13.Kapitel

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„Das ging aber schnell." ertönte da eine Stimme neben mir. Newt hatte sich wieder an meine Seite gestellt und grinste schief. „Ja, wenn man bedenkt, wie lang es davor gedauert hat..." lachte ich und biss mir auf die Unterlippe. „Schon krass, oder?" meinte der Blonde nachdenklich.

Ich wollte gerade etwas erwidern, da stutzte Newt. „Entschuldige mich kurz." murmelte er abwesend und lief dann auch schon los.

Ich folgte seinem Blick und sah ein blondes Mädchen, auf welches er direkt zusteuerte.

Natürlich.

Sie war bildhübsch. Ihre goldblonden Haare reichten ihr fast bis zur Hüfte und schimmerten seidig glatt im Licht der bunten Scheinwerfer. Ihre Gesichtszüge waren so zart, als sei sie aus Porzellan gefertigt und ihre ebenmäßigen Lippen waren zu einem unbeschwerten Lächeln geformt. Während sie tanzte, hob sie ihre langen Arme auf Kopfhöhe an und schloss die Augen, sodass ihre schwarzen Wimpern über ihre Wangen streiften.

Sie hatte wirklich eine wahnsinnig starke Ausstrahlung. Umso größer war der Stich, den es mir versetzte, Newt so ferngesteuert auf sie zu laufen zu sehen. Wie erstarrt beobachtete ich, wie er ihr immer näher kam und dann langsam seine Hände um ihre Taille legte.

Erschrocken drehte sie sich um, doch schon bald verwandelte sich ihr verwunderter Ausdruck in pure Begeisterung und stürmisch schlang sie ihre Arme um seinen Hals.

Schmerzerfüllt biss ich mir auf die Innenseite meiner Wange und bemerkte schon bald den metallenen Geschmack meines eigenen Blutes auf der Zunge.

Mit aufeinander gepressten Zähnen beobachtete ich, wie die Beiden sich angeregt miteinander unterhielten, wobei er sie immer wieder zum Lachen brachte. Irgendwann sagte das blonde Mädchen etwas, was Newt leicht erröten ließ.

Wütend drehte ich mich um. Ich wollte nicht sehen, wie diese Schönheit mit meinem Newt flirtete.

‚Halt, stopp!!'

unterbrach ich mich selbst.

,Er ist nicht dein Newt. Er ist ja nicht mal schwul.'

Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Selbst, wenn da nicht dieses wunderschöne, blonde, beinah engelsgleiche Wesen stünde, hätte ich dennoch keine Chance bei Newt. Er stand einfach nicht auf Typen.

Fuck.

Tief getroffen, starrte ich auf den Boden. Ich wollte nicht sehen, wie sie miteinander tanzten. Ich hatte nicht die Kraft zu beobachten, wie gut sie zusammen spielten. Als würden sie sich schon ewig kennen. Nach kurzer Zeit drehte ich mich doch nochmal um, und was ich sah, ließ alle Luft aus meinen Lungen entweichen.

Mitten auf der Tanzfläche, umgeben von einer begeisterten Menge, legten Newt und die blonde Elfe eine feurige Salsa hin, die die Beiden alles andere als unschuldig wirken ließ. Hin und hergerissen zwischen meiner maßlosen Eifersucht und dieser tief sitzenden Bewunderung für ihr Talent starrte ich das Paar an und versuchte dabei, in irgendeiner Art und Weise halbwegs normal zu atmen. Doch mein Blick verriet mich. Er bohrte sich förmlich in Newts Rücken, der gerade eine besonders komplizierte Abfolge tanzte und ich beobachtete, wie perfekt er den dominikanischen Knoten, die New Yorker oder die Ausfallschritte führte.

Es war atemberaubend. ER war atemberaubend.

„Sie sind gut, nicht wahr?" Genervt wandte ich meinen Blick zu Gally, der sich neben mich gestellt hatte.

„Mhm" brummte ich missmutig und zog die Stirn kraus. „Schade, dass sie nicht Teil der Crew ist." „Naja" schnaubte ich. „Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?" lachte der Ältere und hob eine Augenbraue leicht an. „Oder etwa doch?" fragte er und grinste neckend.

Im Takt deines HerzensWhere stories live. Discover now