~Walk 0.2

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Ich hatte keinen Schimmer wie spät es war und da es nun so langsam früher dunkel und später  hell wurde, konnte ich es auch überhaupt nicht mehr einschätzen.

„Wie dumm kann man auch sein und sein Handy versenken?" fragte ich mich selbst und schleppte mich weiter am Strand entlang. Meine Füße spürte ich kaum noch, genauso wie meine Knie. Naja, auch kein Wunder, wenn man schon stundelang so umher geistert. Ich hatte meinen Blick die gesamte Zeit nicht einmal vom Boden. Es war meine eigene Schuld, dass ich in diese beschissen Lage war, als brauchte ich jetzt auch von niemanden Mitleid erwarten.

Zu tief in meinem Gedanken vertieft bemerkte ich nicht den Hügel vor mir und werde erneut zu Boden gerissen. Der Dreck in meinen Wunden brennte höllisch. Nur schwer richte ich mich wieder auf, als mir plötzlich jemand ins Auge fiel. Ohne darüber nachdenken zu müssen erkannte ich, dass es Kookie war, der auf der Bank, nicht weit weg von mir saß.

„K-Kookie" flüsterte ich seinen Namen, da meine Kehle viel zu trocken war. Doch er hatte mich durch aus gehört und sah sofort in meine Richtung. Blitzschnell war er an meiner Seite und legte seine Arme um mich, um mich im nächsten Moment zu Bank zu tragen und mich dort ab zu setzen.

„Gott Baby...was hast du nur gemacht?" fragte er geschockt, aber dennoch mit einer ruhigen Stimme, während er meine Beine begutachtete. Ich konnte weder etwas erwidern noch ihm in die Augen sehen.

„...Linya" ich schwieg und kniff fest die Augen zusammen. Ihn jetzt in die Augen zu sehen, wäre unmöglich nach all dem. Das konnte ich einfach nicht.

Seine schlanken Finger legten sich unter meinem Kinn und hoben es an. Ich versuchte meinen Kopf erneut weg zu drehen, doch ließ er dies nicht zu.

„Bitte siehe mich an..." flüsterte er und ich konnte klar und deutlich den Schmerz in seiner Stimme hören. Ich will ihn nicht so verletzten, doch wie sollte ich ihn einfach ansehen, nach all dem? Er muss mich doch für das aller letzte halten!?

„Bitte..."

„I-Ich ka-nn nicht..." ich schüttelte meinen Kopf und wieder liefen Tränen meine Wangen herunter, die in meinen Ausschiffungen brannten. Sanft strich er noch die ersten mit seinen Daumen weg, doch als sie immer mehr wurden, zog er mich einfach in seine Arme und drückte mich wieder fest an sich.

„Sch...ganz ruhig...alles gut..." flüstert er und strich mir immer wieder beruhigend über den Rücken. Ich hatte das Gefühl, erneut einen ganzen See aus zu heulen, bis meine Lider vor Erschöpfung immer schwerer wurden und ich in seinen Armen einschlief.

Pov Jungkook

Ich hatte gefühlt ganz Seoul nach ihr abgesucht, als ich keine Kraft mehr hatte fand ich mich am Strand auf der Back, wo ich ihr damals alles erzählt hatte. Tausende von Sorgen schwebten mir durch den Kopf und ich gab mir zum Teil auch selbst die Schuld an allem. Ich hätte ihr auch erzählen können, dass ich heimlich Jisoo um ihre Hilfe gefragt habe, solange sie noch in diesen geschwächten Zustand ist. Ich hätte sie nicht anschreien dürfen und vor allem hätte ich ihr keine Vorwürfe machen dürfen, dass sie irgendwo hin geht ohne was zu sagen, wenn ich es doch selbst getan habe.

„Ich bin ein verdammter Idiot..."

