17.Kapitel

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„Ich hasse meinen Wecker." Grummelnd schlurfte Minho in die Küche und rubbelte sich einmal durch seine verstrubbelten Haare.
„Ich auch." fügte eine verschlafene Teresa hinzu, die gerade hinter ihm die Küche betreten hatte und ihren Kopf nun in seinem Brustkorb vergrub. „Was stellst du ihn auch nicht aus,wenn du Urlaub hast?" erwiderte ich lachend und nahm die Eier vom Herd, um sie abzuschrecken.

„Weil er sonst am ersten Arbeitstag vergessen würde, ihn wieder anzustellen,der Neppdepp." kam es da aus der Brust meines besten Freundes genuschelt.

„Ich würde ja jetzt gerne erbost widersprechen und mit dir diskutieren, aber leider hast du recht." gab der Asiate zu und strich seiner Freundin liebevoll durch das seidige fast schwarze Haar.

„Würde ich euch nicht kennen, würde ich jetzt sagen, ihr zwei seid echt süß." schmunzelte ich und goss den eben fertig gebrühten Kaffee in drei Tassen, von denen ich zwei an die beiden Schlafmützen mir gegenüber weiterreichte.

Dankend nahmen sie mir die Becher ab und nippten beinah synchron daran, was mich erneut lächeln ließ.

„Und habt ihr zwei heute irgendetwas vor?" fragte ich beiläufig, als ich mich an den nun fertig gedeckten Frühstückstisch fallen ließ.
„Weiß noch nicht." antwortete mir Teresa mit einem Schulterzucken. „Hast du etwas geplant Minho?" Fragend blickte sie in die Richtung des Schwarzhaarigen, der aber ebenfalls nur einen ratlosen Laut von sich gab und dann an mich gewandt fragte: „Willst du uns denn los werden?"

„Nein, nein auf keinen Fall." stritt ich sofort ab und schüttelte schwungvoll den Kopf. „Ich dachte nur, ihr könntet euch ja mal einen netten Tag zu zweit gönnen. Zum Beispiel in der Therme oder so, was meint ihr?"

„So langsam hab ich echt das Gefühl, dass er uns rausschmeißen will, T." murmelte Minho und zog kurios die Augenbrauen zusammen. Diese jedoch musterte mich mit einem besorgten Blick.

"Keine Sorge." beruhigte ich die Beiden. "Ich hatte nicht vor, irgendwelche Dummheiten zu veranstalten."

Ich schenkte den beiden mein süßestes Lächeln, bevor ich sie lächelnd darauf hinwies, dass die Brötchen nicht ewig warm bleiben würden.

Dankend setzten sich meine beiden Freunde nun ebenfalls an den Tisch. Nach einigen Augenblicken der Stille murmelte Minho plötzlich: „Du Ähm Teresa? Wie fändest du die Idee, tatsächlich heute mit mir in die Terme zu gehen? Und einfach mal zu entspannen?" Ich schmunzelte über die plötzliche Unsicherheit in der Stimme meines Freundes und auch Teresas Mundwinkel zuckten kurz nach oben, bevor sie gespielt überrascht die Stirn runzelte und verblüfft fragte: „Du meinst, Zeit zusammen verbringen, ohne einen Gedanken an Tanzen oder Fahrräder?" Sie lachte einmal hell auf: "Ja das fänd' ich gut, schätze ich."

Sie boxte ihrem Freund einmal leicht gegen den Oberarm, bevor sie ihm provokant die Zunge herausstreckte. Minho schüttelte nur den Kopf, entschied dann aber: „So eine gewisse Zeit abseits von stinkenden Turnhallen und schmierigen Speichen könnte mir vielleicht echt mal ganz gut tun. Aber was willst du denn dann die ganze Zeit machen, wenn wir weg sind Thomas?"

Ich zuckte nur ehrlich überfragt mit den Schultern, ehe ich antwortete: „Kein Plan, vielleicht chille ich ne Runde oder mach was für die Uni...."

„Digga ich dachte, ihr habt Semesterferien?" kam es von meinem Freund und er klang ehrlich entsetzt.

Lachend schüttelte ich den Kopf. „Nein, das sind lediglich die freien Tage über Pfingsten. Ab Montag muss ich wieder." klärte ich ihn auf.

Manchmal hatte so eine Mini-Uni, wie die, an der Teresa und ich studierten, schon ihre Vorteile. Alles verlief in seinen geregelten Zügen. So auch die Zeit, die es uns gestattet war, mal an etwas anderes zu denken, als das ständige Vor-, Mit- und Nacharbeiten verschiedenster Vorlesungen und Seminare und das Erstellen mehr oder weniger komplexer Hausarbeiten.

Im Takt deines HerzensWhere stories live. Discover now