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Syrenas Sicht:

Wir gehen gemeinsam von der großen Halle zurück auf unsere Zimmer.

Luna zieht sich gleich aus und geht ins Bad.
Ich erwische noch einen Blick auf ihren blassen Körper.

Von den anderen habe ich erfahren, dass sie eine Freundin hat, aber das macht sie nur noch interessanter in meine Augen.
Immer wieder kuschel ich mich zu ihr wenn sie schläft, das nicht schwer ist, da wir in einem Bett schlafen und ich glaube sie merkt es nicht oder sie lässt sich nichts anmerken.

Insgeheim hoffe ich, dass wir nicht so schnell raus kommen und sie wieder in die Arme von ihrer Geliebten fallen kann.
Ich ziehe mich aus und setzte mich aufs Bett.

Letzte Nacht hat man eindeutige Geräusche von Fritz und Leyla gehört und das hilft mir nicht gerade.
Ich schrecke auf als ich Lunas Stimme höre.
,,Syrena? Soll ich dich heilen?"
Verwirrt denke ich nach denn sie hat mich noch nie geheilt, ich wusste auch nicht, dass sie Heilmagie benutzen kann.
,,Ja gern." antworte ich zögerlich.
,,Dann komm rein, die Dusche ist groß genug für uns beide und ich bin gleich fertig." meint sie nur.

Langsam gehe ich hinein und sehe wie sie gerade ihre Haare ausspült.
Ich bewundere ihren ganzen Körper.
Von ihren roten Haaren angefangen aus der ihr Diadem und ihre Hörner gold-schwarz herauswachsen über ihre Brüste zu ihrem flachen Bauch, an der man einen kleinen Sixpack erahnen kann.
Ihre Arme mit den schwarzen Schuppen auf denen die goldene Verschnörkelungen glänzen.

,,Ich weiß, dass du mich beobachtest." meint sie lächelnd, immer noch mit dem Gesicht im Wasserstrahl.
Ertappt drehe ich meinen Kopf weg.
,,Ich habe auch gemerkt, dass du dich an mich rankuschelst in der Nacht."
Jetzt schaue ich sie entsetzt an.
,,Nein...Ich meine..." fange ich zu stottern an und werde prompt von ihr unterbrochen ,,Du brauchst dich nicht zu verteidigen.
Ich weiß übrigens auch, dass du dich über mich schlau gemacht hast bei den beiden."
Jetzt bin ich mir wirklich unsicher und gehe langsam Richtung Tür.
,,Es ist mir egal, aber du hättest auch mich fragen können, denn Fritz ist mein Leibwächter und er meldet mir natürlich solche Sachen."
Die Entäuschung in ihrer Stimme lässt mich anhalten und zu ihr blicken.

Immer noch hat sie die Augen geschlossen und scheint das dampfende Wasser zu genießen das ihr auf den Kopf prasselt.

,,Es tut mir leid." flüstere ich leise.
Eine Träne rinnt aus meinen geschlossenen Auge.
Ein Windhauch streift mein Gesicht und eine sanfte Hand drückt mein Kinn sanft nach oben.

Ich traue mich nicht die Augen zu öffnen.
Sie streicht mir eine verirrte Strähne aus meinem Gesicht und wischt die Träne ab.
,,Sei nicht traurig." haucht sie zärtlich.
Ihre Lippen berühren sanft die meinen und einen Augenblick später ist alles vorbei.
Ich öffne meine Augen und sehe, dass ich alleine im Bad stehe.

Meine Hand berührt wie automatisch meine Lippe, denn diese kribbelt immer noch und doch ist es wie in einem Traum, einfach nicht echt.
Es ist als hätte mich ein Geist geküsst, wie ein Windhauch der über die Lippen gefahren ist, so sanft.

Ich setze mich auf den Boden und starre einfach auf die Wand.

Lunas Sicht:

Ich stürme aus dem Zimmer und laufe einfach weg, durch Gänge und Höhlen, bei Statuen und Regalen vorbei.

Ich weiß ich habe einen Fehler gemacht und trage die Konsequenzen.
Du bist einsam und Syrena hat das gespürt.
Es darf nicht sein, ich habe Isabella!
Die dich verraten und alleingelassen hat.
Das hat sie nicht gewollt.
Ich hasse dich.
Ich weiß aber trotzdem lasse ich dich nicht alleine.
Verschwinde einfach.

Ich breche zusammen und Tränen laufen mir hinunter.
Lange sitze ich da und weine einfach.

Erst später realisiere ich wo ich bin.
Es ist eine Höhle doch keine normale.
An ihrer Decke glitzern hunderte Diamanten in allen Farben und im Boden ist ein klarer See.
Darin wachsen Pflanzen die ein seltsames Leuchten von sich geben.

Ich bewundere diesen Ort und kann nur mit offenem Mund staunen.
Das Licht bricht an den Diamanten und färbt die Decke mit schwachen Regenbögen ein.

,,Es ist schön nicht war?"
Ich drehe mich aprubt um doch niemand ist zu sehen.
,,Du kannst mich nicht finden denn ich bin unscheinbar."
Die leise Stimme scheint von der Decke zu kommen doch da ist nichts, bis ich ein schwaches Glimmen erkenne, das von einem Edelstein ausgeht.

,,Was bist du?" frage ich vorsichtig.
,,Ich bin eine Fee."
Langsam schwebt tatsächlich eine goldene Fee herunter.
,,Das glaub ich einfach nicht."
,,Hihi ja das verstehe ich, immerhin sind wir einer der letzten Feenstämme die es noch gibt."
,,Es Leben noch mehr Feen hier?"
,,Natürlich, jeder Diamant ist ein Eingang zu einem Feenhaus."
,,Wow wie eine Großstadt."
'Was treibst du hier Luna?' die starke Stimme von Zemeanus lässt mich zusammenzucken.

,,Verzeihung, ich bin gelaufen und habe nicht geschaut wohin."

Mürrisch stapft er herein.
Er schaut auf die Fee vor mir und danach zu mir 'Wenn sie dich anerkennen dann darfst du dich hier aufhalten.'
Er dreht sich um und geht wieder hinaus 'Komm danach zu mir.' murmelt er noch.
,,Warum hast du geweint?"
,,Ich habe etwas gemacht was ich nicht machen sollte."
,,Sicher nicht so schlimm."
,,Ich habe einer Freundin Hoffnung auf mehr gegeben obwohl ich eine Freundin habe und mit ihr glücklich bin."
,,Naja das ist nicht gerade toll aber auch nicht schlimm."
,,Doch ist es."
,,Du musst dich nicht schämen deswegen. Wir zum Beispiel haben keine festen Partner und sind glücklich damit."
Ich schaue sie geschockt an ,,Aber wie könnt ihr das?"
,,Naja wenn uns jemand gefällt dann fragen wir ihn einfach und haben ..."
,,Ja ja so genau will ich das nicht wissen." unterbreche ich sie.
,,Du hast gefragt." meint sie nur und zuckt mit den Schultern ,,für uns ist eure Lebensweise befremdlich."
,,Das mag sicher sein." lache ich.
,,Du soltest dich entscheiden."
,,Ja das sollte ich."
,,Bis irgendwann mal." verabschiedet sie sich und steigt auf.
,,Ja bis bald" meine ich.

Ich schaue ihr nach bis sie in einem der Kristalle verschwindet.

Lange bleibe ich am Ufer des Sees sitzen und denke nach.

Irgendwann schlafe ich ein.

Prinzessin der FinsternisWhere stories live. Discover now