Kapitel 141

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Am nächsten Morgen werde ich durch ganz viele Küsse auf meinem Gesicht geweckt und dass mich jemand wie ein Kuscheltier an sich presst. Ich öffne meine Augen ein wenig und sehe Taehyungs Gesicht genau vor meiner Nase, der mich breit anlächelt.

„Was machst du?", frage ich ihn verschlafen.

„Du bist mein kleines Häschen, das ich knuddeln muss", antwortet er fröhlich und gibt mir einen Kuss auf die Lippen.

Ich lache leise und schlinge meine Arme um seinen Bauch. Taehyung umfasst mein Gesicht mit beiden Händen und verteilt haufenweise Küsse auf meinen Wangen. Manchmal hat Taehyung einfach so Tage, an denen er richtig anhänglich ist und mich ständig küsst. Früher als wir noch in den Kindergarten gegangen sind, hatte er das auch immer gemacht und ich finde es unfassbar süß, dass er immer noch so ist.

Irgendwann klopft es leise an der Tür und Tae versucht es zu ignorieren, aber ich drücke ihn von mir weg und bitte die Person herein. Nach ein paar Sekunden wird die Tür geöffnet und Sora erscheint im Türrahmen. Taehyung seufzt genervt, während ich sie lieb anlächle.

„Guten Morgen, Sora", begrüße ich sie und ihre Mundwinkel heben sich wie auf Knopfdruck.

„Guten Morgen. Ahri hat gesagt, ich soll euch zum Frühstück rufen", teilt sie uns leise mit und vermeidet es Taehyung anzusehen, der mich gerade so anschaut, als wäre ich verrückt geworden.

Anscheinend hat sie gedacht, dass ich das heute Nacht nicht ernst gemeint habe und wieder gemein zu ihr werde, aber da hat sie sich wohl getäuscht. Wenn ich jemanden meine Freundschaft anbiete, dann meine ich es wirklich ernst.

„Wir kommen gleich. Geht es dir besser?", erwidere ich und schaue sie fragend an.

„Ja, mir geht es viel besser. Danke, dass du dir mir zugehört hast", antwortet sie ruhig und lächelt mich dankbar an, bevor sie das Zimmer verlässt.

Taehyung dreht mich dann am Arm in seine Richtung und starrt mich mit riesigen Augen an. Ich lache belustigt auf, da sein Gesichtsausdruck echt witzig aussieht. Er kann es wohl nicht fassen, dass Sora und ich uns normal unterhalten haben, ohne uns den Tod zu wünschen. Naja, gestern Morgen wollten wir das noch.

„Kannst du mir das bitte erklären? Wieso wart ihr eben so freundlich zueinander?", fordert er mich auf ihn aufzuklären.

„Sora saß in der Nacht im Wohnzimmer und hat halt geweint. Ich habe mich zu ihr gesetzt und ihr Angeboten mit mir zu reden, weil sie wirklich heftig geweint hat und ich sie nicht einfach da sitzen lassen konnte. Was sie mir gesagt hat, werde ich dir nicht verraten. Sondern du gehst selbst zu deiner Cousine und sie wird dir alles erzählen", erkläre ich ihm etwas kahl und stehe anschließend vom Bett auf.

„Und jetzt seid ihr auf einmal Freunde oder was? Nur weil sie dir die Ohren voll geheult hat? Du glaubst ihr auch jeden Scheiß", fragt er und sieht mich abwertend und genervt an.

„Kim Taehyung, wenn du mich nochmal so anschaust und mir so ekelhaft antwortest, dann kriegst du meine Faust ins Gesicht. Du hast nicht gesehen, wie sie geweint hat und weißt auch nicht, was sie mir erzählt hat! Und wenn ich nicht überzeugt wäre, dass sie mir die Wahrheit erzählt hat, dann würde ich ihr NIEMALS meine Freundschaft anbieten. Hör ihr erstmal zu, bevor du sie wieder auf den Mond schicken möchtest", gebe ich wütend zurück und stampfe aus dem Zimmer.

Ich hasse es abgrundtief, wenn Taehyung mit dieser Tonlage mit mir redet und mich verurteilt, ohne den Grund meines Handelns zu kennen. Damals bin ich eigentlich auch nur wegen der Art, wie er mit mir geredet hat, ausgerastet.

„Jeongguk, warte!", ruft Taehyung und hält mich am Oberarm fest.

„Was ist? Du weißt ganz genau, dass ich es nicht ausstehen kann, wenn du meine Entscheidungen nicht akzeptieren kannst und so provokant mit mir redest", fauche ich ihn an und sehe ihn böse an.

„Ich weiß und es tut mir leid. Du hast ja Recht, wenn du ihr schon zuhören konntest, obwohl du es nicht mal ausgehalten hast, dich im selben Raum wie zu befinden, dann kann ich das auch", seufzt er und schaut mich entschuldigend an.

„Dann wäre das wohl geklärt. Jetzt komm endlich. Ich habe Hunger", erwidere ich und ziehe ihn mit mir nach unten.

-

Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt haben, verabschieden sich Ahri Noona und Sora von uns, da sie einen Termin beim Frauenarzt haben. Man hat deutlich gemerkt, dass Ahri und Jonghyun netter zu Sora gewesen sind. Also hat sich Sora endlich getraut ihnen alles zu erzählen, was mich wirklich für sie freut.

„Ich gehe zur Arbeit. Viel Spaß euch Beiden noch", wünscht uns Jonghyun grinsend und verlässt ebenfalls das Haus.

Nun sitzen Taehyung und ich alleine im Wohnzimmer und schauen X-Faktor – Das Unfassbare. Irgendwann wird mir viel zu langweilig und drehe mich zu meinem Freund, der weiterhin die Folge schaut und seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt hat, weil ich ja verschwinden kann, wenn er das nicht tun würde.

„Ey, Fotze", spreche ich ihn an und kassiere einen entgeisterten Blick von ihm, der mich zum Lachen bringt.

„Was ist, Dummkopf?"

„Du hattest doch etwas mit mir vor, also was ist es?", will ich wissen und klettere auf seinen Schoss, da er die ganze Zeit den Fernseher anstarrt, anstatt mich anzuschauen.

Ich verschränke meine Hände hinter seinem Hals und grinse ihn an. Taehyung legt seine Hände an meine Hüften und beugt sich zu mir vor, um mich in einen Kuss zu verwickeln. Liebend gerne lasse ich mich darauf ein und werde von ihm noch näher an sich gezogen. Von mir aus können wir auch Zuhause bleiben und es viel weiter gehen lassen, aber mich interessiert es viel mehr, was er eigentlich vor hatte oder noch vor hat. Zu meinem Bedauern löst sich Taehyung viel zu schnell von mir und lächelt mich breit an.

„Bevor das hier ausartet und wir mal wieder nicht aus dem Haus kommen, gehen wir uns jetzt umziehen", entscheidet er und schiebt mich sanft von sich runter, damit er aufstehen kann.

Seufzend stehe ich auch auf und folge dem Schlumpf in sein Zimmer, der mir einen schwarzen Pullover und eine Jeanshose von sich ins Gesicht schmeißt. Wir ziehen uns um und Taehyung schnappt sich noch seinen Rucksack, in den er seinen Schlüssel, sein Portmonee und sein Handy rein schmeißt. Wo will er bitte hin?

„Wir können los", teilt er mir mit und grinst mich dabei wie ein kleines Kind an.

I fucking hate you | TaekookWhere stories live. Discover now