14.Kapitel

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Am nächsten Morgen riss mich mein Wecker unsanft aus einem Traum. Schlaftrunken tastete ich nach meinem Handy und versuchte es irgendwie auszustellen, bevor ich mich mit einem missmutigen Brummen aus dem Bett rollte. Gott sei Dank hatte ich gestern nichts getrunken, sodass mir die sonst so üblichen, nervtötenden Kopfschmerzen nach einer durchfeierten Nacht dankenswerter Weise erspart blieben.

Ohne wirklich von meiner Umgebung Notiz zu nehmen, schlurfte ich in die Küche und begann, mir einen Kaffee zu machen. Sicherheitshalber ließ ich nochmal den gestrigen Abend Revue passieren und stellte erleichtert fest, dass tatsächlich nichts großartig Dramatisches passiert war.

Nachdem ich wieder rein gekommen war, hatte Newt sich sofort erkundigt, ob bei mir alles in Ordnung wäre und sich im gleichen Zug bei mir entschuldigt, dass er mich einfach so hatte stehen lassen.

Danach hatte er mir Lizzy vorgestellt. Ich war drauf und dran gewesen, ihm zu erklären, dass seine Schwester und ich uns bereits kannten, doch die Blondine hatte nur erfreut ihre Haare über die Schulter geworfen und mich ganz überrascht gefragt: „Und du bist also Thomas?"

Als sie mir ihre Hand gereicht hatte, war mir jedoch aufgefallen, wie sie mir kurz zugezwinkert hatte. Damit war auch geklärt gewesen, dass auch sie der Ansicht war, dass unser Gespräch zumindest vorerst unter uns bleiben sollte.

Minho und Teresa waren irgendwann verschwunden und ich konnte mir etwa vorstellen, wo sie am Ende des Abends gelandet waren.

Fry und Sonya hatten sich einen lustigen Abend gemacht, doch ob sich bei ihnen irgendetwas geändert hatte, müsste ich erst noch rausfinden.

Von dem Rest der Crew hatte ich nicht mehr viel gesehen. Wirklich ärgern tat mich das jedoch nicht, immerhin waren wir bereits heute Nachmittag zu einem extra Training verabredet, um die Choreografie zum ersten Mal komplett durchzutanzen.

Um ein bisschen Motivation zu tanken, schaltete ich das Radio an und stellte meinen Lieblingssender ein. Sofort drangen die ersten Töne von Loud Luxurys „Body" an mein Ohr und unwillkürlich begann ich, im Takt mit dem Fuß zu wippen. Ich musste grinsen. Doch wie immer ging meine gute Laune mit mir durch und so hüpfte ich schon bald ausgelassen durch die Küche.

Da ich alleine in der Wohnung war, interessierte es mich auch nur wenig, dass ich lediglich meine alten Boxershorts trug und meine Haare total verstrubbelt waren. Lauthals sang ich mit, während ich das Radio voll aufdrehte.

Fröhlich wirbelte ich durch die Gegend, suchte mir alles zusammen, was ich für ein leckeres Frühstück brauchen würde und ließ mich auch nicht stoppen, als ich die Früchte für meinen Joghurt schnippelte.

Shufflend stand ich vor der dunklen Arbeitsplatte und hackte im Takt auf die Nektarine ein, die ich gerade am Wickel hatte. Seit wann ich so frisches Zeug aß, wusste ich zwar selbst nicht so genau, aber irgendwie schien ich gerade einen ziemlich heftigen Charakterwandel durchzumachen und das wohl eine neue Macke von mir zu sein.

Zufrieden schob ich mir einen Löffel Joghurt in den Mund und kaute gemütlich auf den Hafer Cornflakes herum, die ich eben im Küchenschrank gefunden und einfach mal mit in mein Gemisch geschüttet hatte.

Unterdessen schloss ich meine Augen und shufflete weiter durch die Küche. Ich stellte meine Schüssel auf den Tisch, hob meine Arme und legte den Kopf in den Nacken, um weiter die Musik zu genießen.

Als ich meine Augen wieder öffnete, bemerkte ich eine Bewegung im Türrahmen und drehte mich schnell um. Erschrocken schnappte ich nach Luft und konnte es gerade noch verhindern, einmal ziemlich unmännlich aufzuschreien.

Dennoch brachte ich meinen Gegenüber mit meinem Verhalten zum Lachen. Verlegen strich ich mir durch die Haare und murmelte ein: „Was machst du denn hier?"

Im Takt deines HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt