du...er verbringt nur deswegen Zeit mit mir?"

Erneut wurde es ganz still. Ich spürte wie sich mein gesamter Körper unter der Anspannung und Nervosität verkrampfte. Ich weiß, dass man eigentlich keine Fragen stellen sollte, wo man weiß, dass man die Antwort darauf lieber nicht hören will, doch brannte diese Frage in mir und ließ mir keine Ruhe mehr.

„Dafür wird mich Kookie wohl umbringen..." murmelte er zu sich selbst.

„Das glaub ich eher weniger - ich meine ich kenne ihn schon länger als mir manchmal lieb ist und er nur das wollen würde, dann würde er dir damit vierundzwanzigsieben damit auf die Nerven gehen und sich nicht so einen Kopf um dich machen"

„Wie meinst du das?"

„Er hat bis jetzt immer, nachdem er von dir wieder nach Hause kam von dir gesprochen. Ich will ja nicht zu viel sagen, aber du hast ihn schon irgendwie den Kopf verdreht habe ich das Gefühl" ich spürte wie meine Wangen anfingen zu glühen und mein Herz zu rasen.

Was?! Meint er das ernst?!?!

„Kann sein, dass du dich auch ihn in verknallt hast?" fragte nun mit einem breitem Kastenlächeln.

WAS SOLL ICH DENN JETZT BITTE DARAUF ANTWORTEN?!?!? Obwohl...er hat mir das alles auch über Kookie verraten, als kann ich wohl ehrlich zu ihm sein...

Ich begann etwas nervös mit meinen Händen zu spielen, auf die auch nun mein Blick lag. Es war schwer es laut auszusprechen, da es immer noch ziemlich überfordernd für mich war. Ich atmete einmal tief ein und aus, spürte wie mir die Tränen wieder in den Augen brannten. Doch warum muss ich weinen?

„Ist es so offensichtlich?" frage ich, sehe zu hin rüber und kann mich nicht mehr halten. Mein Herz begann zu schmerzen, als würde man es aus meiner Brust schneiden und ich begann mich zu verkrampfen, während immer mehr Tränen über mein Gesicht liefen.

Es schien alles auf einmal auszubrechen. Freude darüber das er vielleicht auch so empfand, Trauer dass es trotzdem nicht klappen würde, Frust das ich bin was ich bin, Angst das ich allein bin und alles verlier. Meine Atmung wurde immer schneller und als ich das Gefühl hatte in ein tiefes Loch zu fallen, schlangen sich plötzlich zwei starke Arme um mich und zogen mich an sich.

„Hey...ganz ruhig Linya" hörte ich Taes sanft sagen, während er mir beruhigend über den Kopf strich. Immer und immer wieder flüsterte er mich beruhigende Worte zu, solange bis ich mich nach eine Gefühlten Ewigkeit langsam wieder beruhigte und seiner Bitte nachkam, ihm meine Probleme anzuvertrauen.

„Gut, das ist schon eine ziemliche Scheiße"

„Du hast es erfasst..." flüsterte ich mit brüchiger Stimme, zog meine Beine an mich und legte meinen Kopf auf diese.

„Und was ist...naja, wenn du seinem Wunsch einfach nachkommst? Ich meine, ich wäre ziemlich neidisch auf diesen Trottel - dass er unsterblich wär und kein verschrumpelter Opa wird - aber wenn ich euch dafür glücklich sehr, wäre es mir das wert!"

„Das ist einfacher gesagt, als es ist Tae..." seufzte ich und sehe ihn traurig an, woraufhin sein lächeln wieder verschwand und sein Blick nach einer Erklärung suchte.

„Die Chance, das sein Körper wirklich diese Vampirgene annimmt ist genauso hoch, als wenn du ein Organ transplantierst, bloß mit dem Unterschied, dass er Körper es nicht einfach abstößt, sonders sofort daran kaputt geht. Und selbst wenn sein Körper es annimmt, besteht noch die Gefahr, dass er durchdreht und zu einem Monster wird, was alles tötet, was ihm vor dir Schnauze läuft..." ich hielt bei dem Gedanken kurz inne.

„Ich will ihm das nicht antun und ich will auch nicht für eine Völkerabschlachtung verantwortlich sein..."

Mit diesen Worten erhob ich mich, sah noch einmal mit einem aufgesetzten Lächeln zu ihm und verbeugte mich.

„Danke für alles Taehung" sagte ich noch verschwand so schnell, dass er nichts mehr sagen konnte.

Ich muss wohl oder übel akzeptieren, keine Zukunft mit ihm zu haben...

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Danke fürs lesen

Eure xShadowWalkerx

BloodtoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt