Matschbraun 17

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Noah POV

"So sollte es eigentlich gehen." nahm Ibis an und trat hinter Elijah vor um sein Werk zu begutachten. Im Gegensatz zu mir schien er begeistert. "Sieht es dumm aus?" fragte der Blonde an mich gewendet und ich fing seinen Blick auf. Wahrscheinlich sah er den Zweifel in meinem Gesicht. "Nein, mach dir keine Sorgen. Es ist nur... Ich weiß, dass es so sicherer ist, aber gleichzeitig finde ich es schade, dass man nur noch ein Auge von dir sieht." erklärte ich ihm meine Gedanken zu diesem Tuch, welches um seinen Kopf gebunden war und ein Auge von ihm bedeckte. Allein sein braunes sah man noch, während das blaue unter dem Tuch
war. "Keine Sorge Noah, du wirst ihm bald wieder in beide Augen schauen können, aber erstmal muss sich die Lage beruhigen." lächelte Ibis und sah mich an. Ich nickte nur darauf sacht und reichte Elijah dann seinen roten Umhang. Er legte ihn sich um, verschloss ihn vorne und zog sich dann seine Kapuze über den Kopf. Zwar sah man immer noch einzelne Strähnen seines blonden Haares, doch mehr konnten wir nicht machen.

Die Tür wurde aufgestoßen und der weiße Wolf trat hinein. Seine Blicke glitten kurz über Elijah, doch nicht lange, da lagen sie auch schon auf Ibis. "Er sagt wir müssen los." übersetzte dieser für mich den Wolf. Wieder nickte ich daraufhin und löschte das letzte Glimmen im Kamin mit etwas frischen Schnee.

Elijah und ich verließen als letztes die Hütte, wobei der kleinere nochmal einen Blick zurück ins Innere warf. Ich konnte mir gut vorstellen wie er sich fühlen musste, und ich litt genauso mit. Vorsichtig legte ich eine Hand auf seine Schulter und erlangte damit einen Blick von ihm. "Das wird nicht das letzte mal sein." versprach ich ihm sanft lächelnd, und diesmal nickte er. Schweren Herzens drehten wir uns um und zogen die Tür zu, ehe wir uns zu den anderen gesellten. "Soll ich dir beim tragen helfen?" bot ich Ibis an und deutete auf die zwei Taschen mit Nahrung. "Gerne." lächelte er und gab mir die kleinere ab. Ich nahm sie entgegen und legte sie mir um die Schulter. Elijah ging mit Luxus voran, und Ibis und ich hinterher.

Wir gingen in den Wald, vorbei an den letzten Resten eines Scheiterhaufens, auf dem Elijah wohl seine Großmutter verbrannt hatte. Ich sah zu ihm vor, und sah, wie auch er den Kopf in die Richtung gedreht hatte. Eine schwere Last legte sich auf meine Brust und ich hatte das Verlangen ihm irgendwas tröstendes sagen zu müssen, doch ich wüsste nicht was. "Zieh nicht so ein Gesicht, niemand kann ihm beistehen." kam es auf einmal von links und ich blickte in das stets heitere Gesicht von Ibis. Im wenigen Licht des Morgens sah er tatsächlich noch außergewöhnlicher aus. Diese hellen braunen Augen und dieses strähnige Haar. Welches Tier er wohl war? Vielleicht ja ein Bär oder ebenfalls ein Wolf? "Gefalle ich dir?" sprach er erneut, diesmal um einiges verspielter und mit einem hochnäsigen Blick. Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und wendete schnell den Blick ab.

"Pff.. " machte ich nur und rollte einmal mit den Augen. "Mach nicht 'Pff' und grinse dabei, das kommt unglaubwürdig." belehrte er mich in einem scherzenden Ton, wobei er mich leicht anstieß. "Ich habe mich nur gefragt, welches Tier du bist." klärte ich ihn auf, bevor er sich irgendwas einbildete. "Hm.. und? Was denkst du?" wollte er wissen und sah mich neugierig an. Ich zuckte bloß mit den Schultern um mein Nichtwissen auszudrücken. "Wolf? Bär? Maus?" riet ich einfach mal drauf los, doch anscheinend hatte ich weit gefehlt, denn der Braunhaarige fing nur an herzhaft zu lachen. "Weit gefehlt." grinste er und verschränkte seine Arme hinter dem Rücken. "Ich kann fliegen." verriet er mir mit einem Zwinkern. "Falke?" - "Schön wäre es." lachte er erneut und sah mich solange an, bis ich mich dazu erbarmte seinen Blick zu erwidern.

Das Bernsteinfarbene in seinen Augen wurde greller und auch der schwarze Punkt in ihnen nahm an Masse zu. Erstaunt zog ich die Luft an. Es sah ziemlich unnatürlich aus. "Eine Eule!" fiel es mir dann ein und seine Augen wurden wieder normal. "Richtig!" feierte er und klatschte in die Hände. "Ich habe dich damals beobachtet als du gefangen wurdest und habe Luxus und dem Kleinen bescheid gegeben." erzählte er mir und ließ seine Hände wieder locker an seinen Seiten hinab fallen. "Warum?" wollte ich wissen und runzelte leicht die Stirn. Elijah und dieser Wolf hätten bestimmt schon ein anderes Dorf gefunden, wären sie nicht zurück gekommen um mich zu holen. "Ich habe euch zuvor schon gesehen. Ihr habt auf einem Dach gesessen und die ganze Zeit den Himmel angestarrt. Ich ging davon aus, dass ihr euch nahe steht, und dass der Kleine weiß, was du für ihn durchmachst." teilte er mir mit während seine Blicke gedankenverloren durch die Gegend streiften. Wie kann man nur so sorglos sein?

He is Mine [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt