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Lunas Sicht:

Schnell fliegen wir zurück zum Schloss.
Von weitem schon können wir hektisches Treiben erkennen.
Am Tor werden wir sofort reingelassen und Fritz bringt mich ins Büro von meinem Vater.
Nach dem Klopfen kommt ein ,,Herein" und wir betreten den Raum.
Eine Wache steht vor der Safetür und schaut uns grimmig entgegen.
,,Was wollt ihr?"
Bevor Fritz auch nur Luft holen kann drängle ich mich an ihm vorbei und trete nahe an ihn heran.
,,Ich will zu meinen Vater also lass mich durch."
Ängstlichkeit mischt sich in den Blick von ihm doch er bleibt stehen.
,,Ich darf keinen hineinlassen, auch nicht sie."
Als er den Satz zuende gesagt hat kracht er, durch meine Hand, mit seinem Hinterkopf auf die schwere Tür und sackt bewusstlos zu Boden.
,,Fritz kannst du die Tür öffnen?"
,,Natürlich Miss Luna." Er tretet neben mich und tippt einen Code ein.
Schon hört man ein leisen klick, er dreht an dem Rad und die Tür schwingt auf.
,,Du bleibst als Wache hier und verschließ sie wieder."
,,Ja Miss."
Ich trete ein und gehe einen Gang entlang der bei einer weiteren Tür endet.
Es ist ruhig hinter der Tür.

Zu ruhig. Nimm dich in acht! Immer doch. Ausgerechnet du.

Ich nehme meinen Kampfstab und drücke die Klinke hinunter.
Langsam stoße ich die Tür auf und sehe einen runden Tisch mit lauter Karten darauf, aber niemand ist in dem Raum.

Schritt für Schritt gehe ich weiter hinein.
Ich höre ein Surren hinter mir und hebe noch rechtzeitig meinen schützenden Arm, schon prallt eine Klinge davon ab.
Schnell schlage ich mit meinem Stock dem Dämon in seinen Magen und er geht röchelnd zu Boden.
,,HALT!" höre ich die Stimme meines Vaters.
,,Luna was machst du hier?" Ich drehe mich zu ihm und in seinem Blick liegt Sorge aber auch Stolz.
,,Ich wollte zu dir und übrigens deine Wache oben ist ein Witz."
,,Was hast du mit ihm gemacht?"
,,Keine Angst er ist nur bewusstlos."
,,Wo ist Fritz?"
,,Ich habe ihn die Tür verriegeln und bewachen lassen."
,,Nicht nur schön und stark sondern auch schlau ihre Tochter." kommt es von einem der sieben Anwesenden.
So schnell wie es keiner für möglich gehalten hätte fahre ich meine Klinge aus und drücke ihn damit an die Wand.
Nervös schluckt er und die Klinge ritzt leicht seinen Hals.
,,Ich erwarte ein bisschen mehr Respekt! Vorallem wenn ich jeden von euch mickrigen Gestalten hier sofort umbringen könnte, noch bevor ihr eure Schwerter ziehen könnt." fauche ich ihn an.
,,Ja Miss." keucht er.
Ich lass ihn frei und stecke meine Waffe zurück in ihre Halterung.
,,Also, ich vermute ihr haltet hier einen Kriegsrat ab?" ich schaue in die Runde und sehe nur ängstliche Gesichter bis auf meinen Vater, der vor Stolz sein Grinsen nicht verbergen kann.
,,Ja meine Kleine aber ich fürchte du kennst dich zu wenig aus." meint er gelassen.
,,Zeig mir die Karten." sage ich kühl.
Er deutet auf eine wo ich Linien und Punkte in verschiedenen Farben sehen kann.
,,Ich vermute das sind wir und die Punkte sind Leerenwandler." ich deute hin und Hades nickt.
,,Und wo ist das Problem?"
Irritiert schaut er mich an.
,,Unsere Truppen sind hier im Tal um eine Barrikade zu machen aber wäre es nicht klüger sie von den Bergen anzugreifen wo sie es nicht erwarten und noch dazu dann von unten nach oben kämpfen müssen?"
,,Sie hat recht Sir." meint ein Anderer.
Sie fingen alle an zu diskutieren und ich gehe mit einem Grinsen lautlos und unbemerkt aus dem Raum.
Oben öffne ich die Tür und schlüpfe hinaus.
Ich grinse Fritz an und auch die Wache ist wieder wach und steht unentschlossen da.
,,Du kannst deinen Posten hier wieder übernehmen und du Fritz zeig mir bitte mein Zimmer." meine Fröhlichkeit scheint ansteckend zu sein denn auch Fritz grinst jetzt und führt mich hinaus auf den Gang.
Weiter oben, viel weiter oben zeigt er mir eine Tür und sagt ,,Hier Miss, das ist euer Zimmer."
,,Danke."
Ich öffne die Tür und stehe im Eingang von einer kleinen Wohnung.

Ein Gang mit Kommode und Schuhschrank stehen hier, am Ende des Gangs gehen zwei Türen weg eine führt in ein recht modernes Wohnzimmer und die andere in ein geräumiges Schlafzimmer.
Alles sehr schön eingerichtet, auch ein modernes Bad ist vorhanden und ich freue mich schon auf den Abend wo ich mich in den großen Whirlpool setze und es genieße.
Ich gehe wieder zu Fritz und frage ihn ,,wo bekomme ich Klamotten?"
Er lächelt und meint ,,kommt, hier gibt es natürlich auch eine Schneiderin."
Verwirrt folge ich ihm und zwei Stockwerke tiefer treten wir in eine Schneiderei ein.
Eine pummelige ältere Frau kommt auf uns zu und Lacht auf wo sie Fritz sieht.

