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Fritz Sicht:

Ich gehe ängstlich ein paar Schritte zurück als Luna plötzlich in der Luft schwebt ohne sich auch nur bewegt zu haben.
Auch sehe ich Hades einen Schritt zurückgehen und schon brüllt sie.

,,Ich liebe sie verdammt! Und ich werde sie hier her holen oder ich gehe wieder hinauf."

Nach dem Satz fliegt sie mit einer Geschwindigkeit weg dass sie keiner hätte verfolgen können.
So bleibt mir nur übrig mich langsam zum König zu drehen um ihn zu beruhigen.

Hades steht mit offenem Mund da wie eine Salzsäule und starrt den Punkt an wo sie gerade noch gestanden hat.

,,Fritz."
,,Ja Herr?"
,,Such sie aber bring sie nicht zurück."
,,Ok mach ich."
Ich breite meine Flügel aus und fliege in die gleiche Richtung wie sie davon.

Lange suche ich sie bis ich sie sehe
Sie sitzt auf einer kleinen Insel und starrt aufs Wasser.
Ich lande leise hinter ihr, doch sie scheint mich nicht zu merken und deshalb bleibe ich einfach stehen.

,,Weißt du was hier noch fehlt damit das Bild perfekt wäre?" fragt sie mich unvermittelt.
Ich kann vor Schock nicht antworten doch sie redet weiter.
,,Ein strahlender Sonnenuntergang, ein Cocktail und jemanden mit dem man das genießt."

Ich stelle mich neben sie und sehe eine Träne herunter laufen.
,,Ihr liebt sie wirklich?" flüstere ich.
,,Ja aber ich werde sie jetzt lange nicht mehr sehen."
,,Dein Vater ist ein gerechter Mann und wenn er sieht dass du leidest wird auch er leiden.
Und verzeih ihm seine Unwissenheit, er war schon lange nicht mehr auf der Erde und  er hat sich nie interessiert was Menschen brauchen sondern war immer nur geschäftlich dort."
Sie seufzt und steht auf.
,,Ich vermute du musst mich zum Palast zurückbringen?"
,,Nein Miss ich muss nur auf euch aufpassen und eure Befehle ausführen."
Sie schaut mich überrascht an.
,,Wie lange hast du mich gesucht?"
,,Sicher drei Stunden und ich bin froh dass ich euch gefunden habe."
,,Er hätte dir sicher den Kopf abgerissen oder dich in den Tartaros gesteckt." meint sie müde.
,,Ja hätte er."
,,Bring mich zu Jasmin."
,,Natürlich." ich falte meine Flügel aus und fliege vor.

Isabellas Sicht:

Die Tage verfliegen nur so durch das Training mit Eva und ich bin jetzt nicht nur Admiralin sondern erste Ausbilderin im Schwertkampf.

Eines Abends am Abendessen kommt Direktorin Maria auf mich zu und spricht mich an.
,,Isabella komm bitte nach dem Essen zu mir."
,,Natürlich."
Eva und Arnold schauen mich irritiert an doch ich zucke nur mit den Schultern.

Ich klopfe an ihr Büro und schon öffnet sie die Tür.
,,Guten Abend Isabella." lächelt sie mich an.
,,Ihnen auch, was kann ich für sie tun?"
,,Ich will dir etwas Gutes tun. Komm mit."
Sie sperrt ihr Büro zu und geht einfach los.
Ich folge ihr in den anderen Turm hinauf bis wir vor ihrer Wohnungstür stehen, doch sie dreht sich zur Wand, drückt dagegen und eine Tür wird sichtbar.
Sie drückt mir einen Schlüssel in die Hand und sperrt mit einem weiterem auf.
Sie bedeutet mir hinaufzugehen was ich auch zögerlich tue.
Eine enge Wendeltreppe schlängelt sich hinauf aber eine Luke hindert mich weiterzugehen.
,,Mach sie auf." sagt Maria ruhig.
Ich öffne sie langsam und steige auf eine Plattform auf die Spitze des Turmes.

Ich sehe zwei Liegen und auch ein kleiner Tisch mit Stühlen ist hier.
Ein Teleskop liegt ordentlich in einer Box darunter und ein atemberaubender Ausblick breitet sich vor mir aus.

Es ist zwar Nacht doch ich erkenne den riesigen Wald im Dunkeln und über mir erstreckt sich ein Lichtermeer aus Sternen.

,,Wow" keuche ich.
,,Ja einfach wunderbar." Maria ist zu mir getreten und flüstert leise ,,Ich weiß dass du sie liebst und vermisst."
,,Woher?"
,,Ich habe dich oft auf deinem Fensterbrett sitzen und in die Sterne schauen sehen."
,,Tja manchmal erfüllen die Götter auch einen Wunsch."
Eine Träne rinnt mir über meine Wange und ich kann einfach nur dastehen und in den Himmel blicken.

Nach langer Zeit unterbricht Maria die Stille
,,Du darfst jederzeit hier her kommen."
,,Danke"
,,Ach ja es ist ein Brief gekommen für dich von Herrn Dracul."
Ich drehe mich zu ihr und sie gibt mir einen Umschlag der versiegelt ist.
Irritiert breche ich es und falte den Brief auf.

Sehr geehrte Miss Isabella

Ich möchte mich bei Ihnen von Herzen bedanken dass Sie und Miss Luna meinen Enkel gerettet haben.
Auch habe ich gehört dass Ihre Partnerin Miss Luna bei diesem Unterfangen umgekommen ist und dafür übermittel ich Ihnen mein tiefes Beileid und möchte meine Unterstützung gegen die Ļaunuma zusichern aber nur Ihnen.

Vlad Dracul

Ich starre auf den Brief und wieder rinnt eine Träne hinunter und tropft auf den Brief.
,,Wo ist er?" knurre ich die Direktorin so aggressiv an dass sogar Andi aufschaut und von meiner Schulter springt.
,,Wer?"
,,Mike"
,,Tu bitte nichts unüberlegtes." Ängstlichkeit höre ich aus Andis Stimme herraus.
,,Sorge dafür dass keiner in der Trainingshalle ist bevor ich dort ankomme." zische ich bloß und springe mit Anlauf von dem Turm.
Kurz vor dem Boden öffne ich meine Flügel und gleite mit halsbrecherischer Geschwindigkeit zum Geheimgang in der Halle.
Dort angekommen hat es Maria irgendwie geschafft das wirklich keiner in der Halle ist, ich sehe Übungsschwerter herumliegen als hätten diejenigen fluchtartig die Hölle verlassen.
Doch ich gehe direkt auf die Übungspuppen zu und ziehe mein Schwert.
Schon dresche ich auf die Puppe ein und kurze Zeit später bricht diese auseinander und ich nehme mir die nächste vor.

Nach gut einer Stunde stehe ich schwitzend und keuchend vor 14 zerstörten Puppen.
Ich brülle laut auf und breche schluchzend zusammen.

Eine Weile weine ich vor mich hin bevor ich ein Geräusch von der Tür höre.
Schnell stehe ich auf und setzt meine undurchschaubare Maske auf die ich mir seit dem Tod Lunas angeeignet habe.

Eva kommt durch die Tür und bewegt sich langsam zu mir, beschwichtigend hebt sie die Hände.
,,Hey ich bins, leg bitte die Waffe weg es ist alles gut." spricht sie sanft, da fällt mir auf dass ich in Angriffsposition vor ihr stehe und mein Schwert auf sie zeigt.
Schnell stecke ich es weg und richte mich auf.
,,Tut mir leid Eva. Warum bist du hier?"
,,Direktorin Maria hat mich angerufen dass du hier bist und die Admiräle trauen sich nicht herrein zu kommen da wir eine Stunde lang nur krachen und knacken hörten und auch Maria gemeint hat das es besser ist dich jetzt nicht zu stören." sie lächelt leicht und schaut die Zerstörung an ,,bin ich froh hier nicht aufräumen zu müssen."
Jetzt fange ich auch zu Lachen an.
Ich umarme Eva und drücke sie fest.
,,Danke"
,,Für was?"
,,Dass du da bist."
Schweigend stehen wir da und sagen nichts.
Danach gehen wir hinaus und gehen in mein Zimmer.
,,Darf ich dich etwas fragen?"
,,Natürlich"
,,Wie ernährt ihr euch hier eigentlich?"
Irritiert schaut sie mich an.
,,Bitte verstehe mich nicht falsch aber Werwölfe bekommen hier rohes Fleisch und wir Dämonen auch aber wie ist es bei euch Vampiren?"
,,Oh" sie lacht auf ,,wir bekommen Bluttapletten."
,,Was?"
,,Ist wie Ersatznahrung schmeckt aber schrecklich und sättigt auch nicht so."
,,Und ihr kommt nie in Versuchung?"
,,Klar aber es ist verboten und wird bestraft.
,,Oh"
,,Ich höre zum Beispiel dein Blut in deinen Adern rauschen und die Versuchung ist stark."
,,Warum hast du nie gefragt?"
,,Was,wen?"
,,Ob du einen Schluck haben darfst."
,,Das ist nicht in Ordnung und außerdem kenne ich keinen der ja gesagt hätte."
,,Doch mich."
Überrascht schaut sie mich an.
,,Darf ich?"
,,Ja"

Prinzessin der FinsternisWhere stories live. Discover now