Kapitel 163

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"Tae, lass mich runter!", rufe ich panisch und lache mich gleichzeitig kaputt, während ich wie ein Kartoffelsack über Taehyungs Schulter hänge. 

"Nein, ich muss trainieren", meint er belustigt und steigt die Treppen zu unserer Wohnung hoch. 

Nach diesen Worten nimmt er zwei Stufen und versuche mich an seiner Hüfte irgendwie festzuhalten. Ich hätte wirklich nicht sagen sollen, dass ich keine Lust mehr habe zu laufen. Tae öffnet unsere Haustür, als wir vor ihr stehen und läuft in den Flur. Ich knalle die Tür mit einem Schlag zu und werde anschließend ins Wohnzimmer getragen. Mein Freund setzt mich auf der Couch ab und klettert dann auf meinen Schoß.

"Jetzt entkommst du mir nicht", sagt Taehyung lächelnd und verschränkt seine Hände in meinem Nacken. 

"Was hast du denn mit mir vor?", frage ich grinsend und lege meine Hände auf seine Hüften. 

"Ich will mit dir kuscheln, dich küssen und einige Flecken auf deinem schönen Hals hinterlassen", antwortet er und legt seine Lippen auf meinen Hals, um leicht an meiner Haut zu sagen. 

Überrascht keuche ich auf und verstärke den Griff um seine Hüften. Nach einigen Sekunden lässt er von mir ab und streichelt sanft über die rote Stelle. Dabei beißt er sich auf die Lippen und grinst mich danach schief an. Heilige Maria, was ist denn mit ihm los?

"Aw, Jeonggukie. Wieso wirst du rot? Das ist doch nicht das erste Mal, dass wir uns so nahe kommen und hast du vergessen, wie du mich vor ein paar Tagen geärgert hast?", neckt er mich und küsst meine Wangen.

"Ich weiß nicht, was du meinst, mein Lieber", lüge ich und schmunzle etwas.

"Ach, wirklich? Du hast vergessen, dass du ohne Klamotten um mich herum getänzelt bist und mir das Leben schwer gemacht hast?", fragt er und zeichnet mit seinem Zeigefinger meine Kieferpartie nach.

"J-ja?", stottere ich auf einmal und reiße ungläubig meine Augen auf.

Was zum Teufel ist denn mit mir los? Seit wann stottere ich in Taehyungs Gegenwart?! Er scheint zu bemerken, dass ich selbst ensetzt von meiner Reaktion bin und fängt an zu lachen. Beleidigt blase ich meine Wangen auf und fahre mit meinen Händen runter zu seinem Hintern. Sein Lachen vergeht, als ich in diesen reinkneife und diesmal bin ich derjenige der losgrinst, da er aufzuckt und seine Lippen zusammenpresst.

"Hey, was soll da-", will sich Taehyung schon beschweren, aber wir plötzlich von meinem Handy unterbrochen.

Entgeistert hole ich es aus meiner Hosentasche und sehe, dass mich meine Mutter anruft. Im Ernst jetzt?!

"Das kann doch nicht sein, dass sie es sogar schaffen, uns zu unterbrechen, wenn wir sogar in einem anderen Land sind! Los, geh schon dran", meckert Taehyung los und lässt seinen Kopf auf meine Schulter knallen.

Seufzend nehme ich den Anruf an und höre auch schon ein Baby ins Telefon schreien. Ich halte das Handy von meinem Ohr weg und verziehe das Gesicht schmerzerfüllt.

"Jeongguk, hilf mir! Jaemin schreit schon den ganzen Tag und will einfach nicht aufhören!", ruft mein Vater verzweifelt und hört sich so an, als würde er gleich los heulen.

"Hat er sein Bäuerchen gemacht?", frage ich besorgt nach und lehne mich an die Rücklehne von der Couch.

"Ja! Ich hab ihm auch die Windel gewechselt, ihn gefüttert, seinen Schnulli in seinen Mund gesteckt und ihn zum Schlafen gebracht, aber er fängt immer wieder an zu schreien und will nicht mehr aufhören! Deine Mutter war die ganze Nacht wach und ist mit den Nerven am Ende", fängt er dann wirklich an zu weinen und schluchzt ins Telefon.

"Appa, beruhig dich! Ich rufe dich nochmal mit Videochat an", sage ich geschockt und lege schnell auf, um ihn nochmal anzurufen.

Appa geht sofort dran und ich erschrecke mich bei seinem Anblick. Er hat dunkle und dicke Augenringe und ihm laufen die Tränen wie Wasserfälle über die Wangen. Taehyung starrt meinen Vater entsetzt an und sein Mund klappt auf.

"Jeongguk, ich bin wirklich verzweifelt. Er hört einfach nicht auf zu schreien", weint er und schaut mich müde an.

"Zeig mir mal, Jae", verlange ich und mein Vater dreht das Handy in Richtung Jaemin, der mit hochrotem Gesicht in Appas Armen liegt und sich die Kehle aus dem Hals schreit.

"Oh, nein! Baby! Was ist denn los?", rufe ich bestürzt und mir zerbricht mein Herz bei dem Anblick von meinen kleinen Bruder.

Jaemin öffnet schlagartig seine Augen und schaut mir direkt ins Gesicht. Ich grinse ihn an und fange an mit ihm in Babysprache zu reden.

"Aww, mein Babybruder. Du machst das Leben von Appa und Eomma ganz schön hart. Warum weinst du, mein kleiner Pups?", rede ich auf ihn ein und bemerke, dass er immer leiser wird bis er nur ganz leise quengelt und mit seinen Händchen versucht durch das Handy zu fassen.

"Er hat dich nur vermisst?", stellt mein Vater müde fest und sieht mich entgeistert an.

"Anscheinend schon. Stimmt's, JaeJae? Du hast deinen tollen großen Bruder vermisst", quietsche ich herum und er fängt an zu strahlen.

"Mir scheiß egal, Jeongguk. Du wirst ab heute jeden Tag anrufen, damit Jaemin seine tägliche Dosis von dir bekommt!", sagt Appa und sieht mit einem Mal so erleichtert aus.

"Ja, werde ich, Appa. Kann ich jetzt auflegen?", erwidere ich lächelnd.

"Natürlich. Dankeschön, hab dich lieb", nickt er und lächelt mich leicht.

"Kein Problem und ich hab dich auch lieb", entgegne ich und lege anschließend auf.

Danach schmeiße ich mein Handy auf die Couch und sehe Taehyung an, der seinen Kopf immer noch auf meiner Schulter gebettet hat und mich verträumt ansieht. Fragend schaue ich ihn an und werde ohne irgendeine Antwort in einen leidenschaftlichen Kuss gezogen, den ich all zu gerne erwidere.

I fucking hate you | TaekookWhere stories live. Discover now