,,Verirrt sich mein Sohnemann auch mal wieder zu seiner Mutter?"
Lachend umarmen sich die zwei und Fritz antwortet ihr ,,Ich hatte in letzter Zeit ein paar Probleme."
,,So aber dafür siehst du gut aus. Von wem bist du denn der Leibwächter?"
,,Von der Prinzessin Mum."
,,Oho ich hab schon gehört, dass sie ein starkes Temperament hat und nichtmal vor Hades haltgemacht hat."
,,Mum Bitte." nervös schaut er zu mir doch ich lächel die beiden nur an.
Seine Mum scheint mich gar nicht zu bemerken deswegen gehe ich an ihnen vorbei und schaue mir die schönen Kleider an während ich ihnen zuhöre.

Lange reden sie über dies und das, deswegen konzentriere ich mich auf die Kleider und Wow sind das schöne Kleider.
Von bodenlangen Ballkleidern bis hin zu verführerischen Minnikleidchen, aber alle aus feinster Seide und mit glitzernden Steinen besetzt.
Bis mich etwas aufhorchen lässt.

,,Und ist sie schön?"
,,Mehr als das."
,,Ohh ich würde sie zu gern sehen, bring sie mal vorbei immerhin braucht sie ja was zum Anziehen."
,,Du wirst sie früher sehen als dir lieb ist."
,,Warum?"
Er deutet mit dem Kopf zu mir und sie dreht sich um.
Ich tu schnell so als würde ich die Kleider anschauen und schon höre ich die Frau nach Luft schnappen.
Ich schau auf und lächel sie an.
,,Prinzessin ihr? Wie lange? Ich bitte um Entschuldigung Miss." sie kommt ins stottern und fällt auf ihre Knie.
,,Bitte steht auf." ich gehe zu ihr und helfe ihr auf.
Verwirrt und ängstlich schaut sie mich an.
,,Ich habe mich bei eurem Wiedersehen nicht eingemischt da es euer Recht ist das zu tun."
,,Wie lange seit ihr hier?"
,,Seit Fritz mit mir hergekommen ist." lache ich auf.
,,Ohh man, und ihr habt alles mitbekommen?"
,,Ja aber keine Angst ich tu ihnen nichts solange sie diese verdammt schönen Sachen machen." ich deute in die Runde und bin amüsiert über ihr erstauntes Gesicht.
,,Natürlich Miss."
,,Bitte nicht Miss, einfach nur Luna."
,,Aber.."
,,Kein aber, dass habe ich nichtmal ihrem Sohn angeboten deswegen nehmen Sie es als Vertauensgeschenk an."
,,Danke, und nun zu dir." verärgert dreht sie sich zu Fritz um und geht schnellen Schrittes auf ihn zu.

,,Du hast mich einfach so ins Messer laufen lassen, deine arme alte Mutter.
Wäre sie nicht so freundlich und lieb hätte mich Hades einen Kopf kürzer gemacht..." die Schimpftriade dauert noch länger und endet damit, dass sie ihn raus schmeißt und sich dann mir widmet.

Seufzend atmet sie aus und kommt auf mich zu.
,,Also damit ich mich mal vorstellen kann ich bin Aurelia und bin die Hofschneiderin hier im Hades."
,,Das sehe ich bei dem Geschick."
,,Danke aber ich mache nicht nur Kleider sonder auch alles was Sie...was du willst."
,,Gut ich liebe Kleider aber ich brauche auch noch etwas zum Kämpfen und Trainieren und zum Gammeln."
,,Gammeln?"
,,Zum rum liegen, entspannen, halt gammeln einfach."
,,Ahh ich verstehe. Gib mir einen kleinen Moment ich hol etwas." schon saust sie davon und ich stehe da wie bestellt und nicht abgeholt.

Gute fünf Minuten später kommt sie mit einem Stapel Gewänder zurück und ich eile zu ihr um ihr zu helfen.
,,Was ist das alles?"
Sie legt die Sachen auseinander und erklärt ,,das sind Trainingssachen, das Kleider für den normalen Bereich und das deine 'gammel' Sachen."

Die Trainingshose ist komplett schwarz und das T-Shirt auch nur mit dem Unterschied das dort das königliche Wappen auf meiner linken Brust thront.

Die Kleider sind Bodenlang aber manche auch Knielang.
Die Farben gehen von dunkel Blau über Rot bis Violett.
Alle einfärbig, manche mit Steinen besetzt.

Meine Gammelsachen bestehen aus Jogginghose und T-Shirt in allen Farben.

Nachdem ich alles bewundert habe meint Aurelia ,,deine Rüstung muss ich erst noch machen da sie perfekt sitzen muss daher musst du dich noch ein bisschen gedulden."
,,Ok schon in Ordnung."
Ich nehme den Berg von Wäsche und will raus gehen als sie mich aufhaltet.
,,Ich will nicht dreist wirken aber bitte passt auf meinen Sohn auf, er ist noch sehr jung."
Ich lächel sie an und antworte ihr ,,Ich werde auf ihn aufpassen und vor meinem Vater schützen."
Sie lacht auf und öffnet mir die Tür.

Ein betreten dreinblickender Fritz steht davor und atmet erleichtert aus wo er uns zwei lachend sieht.
Er verabschiedet sich noch bei seiner Mutter und begleitet mich durch das Labyrinth aus Gängen zu meinem Zimmer.

Prinzessin der FinsternisWhere stories live. Discover now