Ich sah auf mein Handy, womit ich sie jetzt schon zu zweihundertsten Mal versuche an zu rufen, doch wie auch die anderen Male geht sie nicht ran. Das Verlangen, den kleinen Metallkasten ins Wasser zu werfen wird immer größer, doch zurückbringen wird sie das auch nicht. Mein Blick richtete sich aufs Wasser, was ruhig vor sich hin trieb.

Ich erinnerte mich an den Abend, wo sie einfach hineingelaufen war und es immer wieder hoch wirbelte. Sie war wunderschön, dass wusste ich vom ersten Moment wo ich sie sah und ich Trottel habe wahrscheinlich gerade alles kaputt gemacht.

„K-Kookie" plötzlich hörte ich ihre Stimme. Ganz leise, aber sie war da und sofort richtete sich mein Blick in ihre Richtung. Mir stockte der Atem.

Ihre Knie waren aufgeschlagen und getrocknetes Blut wie Dreck klebte an ihnen

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Ihre Knie waren aufgeschlagen und getrocknetes Blut wie Dreck klebte an ihnen. Ihre Unterlippe war aufgeplatzt und an ihrer rechten Wange waren kleine Schürfwunden. Ihre sonst so schönen roten Augen waren dunkel, verheult und tiefe Augenringe lagen unter ihnen. Ihr Dutt war fast auseinander, sodass einzelne Strähnen in alle Richtungen abstanden, sowie vor ihrem Gesicht hingen.

Dieses gesamte Bild ließ mein Herz wie Glas in tausende kleine Teile zerspringen. Wie von einer Tarantel gebissen sprang ich von der Bank auf und rannte zu ihr. Vorsichtig legte ich schützend meine Arme um sie und trug sie zurück zur Bank, wo ich sie erstmal absetzte und mir ihre Wunden ansah. Es ja war zum Glück nicht ganz so schlimm wie ich gedacht hatte, weshalb ich erleichtert ausatmete und zu ihr auf sah, sie hatte ihre Augen fest zusammengekniffen und hält ihren Blick von mir abgewandt. War sie sauer?

Langsam lasse ich meine Finger zu ihrem Kinn wandern, sodass sie zu mir sieht, doch das tat sie nicht. Nein, sie wollte sogar erneut ihren Kopf zu Seite drehen, woran ich sie jedoch hinderte.

„Bitte siehe mich an" sagte ich leise zu ihr, doch sie schien sich in einen Art Zwiespalt zu befinden, was mir nur noch mehr Sorgen bereitete. Hatte ich sie wirklich so sehr verletzt? Oder was plagte sie so sehr, dass sie mich nicht einmal mehr ansehen konnte?

„Bitte..."

„I-Ich ka-nn nicht..." antwortete sie mit einer brechenden Stimme und schüttelte ihren Kopf, während einzelne Tränen sich ihren Weg entlang bahnten. Schnell versuchte ich diese weg zu wischen, weil ich sie nicht weinen sehen wollte und weil diese ihr nur noch mehr Schmerzen zufügen, sobald sie in ihre Wunden fließen. Doch ihre Tränen ließen einfach nicht nach und somit schloss ich den Abstand zwischen uns und zog sie fest in eine Umarmung.

„Sch...ganz ruhig...alles gut" flüsterte ich, während meine Hand immer wieder beruhigend über ihren Rücken strich. Bei jedem gedämpftem Schluchzer, hatte ich das Gefühl, dass mir jemand ein Messer in den Rücken rammen würde. Als sie dann langsam ruhiger wurde und schlussendlich in meinen Armen einschlief, trug ich sie auf meine Rücken zurück nach Hause und wich fürs erste nicht einen Zentimeter von ihrer Seite.

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-Oooh, ab sie diese Kluft wieder schließen können?

Ich hoffe es hat euch gefallen, danke fürs lesen und bis zum nächsten Mal~

Eure xShadowWalkerx :3

BloodtoryWhere stories live. Discover now