Save you tonight.

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"Harry Styles. Tragödie oder Aufmerksamkeit?.. Ich glaube die legen es echt drauf an!"

Zornentbrannt riss mich Louis aus dem Schlaf und ich konnte das zusammendrücken einer Zeitung wahrnehmen. Meine Augen klebten weiterhin aufeinander, doch meine Finger ließen sich täglich mehr bewegen. Ich konnte sie mittlerweile zusammendrücken, doch es schmerzte immer noch ein wenig.

"Beruhig dich, Louis..", seufzte Liam. "Du kennst doch die Presse."

"Presse hin oder her. Harry wäre beinahe gestorben!" Louis schnaubte und seine Wut war förmlich zu spüren. Wie gerne wäre ich jetzt aufgesprungen, hätte ihn in den Arm genommen und gesagt, dass alles wieder gut wird und er sich beruhigen solle.. doch es ging nicht. Mein Körper war weiterhin wie gelähmt. Ob ich je wieder laufen konnte stand noch in den Sternen, doch ich hatte meine Hoffnung noch längst nicht aufgegeben, denn Louis gab mir immer wieder neue Kraft.

"Niall löst mich jede Minute ab.. willst du nicht auch mal nach Hause?", fragte Liam vorsichtig. Mein Herz begann zu rasen. Es klang egoistisch, doch ich wollte Louis für immer bei mir haben.

"Nein, ich bleibe. Ich werde Harry hier nicht zurück lassen." Langsam beruhigte sich mein Herzschlag wieder und auch das Piepen der Maschinen wurde langsamer.

"Ok, wir sehen uns morgen", antwortete Liam und schloss leise die Tür. 

Für einen Moment herrschte Stille, doch dann fasste mich Louis' warme Hand und ich drückte sie vorsichtig. Sein Atem kam näher und er gab mir einen Kuss auf den Handrücken. Sofort durchschossen mich tausende Glücksgefühle und ich fasste seine Hand noch stärker.

"Überanstreng dich nicht, Harry." Ich merkte, wie er mich anlächelte. Ich versuchte ebenfalls ein Lächeln auf mein Gesicht zu zaubern, doch ich scheiterte. Das Gefühl der Schwäche, welches ich überhaupt nicht ausstehen konnte, verschlang mich von innen. Mein Griff wurde lockerer und Louis stand auf. Panik machte sich in mir breit und ich schrie nach ihm, doch es blieb stumm in dem kleinen Zimmer. Alles was man hören konnte, waren die Geräusche der brummenden Geräte.

"I wanna be with you.. I wanna feel your love", summte er leise, mit dem Rücken zu mir gewandt.

Die Tür sprang auf und ich hörte, wie Louis ein überraschendes Fiepen von sich gab.

"Soo, da bin ich. Ich hab Essen mitgebracht. Du fällst uns sonst vom Fleisch", kicherte Niall belustigt.

"Ich hab aber keinen Hunger..", sagte Louis leise. "Wirklich nicht."

Das Zimmer wurde von dem Geruch von frischem Brathähnchen umgeben und mir lief das Wasser im Mund zusammen.

"Riechst du das? Das ist doch der Himmel", schwärmte Niall und öffnete Papiertüten.

"Also gut..", gab Louis nach und schlenderte in Nialls Richtung. Kurz darauf fingen beide an zu schmatzen und Niall gab ab und zu ein zufriedenes Stöhnen von sich.

"Das Management will die Tour fortsetzen.. also zu viert..", sagte Niall langsam und mit vollem Mund. Eine unbeschreibliche Wut zog von meinem Fuß hoch bis in den Kopf. Das konnten sie doch nicht ernst meinen?

"Sag ihnen, dass sie den Scheiß gerne zu dritt durchführen können. Ich gehe hier sicherlich nicht weg!"

"Na klar, wir sind ja auch dagegen. Nur was sollen wir tun? Wir haben Fans die warten.." Niall klang bedrückt.

"Wahre Fans würden so einen Fall verstehen!"

Louis wurde lauter und kam wieder zu mir, nahm meine Hand und setzte sich.

Langsam senkte sich meine Wut und ich griff wieder nach seiner Hand.

"Tour zu viert.. die spinnen", flüsterte Louis aufgebracht. "Ohne Harry, ohne mich!"

Wieder hätte ich ihm um den Hals fallen können, doch die Realität machte mir einen Strich durch die Rechnung.

"Es ist spät. Ich mach mich mal auf den Weg.. willst du wirklich wieder hier bleiben?"

"Na klar, was denkst denn du?" Es sollte lustig klingen, doch Louis hatte seit Tagen nicht mehr gelacht. Niall kramte seine Tüten zusammen und verschwand. Langsam konnte ich Louis' Atem auf meinem kaputten Gesicht spüren und wie er meine Stirn küsste. Tränen sammelten sich in meinen verschlossenen Augen und sie liefen mir über die Wange. Sie brannten auf den Verletzungen, doch Louis wischte sie mir vorsichtig ab.

"Nicht weinen, Hazza. Ich bleibe immer an deiner Seite.." Seine Stimme wurde zittrig und auch er fing an zu weinen. Ich drückte seine Hand und er küsste sie erneut.

"Niemals verlasse ich dich.. niemals.."

Ich merkte, wie seine Liebe in mir aufblühte und ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Langsam öffnete sich mein Mund zu einem schmalen Schlitz und ich merkte, wie ich vorsichtig ein und aus atmete.

"Louis..", flüsterte ich unverständlich. Stille brach ein und sein Griff löste sich. Ich merkte, wie ihm die Worte fehlten und er nach Luft schnappte.

"Sag.. sag das noch einmal!" Er wurde ganz hysterisch und erneut ließ ich ein leichtes Zischen von mir los. Sofort kramte er wild in seiner Tasche rum, tippte auf seinem Handy rum und wartete ab.

"Liam!", brüllte er. "Er hat es gesagt. Er hat meinen Namen gesagt!"

Kurze Zeit später kam er wieder zu mir, küsste mich auf die Hand und wich nicht mehr von meiner Seite.

"Nun wird alles wieder gut, ich verspreche es dir."

Strange FeelingsWhere stories live. Discover now