~Cold

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„Ich muss sofort zu Kookie..." pure Angst machte sich in mir breit und ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, rannte ich mit all der Geschwindigkeit, die ich aufbringen konnte nach Hause. Doch als ich an der Haustür ankam, konnte ich schon den starken Geruch von Eisen und Verwesung wahrnehmen. Mit der letzten Hoffnung, dass es nicht so sei, öffnete ich die Tür und trat in die Wohnung ein, doch als ich im Wohnzimmer ankam und Taehyungs leblosen Körper, das Blut auf den Boden und einen verheulten Jungkook in einer Ecke, soweit weg wie möglich von der Leiche weg, sitzen sah, musste ich es einsehen. Ich war zu spät und er wird wahrscheinlich genauso, wenn nicht noch schlimmer leiden als Sana.

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Nicht eine weitere Sekunde zögerte ich und löste mich von meinen Platz um auf Kookie zu zulaufen und ihn in meine Arme zu nehmen. Er zitterte am gesamten Körper und versuchte verzweifelt mich von ihm zu stoßen, was mir schon wieder das Herz zerriss. Das ist alles meine Schuld...

„Sch...Jung-"

„GEH WEG VON MIR, ICH WILL DICH NICHT AUCH NOCH TÖTEN!!!" schrie er schon so laut, dass seine Stimme begann zu brechen. Sein Gesicht war von Tränen überströmt, die sich mit dem Blut an seinen Kiefer vermischte. Seine Augen hatten vollkommen ihre Farbe verändert und waren tiefrot wie meine eigenen und mir hallten immer wieder Jins Worte durch den Kopf.

Hast du überhaupt eine Ahnung, was du eigentlich getan hast?

Ich schüttelte meinen Kopf. Ich wollte es nicht hören. Ich will nicht wahrhaben, dass nur weil es bei Sana so war, es bei Jungkook auch sein muss!

„VERSCHWINDE!!"

„JEON JUNGKOOK!!" er zuckte heftig zusammen und endlich sah er mich an. Sofort nutzte ich das und schlag fest meine Arme um ihn. Ich werde ihn nicht so einfach aufgeben, wie Jin es vielleicht getan hatte. Nicht meinen Jungkook.

„DAS IST NICHT DEINE SCHULD! DAS IST ALLES MEINE SCHULD! ICH HABE DICH ALLEINE GELASSEN, OBWOHL MIR DAS RISIKO HÄTTE KLAR SEIN MÜSSEN!!" nun verließen auch meine Augen die ersten Tränen und ich musste mich richtig zusammen reißen, nicht sofort in tiefen Schluchzern aus zu brechen. Ich musste stark sein. Für uns beide.

„Vergib mir...Bitte Jungkook...Vergib mir...Das ist alles meine Schuld" plötzlich wurde er ganz ruhig. Ich wollte mich etwas von ihn lösen, doch spürte ich im nächsten Moment auch schon seinen Arm, der sich um meine Hüfte und sein Hand an meinen Kopf, die mich fest an ihn drückten.

Eine ganze Weile verweilten wir einfach so in dieser Position, keiner Bewegte sich und das einzige Geräusch, was man wahrnehmen konnte war unser beider Atem. Für einen Moment hatte ich gedacht, er sein aus Erschöpfung an meiner Schulter eingeschlafen, doch kaum hatte ich diesen Gedanken, löste er sich auch schon von mir und sah mich an.

Sein Blick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Seine sonst so schönen Augen waren kalt und leer, sein Gesichtsausdruck monoton. Diese gebrochene Person von gerade eben war vollkommen verschwunden. Seine beiden Hände fanden sich an meinen Schultern wieder und drückten mich auch schon im nächsten Moment von sich.

„Du hast mich meinen besten Freund, meine letzte Familie töten lassen...ich werde dir niemals verzeihen"

Seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht und ich war unfähig mich zu bewegen oder auch nur einen Ton von mir zu geben. Die Abscheu und Kälte in seiner Stimme hätte selbst einen Tauben erzittern lassen. Jungkook erhob sich, drehte sich um und verließ den Raum. Das nächste war ich hörte, war wie eine Zimmertür zu schlug und wie, als hätte man auf die Playtaste gedrückt, überfluteten mich all meine Gefühle.

Meine Brust stach immer wieder schmerzhaft, so dass ich einfach zusammen sackte. Immer mehr Tränen sammelten sich in meinen Augen und rollten dann schließlich über meine Wangen. Mein Kopf fühlte sich fünfmal schwerer an als normal, obwohl in ihm eine klärende Leere herrschte. Verzweifelt umklammerte ich den Stoff meines Hoodies, in der Hoffnung das es mein Herz vorm zersplittern zurück hielt.

Du hast es doch die ganze Zeit gewusst!

„Ich weiß..."

Du hattest die ganze Zeit gewusst, dass es eines Tages, wenn du zu unachtsam bist es so kommen kann und du hast es trotzdem zugelassen!

„Ich wollte das nicht..."

Hast du wirklich geglaubt, dass so jemand unbedeutendes wie du, ihn hättest retten könne?!

Ich wollte ihn immer nur beschützen...und das hatte ich nun. Ich habe versagt. Ich konnte ihn nicht vor mir beschützen. Ich konnte ihn nicht vor Jackson beschützen. Und ich konnte ihn nicht vor sich selbst beschützen. Ich bin ein Monster. Ein selbstsüchtiges, unfähiges, dummes Monster.

Du hast mich meinen besten Freund, meine letzte Familie töten lassen...ich werde dir niemals verzeihen

Ein weiterer Stich durchzog mein Herz und ich hatte immer mehr das Gefühl innerlich zu verbluten. Es tat weh, dass er mich nicht als einen Teil von sich, von seiner Familie hielt. Es tat weh, dass er mich von sich gestoßen hat. Sein Blick, tat weh und der Gedanke an alles brachte mich um. Ein erstickter Schrei verließ meine Lippen, bevor alles um mich herum dunkler und leiser wurde, bis schließlich alles verstummte und ich in der tiefen Dunkelheit versank.

War nun alles zu Ende?

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-Fortsetzung folgt.

Vielen Dank fürs lesen von Bloodtroy Teil 1! 💐

Ich kann immer noch nicht glauben, dass es dann doch so schnell zu Ende ging.

Ich möchte mich gerne noch einmal bedanke bei:

@LivOnLife

@Stonyfreak

@Shadow_of_Silence99

@Wandschrank_

für eure nicen Kommentare und fürs viele voten, sowie das einfach mitfiebern in der Story ❤️

ich hoffe wir sehen uns alle im zweiten Teil und dass ihr schon alle gespannt seit, wie es nun mit den beiden weiter gehen wird 😊

Bis dahin. Passt auf euch auf ~

Eure xShadowWalkerx 🌸

BloodtoryWhere stories live. Discover now