He is Mine [BoyxBoy]

Fuchs 27

Luxus POV

Der Junge war eine Klasse für sich. Es war schwer ihn zu durchschauen, was wahrscheinlich daran lag, dass er kaum seine Gefühle zeigte, geschweige denn drüber sprach. Er tat es im stillen, wenn er denkt niemand würde es mitbekommen. Die Frage ist nur: warum? Hat ihn seine Mutter so erzogen, oder ist es der Einfluss der anderen?

"Warum glotzt du mich so an?" fragte er während er dabei war den Schnee von seinem Umhang zu befreien. "Du bist halt ein wahrer Blickfang." grinste ich locker und konnte beobachten wie er die Augen verdrehte. So ohne Augenbinde sah er deutlich besser aus. Wären seine Haare gewaschen und seine Kleidung nicht so ärmlich, könnte er wirklich einen Prinzen abgeben. Seine schlauen Augen, der natürliche Stolz den er versprüht ohne arrogant zu wirken, würden im Thronsaal noch viel besser zur Geltung kommen.

Welche Art von König er wohl wäre? Zu schade, dass ich es wohl nie erfahren werde, da er sich gegen dieses Leben entschied. Wer könnte es ihm schon verübeln? Das leben eines Adligen war schon nicht einfach.. So voller Regeln  und Verpflichtungen. 

"Ich glaube da kommt Noah." kam es wieder von Elijah, dessen Blick in die Richtung ging, in der die anderen gerade verschwunden waren. Tatsächlich hörte ich die Pferde wenn ich mich konzentrierte. Seufzend zog ich mich an der Rinde hoch und versuchte die stechenden Schmerzen in meiner Schulter zu ignorieren. Wie lange die wohl brauchen um zu heilen? Dieses Mistvieh hatte ganz schöne Kraft. Wäre ich nicht sofort zu Elijah gesprintet, hätte sie mich wahrscheinlich nicht so leicht erwischt, aber mir ist nunmal das Herz in die Hose gerutscht als ich ihn so leblos auf dem Tisch liegen sah. 

"Hier Elijah, Markus sagte, sie ist ziemlich lieb und leicht handzuhaben." meinte der Braunhaarige und überreichte dem Blonden die Zügel einer Fuchs Stute. Sie schien schon etwas älter zu sein und hat schon einige Lasten getragen. Trotz dessen schien Elijah nicht gerade davon angetan reiten zu müssen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er noch nie auf einem Pferd saß, so wie er auf meinem rücken rumgerutscht ist.. Urgh.. könnte ich mich doch nur verwandeln, dann könnte er auf mir sitzen. Ich bin sicher, dass er erleichterter drüber wäre. 

"Und du? Verwandelst du dich?" wendete sich Noah an mich. "Unmöglich. Erstens würde die Nähte dann nicht mehr halten, geschweige denn der Verband und zweitens würde meine Wolfsform die Pferde scheu machen." erklärte ich ihm, der wohl sofort verstand. "Aber keine Sorge, ich teile mir mit Elijah die Stute." zwinkerte ich und stellte mich gleich zum besagten Blonden, der wohl gerade dabei war die Augenbinde wieder anzulegen. 

Noah schien von meiner Idee überhaupt nicht überzeugt, doch was wollte er sagen? Er hatte nicht die Eier Elijah auf sein Pferd zu holen. Pech für ihn, Glück für mich. "Komm Kleiner, machen wir los." meinte ich und ging in Stellung um ihn eine Aufstiegshilfe zu geben. "Vergiss deine Schulter nicht Luxus." warnte er mich und machte keine Anstallten meine Hilfe anzunehmen. "Also bitte.. ich habe dich bis hier hin getragen, auf meinen Händen.. Da kann ich dich auch eben auf den Rücken hieven." wank ich nur ab und sah ihn auffordernd an. Seufzend kam er dann endlich der Aufforderung nach und ließ sich von mir helfen. Kaum saß er auf dem Rücken, rutschte er hinter den Sattel. Ich passte auf ihn nicht mit meinem Bein zu erwischen, als ich selber dann ebenfalls aufstieg. 

Es war zwar nicht mein erstes mal auf dem Pferd, doch trotzdem war ich noch lang nicht geübt. Ich habe hin und wieder ein paar Ritter beobachten können wie sie ihre Pferde lenkten und antrieben. Mit einem Schnalzen und einer Berührung mit den Fersen an dem Bauch setzte sich die Stute langsam in Bewegung. Elijah schlang seine Arme um meinen Bauch, hatte wohl bemerkt, dass es etwas schwer war sich auf dem Pferd zu halten, so ganz ohne einem guten Griff. 

Noah hatte wohl auch schnell den Dreh raus und lenkte seinen Schimmel neben uns. "Wo ist eigentlich Ibis?" erkundigte er sich nebensächlich. "Der stößt noch zu uns. Er sucht den sichersten Weg über die Grenze." antwortete ich ihm. "Welches ist überhaupt das nähste Königreich?" hörte ich hinter mir, was mich tatsächlich etwas verwunderte. "Oh.. doch nicht so belesen?" neckte ich ihn grinsend und drehte meinen Kopf um ihn aus dem Augenwinkel anzusehen. "Sowas hat mich halt noch nie interessiert, außerdem grenzen wir an zwei Königreichen."  verteidigte er sich, wobei er etwas schnippisch klang. Habe ich etwa einen wunden Punkt erwischt? "Wir steuern Grimgarden an, um genauer zu sein eine kleinere Stadt namens Eisenhof" klärte ich ihn auf. "Eine Stadt? Wir haben aber nicht viel Geld." wendete Noah ein, wobei er etwas besorgt klang.