Kapitel 35

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Anscheinend bin ich irgendwann in Taehyungs Armen eingeschlafen, weil es Nacht ist, als ich aufwache und mein Kopf auf einen harten Gegenstand gebettet wurde, der sehr, sehr gut riecht und mich erwärmt. Das sorgt dafür, dass ich mich immer weiter an den Gegenstand namens Taehyung kuschle und zufrieden auf seufze. Ich wünschte, ich könnte immer in seinen Armen einschlafen und aufwachen. 

Auf einmal höre ich jemanden leise lachen und Taehyungs Oberkörper beginnt zu vibrieren. Nein, oder? Er war jetzt nicht die ganze Zeit wach. Mann, wieso passiert mir das immer? Beschämt drücke ich mein Gesicht in seine Brust, während Taehyung mir durch die Haare wuschelt und mich lachend zerdrückt. 

"Erst hältst du mich in deinen Armen gefangen und jetzt missbrauchst du mich als Kissen! Eigentlich habe ich ja nichts dagegen, weil du süß aussiehst beim Schlafen, aber ich hab echt Hunger und müsste mal aufs Klo", meint er lachend.

Ich werde so rot wie eine Tomate und löse mich sofort von ihm, indem ich mich weg rolle und mir dann mein Kissen schnappe und in diesem mein Gesicht verstecke. Taehyung haut mir sanft auf den Rücken.

"Komm, du hast den ganzen Tag nichts gegessen", sagt er und fordert mich unausgesprochen auf aufzustehen. 

Ich jammere direkt rum und wickle mich in meine Decke ein. Es ist doch gerade so schön in meinem Bett! Taehyung seufzt entgeistert auf und reißt mir die Decke vom Leib, bevor er mich an den Armen packt und versucht hoch zu ziehen. Ich weigere mich und tue so, als wäre ich aus Pudding.

"Meine Fresse, Jeongguk! Steh doch einfach auf!", schreit er mich an und lässt mich los, sodass ich wieder rücklings auf die Matratze falle.

"Nein, ich will nicht!", murmle ich und schließe wieder meine Augen.

Plötzlich zieht mich Taehyung an den Beinen zu sich und hebt mich überraschender Weise hoch. Erschrocken klammere ich mich an ihn und sehe in sein grinsendes Gesicht. Irgendwann werde ich an einem Herzstillstand sterben. Taehyung lässt mich dann runter, aber zerrt mich aus meinem Zimmer und die Treppen herunter. 

Ich stolpere ihm hinter her und will gar nicht wissen, wie rot ich eigentlich bin. Taehyungs Ziel ist unsere Küche, in der sich meine Eltern befinden und leise vor sich hin kichern. Tae lässt mich los und schmeißt sich an meine Mutter, die einen überraschten Laut von sich gibt.

"Nuri Noona, Gukkie und ich haben Hunger. Kannst du uns bitte etwas machen?", fragt Taehyung sie lieb und kuschelt sich an ihren Rücken.

"Ach, Taehyung. Du bist so ein kleiner Arschkriecher. Du hast Glück, dass du wie ein Sohn für mich bist. Ich mach euch gleich etwas, geht ins Wohnzimmer", seufzt sie lächelnd.

Tae löst sich von ihr und bedankt sich lächelnd. Wir verlassen die Küche und Tae geht schnell auf die Toilette, während ich mich ins Wohnzimmer setze und den Fernseher einschalte. Mein Herz beruhigt sich endlich von diesem Trip, den ich jedes mal habe, wenn ich in Taehyungs Nähe bin und ich fühle mich total ausgelaugt.

Wieso traue ich mich nicht einfach, Taehyung meine Gefühle zu gestehen? Warum bin ich plötzlich so feige? Aber woher soll ich den bitte wissen, ob Taehyung mich auch liebt? Er kann mich, doch auch nur wie einen Bruder lieben. Wenn das der Fall ist, würde er sich zu 100 Prozent von mir entfernen und das würde mir so weh tun. Lieber halte ich meine Klappe und bin einfach nur glücklich, wenn er bei mir ist.

"Gukkie! Wollen wir The Flash weiter schauen?", fragt mich Tae fröhlich, als er ins Wohnzimmer gehüpft kommt und lässt sich neben mich auf die Couch plumpsen.

Ich lächle ihn etwas verträumt an und nicke nur zur Antwort. Tae grinst mich breit und kitzelt mich unter meinem Kinn. Ich liebe es, wenn er das tut.

"Du süßes Häschen", sagt er und widmet sich dann dem Fernseher zu.



I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt