Kapitel 91

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„Schönen Abend noch, ihr Bastarde! Scheiß Verräter, ihr versetzt uns jedes Mal!", brüllt Hoseok uns noch zu, als wir aus dem Auto ausgestiegen sind.

„Isso! Richtige Verräter!", ruft Jimin auf dem Beifahrersitz und sieht uns schmollend an.

„Söhne von Judas persönlich!", schreit Yoongi dazu und zeigt uns seinen Mittelfinger.

Sie meckern schon die ganze Zeit rum, dass wir uns immer so früh verpissen, obwohl die anderen noch was anderes unternehmen. Aber diesmal müssen wir wirklich früher gehen. Taehyungs Vater hat ihn angerufen und ihm gesagt, dass wir sofort nach Hause kommen sollen. Er hatte sich echt verzweifelt angehört.

„Haltet mal die Fresse, ihr elenden Huren!", schreit Taehyung zurück.

Hobi hält seine beiden Mittelfinger nach oben und er streckt uns die Zunge raus, während sie weg fahren. Empört schauen wir ihnen hinter her, bis sie nicht mehr zu sehen sind und drehen uns dann zueinander hin.

„Wir haben so scheiß Freunde, Junge. Warum sind wir mit denen befreundet?", fängt Taehyung an zu lachen.

„Keine Ahnung, die waren auf einmal da und sie sind das Beste, was man heutzutage abbekommen kann!", antworte ich grinsend und zucke mit den Schultern.

Plötzlich wird hinter uns die Haustür von Taehyung aufgerissen und Jonghyun stolpert die Treppen runter, um uns beide an den Handgelenken zu packen und anschließend wieder ins Haus zu rennen. Wir werden wortwörtlich von ihm ins Haus geschmissen, sodass wir beide fast auf die Fresse fliegen, uns aber noch rechtzeitig auffangen können.

„Alter, Appa. Was geht eigentlich bei dir ab? Erst der Anruf und jetzt das!", mault Tae seinen Vater sofort an, aber dieser ignoriert ihn und starrt panisch durch den Spion.

Verwirrt beobachte ich ihn und stelle ihn nun für komplett gestört ein. Auf einmal dreht er sich blitzschnell um und sieht uns vollkommen ernst an. Verstört zucken wir etwas nach hinten und starren Jonghyun ebenfalls an.

„Wir können euch beiden doch vertrauen, dass ihr nichts von alldem erzählt, was wir euch gleich anvertrauen werden, oder", fragte er verunsichert nach.

„Ja, ihr könnt uns vertrauen, aber was ist denn mit dir passiert? Du siehst schlimm aus!", erwidere ich und mustere ihn von oben bis unten.

Seine Haare stehen in alle Richtungen ab, sein T-Shirt sitzt total schief und ich meine ein Loch in diesem zu sehen. Jonghyuns Blick schellt zu mir und sagt, dass wir uns ins Wohnzimmer begeben sollen, was wir auch zögerlich tun. Aber als ich dann meinen Vater ins Gesicht schaue,  der im alleine auf der Wohnzimmercouch sitzt, fange ich laut an zu lachen bei seinem Anblick. Er hat ein dickes rotes Auge und sieht noch schlimmer als Jonghyun aus.

„Dir auch einen guten Abend, du scheiß Kind!", murrt er mich an und presst ein Kühlakku auf sein Auge.

„Was zum Teufel ist passiert? Hast du dich mit Mike Tyson gestritten oder was?", lacht mein Freund ihn aus und klatscht wie eine behinderte Robbe in seine Hände.

„Wie witzig, du kleiner Scheißer! Und nein, das war nicht Mike Tyson, sondern Nuri!", zischt er ihn an.

„Eomma war das? Oh mein Gott, Appa. Du solltest dich schämen! Sie ist doch so klein!", frage ich überrascht nach und beginne schon wieder zu lachen.

„Halt deine Schnauze, Jeon Jeongguk! Deine Mutter hat mir einfach einen verdammten Schuh ins Gesicht geschmissen, weil ich ihren Vanillepudding aus versehen gegessen habe! Ich halte die Schwangerschaft nicht mehr aus. Ich kann nicht mal mehr schlafen, weil Nuri sich so breit macht, als wäre sie auf einmal so breit wie ‚The Rock'!", jammert mein Vater verzweifelt und sieht so aus, als würde er gleich heulen.

Er legt dann seinen Kopf auf Jonghyuns Schulter. Dieser streichelt durch seine Haare und spricht ihm immer wieder zu, dass alles gut wird. Taehyung stupst mir in die Seite und bringt mich dazu, ihn anzuschauen anstatt unsere Väter.

„Sag mal nicht, die sehen gerade wie ein Paar aus?", flüstert er belustigt.

„Ist so, die sind noch schwuler als wir", schmunzle ich und Taehyung schlägt mir lachend gegen die Schulter.

„Was gibt es da zu lachen?", fragt Jonghyun misstrauisch.

„Ihr seid so Opfer! Warum sieht du eigentlich so geschlagen aus?", antwortet Taehyung und grinst über beide Ohren.

„Ich wollte Jongdae zur Hilfe eilen, aber Ahri und Nuri haben sich gegen uns verschworen und uns dann fertig gemacht. Frauen sollte man echt nicht unterschätzen. Wenn sie wollen, können sie dein Leben zerstören", sagt Jonghyun und starrt hypnotisiert und verstört auf den Fliesenboden vor ihm.

„Ach, du scheiße. Was haben wir bloß für Väter?", frage ich Taehyung gespielt bestürzt, doch von ihm kommt keine Antwort, da er zu sehr damit beschäftigt ist, unsere Väter auszulachen.

„Ihr seid so Arschlöcher! Ihr kriegt ja die Wut von den Beiden nicht so oft ab wie wir!", ruft mein Vater betroffen.

„Selbst Schuld, Appa. Ihr habt euch in die Beiden verliebt und du hast Eomma geschwängert. Also heult nicht so. Wir gehen jetzt in Taehyungs Zimmer, soweit alles geklärt ist", meine ich schief grinsend und verschränke die Arme vor der Brust.

„HALT STOP! Ihr geht nirgendwo hin! Erstmal geht ihr rüber und guckt nach, ob eure Mütter immer noch so aufgeladen sind", schreit mein Vater plötzlich los und erschrecke mich deswegen heftig.

Was zum Teufel ist mit diesem Kerl eigentlich schief gelaufen? Hat Oma ihn zu oft aus ihren Armen fallen lassen, weil sein Kopf so schwer war? Durch den Gedanken muss ich selbst etwas lachen, da meine Oma sich wirklich richtig aufgeregt hat, dass der Kopf meines Vaters zu groß als bei anderen Babys war und sie dieses Ding raus pressen musste. Oh mein Gott, das Thema Schwangerschaft steigt mir echt zu Kopf, wenn ich schon freiwillig darüber nachdenke!

„Schon gut! Wir gehen ja schon nachgucken!", entgegnet Taehyung und packt mich am Arm, um endlich verschwinden zu können.

Jonghyun ruft uns noch irgendwas hinter her, aber wir ignorieren das gekonnt und rennen aus dem Haus. Taehyung knallt die Tür hinter uns zu und guckt mich dann lächelnd an, was ich erwidere und dann anfange etwas zu lachen.

„Wir werden auf jeden Fall nicht auf ihrer Seite stehen oder?", frage ich nach und halte meine Hand hoch.

„Natürlich nicht. Eomma kommt immer an erster Stelle", antwortet Taehyung und schlägt bei mir ein.

Er verschränkt unsere Hände miteinander und wir laufen fröhlich rüber, um mit unseren Müttern einen hinterlistigen Plan zu schmieden. 

I fucking hate you | TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt