Kapitel 87

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Hyesungs Sicht:

Angepisst sitze ich auf dem Boden dieser stickigen Zelle und starre die schwere Metalltür vor mir an. Es stinkt hier drin nach Desinfektionmitteln und nach dem Schweiß von Minyo, der in einer Ecke liegt und wegen dem Entzug von seinen geliebten Drogen, wie ein Al zittert. Hinter uns befindet sich ein 'Fenster', aber vor diesem wurde so etwas wie Plexiglas oder was auch immer das ist, angebracht, damit wir keine Möglichkeiten haben zu fliehen.

Anscheinend haben andere Spasten versucht ein Loch durch das Plastik zu brennen, da an der rechten unteren Ecke einige schwarze Flecken zu sehen sind, die nur durch Feuer entstehen können. Wie sie das Feuerzeug hier rein bekommen haben, kann man sich wohl denken. Angewidert drehe ich meinen Kopf von dem Fenster weg und betrachte das Häufchen Elend vor mir.

"Du bist ein erbärmliches Stück Scheiße, Minyo", teile ich ihm mit und beobachte ihn dabei, als er sich langsam zu mir umdreht und mich mit rot unterlaufenen Augen anstarrt.

"W-Was?", stottert er und sieht mir mit leeren Augen entgegen.

"Du hast schon richtig gehört. Sieh dich doch mal an! Liegst hier in dieser minderwertigen Zelle und tust so, als würdest du gleich sterben, nur weil du deine Drogen seit eineinhalb Tagen nicht mehr bekommst. Wie tief kann man bloß gesunken sein?", erwidere ich verächtlich.

In Minyos Augen flammt die Wut auf und er sitzt sich zitternd auf. Ach, möchte der Junkie jetzt einen auf taff machen? Das ist ja lustig. Er kann nicht mal ruhig auf dem Boden sitzen.

"Du bist doch auch in dieser Zelle, du verdammter Hurensohn!", zischt Minyo zurück und lässt mich verächtlich auflachen.

"Ja, wegen dir bin ich auch hier. Wenn man deine beschissene Wohnung nicht so einfach zu betreten wäre, hätte ich noch abhauen können! Das ist alles deine Schuld", knurre ich ihn an.

Ungläubig schaut mich dieser Bastard an und will sich wohl nicht eingestehen, dass er wirklich an allem schuld ist. Ich sollte eigentlich nicht hier sein.

"Ist das dein verdammter Ernst, Hyesung? Sie hätten dich früher oder später sowieso festgenommen! Wir haben Jeongguk und Taehyung ins Krankenhaus geprügelt und du hast Doyun vergewaltigt!", ruft dieser Idiot und sieht mich entsetzt an.

Nun sagt er ebenfalls, dass ich Doyun vergewaltigt habe? Wie kommen sie alle darauf?

"Was redest du für einen Schwachsinn? Haben dir die Drogen deine letzten zwei Gehirnzellen in Beschlag genommen?", lache ich und streiche mir meine Haare aus der Stirn, die mir die Sicht nehmen.

Minyo mustert mich stumm und umarmt seine eigenen Beine. Wie ich ihn hasse. Ich hasse alles und jeden auf dieser Welt. Nicht mal Jeongguk liebe ich mehr. Er hat mich verraten für diesen... Bastard namens Kim Taehyung.

"Du hast nicht mehr alle Tassen im Schrank, Hyesung. Du bist verrückt", flüstert Minyo leise und wendet seinen Blick von mir ab.

Ich und verrückt? Was labert er für eine Scheiße? Ich bin bei klarem Verstand! Ich habe nichts Falsches getan.

Plötzlich wird die Zellentür aufgeschlossen und die Tür wird von fünf Polizisten aufgemacht. Direkt muss ich grinsen, als ich Mr. Lee unter ihnen sehe und stehe auf. Minyo wird anschließend auch dazu aufgefordert sich zu erheben, was er dann mit zittrigen Beinen tut. Sie legen uns Handschellen an und führen uns in ein anderes Abteil.

"Wo gehen wir denn hin?", frage ich die Polizisten gespielt freundlich.

"Jeon Jeongguk und Kim Taehyung sind hier eingetroffen und möchten mit Ihnen sprechen", antwortet mir eine Polizistin, aber meidet es mich anzusehen.

Kim und Jeon möchten mit mir sprechen? Dann wird es hier endlich etwas spannender. 

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt