Heart beats harder.

3.4K 139 18
                                    

Ich konnte einen dumpfen Gesang aus dem Nachbarzimmer entnehmen und hörte Wasser plätschern. Der Gedanke, wie Louis nur wenige Meter von mir duschte, ließ mich beinahe verrückt werden und ich ging nervös im Zimmer auf und ab.

Wieso hatte ich diese Gefühle?

Wieso konnte ich sie nicht abstellen?

Wieso ausgerechnet er?

Ich brauchte Luft und schleppte mich auf den Balkon. Draußen dämmerte langsam der Abendhimmel in einem leichten rosa und die Jungs hatten sich mittlerweile auch aus dem Pool entfernt. Sie saßen zu dritt an der kleinen Bar und tranken buntgemischte Cocktails. Alles was man hörte, war Nialls Lache und Louis, der immer noch sang. Erschrocken blickte ich die Hotelwand entlang und bemerkte, dass ich von unserem Balkon aus in sein Bad schauen konnte. Langsam rutschte ich nach links und behielt die Jungs im Auge. Sie sollten nichts von der ganzen Geschichte mitbekommen. Nicht einmal Louis sollte von meinen versteckten Gefühlen erfahren, denn dies hätte unsere gesamte Freundschaft und eventuell auch unsere Karriere gefährden können.

Ich stand am Geländer und blickte ein letztes Mal runter um sicher zu gehen, nicht entdeckt zu werden. Die Jungs lachten vergnügt und schlürften weiter an ihren Cocktails. Ich hatte für einen Augenblick die Möglichkeit, durch das Fenster zu schauen. Bei dem Gedanken schlug mein Herz wieder schneller und meine Hände wurden feucht. Jetzt oder nie!

Da stand er. Komplett nackt mit dem Rücken zu mir gedreht und shampoonierte sich die Haare. Mein Blick wanderte von oben bis unten und ich lehnte mich weiter über das Geländer. Meine Augen blieben auf seinem perfekten Po weilen und ich begann schneller zu atmen. Er schnappte sich den Duschkopf und drehte sich mit geschlossenen Augen in meine Richtung. Mein Verstand sagte mir, dass ich schon längst hätte wieder rein gehen sollen, doch es ging nicht. Sein nasser Körper war wie eine Droge für mich. Ich hätte ihm stundenland weiter zu schauen können, doch plötzlich wurde ich aus den Träumen gerissen.

"Harry!", rief Niall sehr laut von unten und es traf mich wie einen Schlag in den Magen.

Louis öffnete seine Augen und blickte in meine. Vor lauter Schreck rutschte ich mit der Hand vom Geländer und knallte mit dem Kinn auf die harte Eisenstange. Ich hörte wie Niall wieder erschrocken meinen Namen rief und das Wasser der Dusche aufhörte zu laufen. Ich wollte so schnell wie möglich zurück in mein Zimmer, doch ein Taubheitsgefühl trat in meinem Kopf auf und ich zog mich langsam zur Balkontür. 

Als ich sie grade erreicht hatte, tropfte es mir auf den Kopf und zwei noch halb nasse Füße standen vor meinem Gesicht.

"Alles ok bei dir?" Seine Stimme klang besorgt, doch wie immer wunderschön. 

Er hatte nichts an, nur ein orangenes Handtuch leicht um die Hüfte gewickelt. Dann packte er mich an der Brust und hob mich hoch. Vor lauter Schamgefühl konnte ich ihm nicht in die Augen schauen. Ich merkte, wie sich meine Wangen rot färbten und schaute verlegen auf den Boden. Wir setzten uns auf mein Bett und er starrte mich an.

"Was hast du überhaupt da vorne gemacht?", lachte er leicht.

"Ich.. also.." Mir fiel keine Lüge ein und wieder raste mein Puls. "Tut mir leid. Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du gleich runter kommst.. an die Bar. Dass du aber komplett.. nackt.. da standest hatte ich nicht geahnt." 

Was redete ich da? Dieser Satz klang so unglaubwürdig und ich errötete noch mehr, doch Louis nickte.

"Ach Harry, es braucht dir doch nicht peinlich sein. Du hast mich schon oft nackt gesehen", kicherte er.

Da hatte er recht. Wir hatten uns schließlich schon öfter ein Zimmer geteilt und nackt gesehen hatte ich ihn auch oft genug. Allerdings löste es nie solche Reaktionen bei mir aus, wie es in den vergangenen Tagen tat.

"Oder bist du verliebt in mich?" Erneut traf mich ein Schlag im Magen, doch er lachte noch lauter.

Ich riss die Mundwinkel nach oben und ließ ein verstelltes Lachen heraus. Er schlug mir auf die Schulter und verließ dann mein Zimmer.

Ich ließ mich rückwärts auf das Bett fallen und mein Kopf baumelte am Bettrand herunter. Erschrocken blickte ich zu Niall, Liam und Zayn die schwer atmend im Türrahmen standen und mich musterten. Ich richtete mich auf und sie kamen herein.

"Geht es dir gut? Ich sah nur, wie du Ohnmächtig wurdest!", schnaubte Niall.

Er hatte offenbar nichts von meiner Spionageaktion bemerkt und in diesem Glauben ließ ich ihn auch.

"Ja ja. Mir wurde nur auf einmal schwarz vor Augen. Aber Louis hat mich dann sofort gefunden."

"Na toll, dann sind wir umsonst die Treppen hoch gerannt", seufzte Zayn und ließ sich auf sein Bett fallen.

Nach knapp 15 Minuten klopfte es und Louis kam erneut herein. Er trug eine seiner roten Hosen und Hosenträger. Ich liebte es, wenn er sie trug. Seine Haare lagen wie üblich perfekt und sein Parfum wehte durch den Raum.

"Ich hab unten an der Bar ein paar heiße Bräute gesichtet. Ich würde sagen, wir lassen den 'Star' raushängen", grinste er breit.

"Ich komm gerne mit, aber da ich Danielle hab, wird da nichts laufen", sagte Liam. Die anderen nickten erfreut zu Louis und bis auf Zayn verließen sie den Raum um sich umzuziehen. Nachdem auch er fertig war, schaute er mich überrascht an. 

"Mädels! Hast du nicht zugehört?", scherzte er mit seiner bekannten Spaßstimme.

"Tut mir leid, ich hab verdammte Kopfschmerzen. Aber habt ruhig Spaß!" Er nickte und verließ dann auch den Raum.

Da lag ich nun erneut allein und atmete tief ein und aus. Ich schloss die Augen und mein Kopf drückte wirklich. Der Schmerz wurde von Minute zu Minute schlimmer und ich richtete mich auf um mir eine Schmerztablette zu suchen. Eine Luftnot überkam mich, denn Louis stand vor der Tür und schaute mich verwundert an.

"Du willst wirklich nicht mit?" Sein Blick sah etwas enttäuscht aus. Wie gern hätte ich ja gesagt.

"Tut mir leid, aber mein Kopf explodiert gleich", stammelte ich vor mich hin.

Er warf mir ein unzufriedenes nicken zu und verschwand dann im Flur. Ich drückte mir mein Kissen vor das Gesicht und begann zu schreien.

Strange FeelingsWhere stories live. Discover now