He is Mine [BoyxBoy]

Bonbonpink 22

~ Thomas Erzählung  ~

Es geschah vor langer Zeit, weit vor meiner Geburt. Die Hexe lebte damals nicht hier sondern tief im Wald im Verborgenen. Es gab hier eine Familie, die wie auch alle anderen ziemlich arm waren. Vater, Mutter und zwei Kinder. Sie konnten sich durch die Stickereien der Mutter und dem holzfällenden Vater gerade so viel leisten um zu überleben. Der nähste Winter jedoch traf die Familie hart und die Mutter wurde krank. Die Familie konnte sich keine Medizin leisten und musste dabei zusehen wie die Mutter langsam starb. 

Von der Traurigkeit überwältigt verließ der Vater für eine Weile das Dorf und ließ die Kinder - zwei Töchter - zurück. Grete, die große Schwester war klug und kümmerte sich um ihre nur zwei Jahre jüngere Schwester Hannah. "Keine Sorge Hannah! Wir schaffen das." versprach Greta der jüngeren in einem fröhlichen und unbekümmerten Ton. Sie übernahm die Stickarbeit ihrer Mutter und schaffte es  durch harte Arbeit, sie und ihre jüngere Schwester durch den restlichen Winter zu bringen. 

Im Frühjahr, als der Schnee zu schmelzen begann, kehrte der Vater zurück - an seiner Seite eine andere Frau. Er lernte sie in der Hauptstadt kennen und verliebte sich in sie, in der Hoffnung die Lücke zu füllen, die seine Frau hinterließ. 

Die Töchter waren froh, dass ihr Vater zurück kam, doch nicht über die andere Frau. Sie waren ihr skeptisch Gegenüber und auch die fremde Frau schien die Töchter nicht besonders zu mögen. Der Vater nahm seine Arbeit als Holzfäller wieder auf und Greta versuchte die Frau zu überreden auch etwas zu machen um Geld zu verdienen. Sie wollte jedoch nicht, fand sich zu gut dafür. Das Geld reichte nicht aus, vor allem da die Frau verschwenderisch damit umging. Sie war es gewöhnt nicht darauf zu achten, und warum sollte sie damit jetzt anfangen? Es gab eine einfachere Lösung. 

So kam es dass eines Morgens die Frau zum Mann ging und sagte: "Führe die Kinder heute Abend in den Wald und lasse sie dort zurück! Sie essen uns die Haare vom Kopf!". Natürlich war der Vater nicht einverstanden, doch als sie damit drohte ihn zu verlassen, könnte er nicht anders als zuzustimmen. Er konnte es nicht noch einmal verkraften eine Frau zu verlieren. 

Da Greta der Mutter nicht vertraute, hatte sie das Gespräch belauscht und teilte dies ihrer Schwester mit. "Keine Sorge Hannah! Ich habe einen Plan." meinte Greta lächelnd. "Wenn sie uns nachher los schicken um Brot zu kaufen, sammeln wir uns kleine helle Steinchen, womit wir den Weg markieren werden, wenn Papa uns in den Wald führen will." weihte sie ihre Schwester leise ein. 

Gesagt getan. Die Mädchen sammelten genug Kieselsteine und wie befürchtet kam der Vater am Abend zu ihnen und nahm sie mit auf ein 'Abenteuer'. Er führte sie mit einem Herzen so schwer wie Blei in den Wald. Er bekam nicht mit, wie Greta und Hannah abwechselnd ihre Steine fallen ließen und so den Weg markierten. Auf einer kleineren Lichtung, bat er sie dann zu warten bis er wieder kam. Ihm fiel es schwer seine geliebten Kinder zurück zu lassen, doch ihm blieb nichts anderes übrig. 

Greta und Hannah warteten tatsächlich etwas, doch wussten, dass ihr Vater nicht zurückkommen würde. Sie folgten dem Weg den sie markiert haben zurück zu ihrem Haus. Der Vater war froh seine Kinder wieder zu sehen, doch die Frau war wütend. 

Sie ging erneut zu ihrem Mann, diesmal schliefen die Kinder und hatten keine Möglichkeit von ihrem Plan mitzubekommen. "Töte sie diesmal im Wald, auf dass sie nie wieder kommen!" verlangte die Frau und drückte dem Vater seine Axt in die Hand. 

Gleich am Morgen wollte er seine Töchter mit in den Wald nehmen, und gerade so konnte Greta sich noch ein halbes Leib Brot mitnehmen. Sie folgten wieder anstandslos ihren Vater, diesmal ließ Greta das Brot als Spur zurück. 

Der Vater brachte sie tiefer in den Wald, doch brachte es nicht übers Herz sie zu töten. Stattdessen ließ er sie erneut zurück, mit einem noch schwereren Herzen.