Kapitel 11

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Simon drückt Thomas gegen die Wand und schlägt auf ihn ein.
"Nein! Simon. Lass ihn los. Lass ihn los!" schreie ich ihn an und renne zu den beiden. "Nein Charlotte. Du musst weg. Er ist verrückt. Bitte geh!" fleht Thomas und guckt mich mit aufgerissenen Augen an.
Ich höre nicht auf ihn und versuche Simon von Thomas wegzuziehen.
"Charlotte halte dich da gefälligst raus!" schnauzt Simon mich an und schubst mich weg. Dann schlägt er Thomas erneut mitten ins Gesicht.
"SIMON! LASS IHN SOFORT LOS!" schreie ich so laut ich kann und schlage von hinten auf Simon ein, den das aber wenig zu interessieren scheint. Fuck! Was soll ich machen?
Ich will nochmal versuchen Simon von Thomas wegzuziehen, aber bevor ich irgendwas machen kann, schlägt Simon Thomas heftig auf den Kopf.
Durch den Schlag wird Thomas bewusstlos. NEIN! Nein, das darf nicht sein.
Ich renne auf Thomas zu, um zu gucken wie sehr er verletzt ist.
Simon ist, nachdem er Thomas bewusstlos geschlagen hat, einfach rausgerannt. "Thomas. Bitte. Wach auf! Hörst du mich? Wach auf!" flehe ich, während mir Tränen über die Wangen laufen. Thomas hört mich nicht. Schnell greife ich zu meinem Handy und rufe den Krankenwagen, der auch schon nach ein paar Minuten bei uns eintrifft.

(Im Krankenhaus)

Ich sitze jetzt schon über zwei Stunden im Wartezimmer.
Thomas ist noch nicht wieder aufgewacht und ich mache mir so große Sorgen. Ich habe auch schon Dylan, Ki Hong und Frida Bescheid gesagt, das Thomas im Krankenhaus ist. Dylan meinte direkt das er kommen wird und den anderen beiden soll ich bescheid sagen, sobald ich was neues weiß.
Ich gucke gerade auf die Uhr, als eine Krankenschwester auf mich zu kommt. "Sind sie Charlotte?" fragt sie.
Ich nicke. "Sie können jetzt zu Mr.Sangster. Er ist noch nicht wieder aufgewacht, aber das wird er bald." sagt sie freundlich. Sofort stehe ich auf und laufe in sein Krankenzimmer.
Als ich zitternd den Raum betrete, sehe ich ihn auf einem Bett liegen. schnell setze ich mich auf den stuhl, neben seinem bett.
"Thomas?"
keine Antwort und keine Regung.
Es ist alles meine Schuld. Nur wegen mir. Ich sollte die Polizei anrufen, sie sollten Simon festnehmen.
Ich will gerade nach meinem Handy schauen, als sich die Tür zu dem Zimmer öffnet und Dylan reinkommt.
"Dylan!" sofort umarme ich ihn und schluchze in seine Schulter.
"Charlotte, du musst mir alles erzählen." sagt er, dann geht er zu Thomas. Er nimmt sich auch ein Stuhl und setzt sich neben das Bett.
"Wie lange liegt er schon hier?" fragt Dylan besorgt.
"Er wurde vor ungefähr zweieinhalb Stunden hier hergebracht." antworte ich. "Erzähl mir, was passiert ist." verlangt Dylan.
"Ich bin von der Arbeit nach Hause gekommen, als ich in der Küche laute Stimmen gehört habe. Ich habe die Stimme sofort erkannt. Es war Simon." "dieses miese Arschloch. Ich schlage ihn grün und blau, wenn ich ihn das nächste Mal sehe." unterbricht Dylan mich.
"Jedenfalls bin ich dann in die Küche gerannt und dort hab ich gesehen, wie Simon Thomas an die Wand gedrückt hat und auf ihn eingeschlagen hat." ich beginne zu schluchzen. "Ich hab versucht ihn davon abzuhalten, aber ich war zu schwach. Das hat ihm nichts ausgemacht. Er- er hat Thomas bewusstlos geschlagen und ist dann einfach abgehauen. Es ist alles meine Schuld." Dylan nimmt meine eine Hand und drückt sie vorsichtig. "Es ist definitiv nicht deine Schuld. Du kannst überhaupt nichts dafür."
"Doch. Ich hätte wissen müssen, das Simon nicht aufgibt. Er ist Krank im Kopf." entgegne ich.
Ich schaue wieder zu Thomas.

>Thomas<
Ich höre aufgeregte Stimmen. Es sind die Stimmen von Dylan und Charlotte. Charlotte sagt gerade, das alles ihre Schuld wäre. Wie gerne würde ich ihr sagen, dass das nicht stimmt, aber ich kann nicht. Ich kann mich nicht bewegen und ich kann auch nicht meine Augen öffnen. Nur hören kann ich, mehr nicht.
Jetzt höre ich Dylan, wie er versucht, Charlotte zu beruhigen und ihr sagt, das es nicht ihre Schuld war, aber sie will das nicht hören.
Ich will mit beiden reden. Ich muss ihnen sagen, das es mir gut geht. Das sie sich keine Sorgen machen müssen.
Aber das geht nicht.

>Charlotte<
Dylan und ich sitzen immer noch neben Thomas' Bett. Die Krankenschwester war schon mehrere Male hier drin um nochmal nach ihm zu sehen. Es ist mittlerweile schon 20:00 und ich bin sehr müde.
Ich halte immer noch die Hand von Thomas und bin kurz davor einzuschlafen, als ich eine Bewegung spüre. Schnell setze ich mich aufrecht hin und gucke zu Thomas. Er bewegt sich. Schnell stoße ich Dylan an, der schon eingeschlafen ist und durch meinen Stoß aufwacht.
Wir beide gucken zu Thomas.
Plötzlich geht ein Ruck durch Thomas und er schlägt die Augen auf.
Er lebt noch.
"Thomas?" frage ich ganz leise.
Thomas setzt sich auf und schaut uns an. "Thomas, wie geht es dir?" fragt Dylan besorgt.
"Es geht. Ich habe bloß ein bisschen Kopfschmerzen und irgendwie tut mir mein Arm weh, aber ansonsten geht es mir gut." antwortet er leise.
Ich bin so glücklich, das ich in kurz umarmen muss.
"Charlotte, ich hab gehört, das du dir die Schuld für das Geschehene gibst, aber du kannst nichts dafür. Es war nicht deine Schuld." sagt Thomas leise und ernst. Ich nicke nur, dann schaue ich zu Dylan. "Wie spät ist es?" fragt Thomas. "20:17" antwortet Dylan.
Thomas scheint erstaunt zu sein.
Dann guckt er uns fragend an.
"Wie lange seid ihr schon hier?" fragt er verwirrt.
"Ich bin seid ungefähr eineinhalb Stunden hier, aber Charlotte schon seid ungefähr dreieinhalb Stunden."
Antwortet Dylan. Thomas guckt überrascht zu mir.
Genau in dem Moment kommt eine Krankenschwester ins Zimmer.
"Oh Mr.Sangster, sie sind aufgewacht, wie schön. Geht es ihnen gut?" fragt sie freundlich. Thomas erzählt ihr das gleich wie uns. Die Krankenschwester sieht erleichtert aus.
"Sie müssen diese Nacht noch im Krankenhaus verbringen, da wir morgen noch ein paar Untersuchungen machen müssen, aber sie können sicherlich Morgen schon wieder Nachhause." sagt die Krankenschwester, dann wendet sie sich an Dylan und mich.
"Ich müsste sie bitten, sich langsam zu verabschieden. Mr.Sangster braucht jetzt seinen Schlaf."
Ich nicke. "Gute Nacht Thomas." sage ich leise. "Danke. Dir auch." erwidert er. "Man sieht sich Thommy. Ich hoffe du schläfst gut." sagt Dylan leicht lächelnd. Thomas lächelt ebenfalls leicht. "Können Sie mir Morgen Bescheid geben, wenn Sie wissen,wann er nach Hause kommt? Ich würde ihn gerne abholen kommen." frage ich die Krankenschwester. Sie nickt.
Ich schreibe ihr meine Nummer auf und winke dann nocheinmal Thomas zu, bevor Dylan und ich das Zimmer verlassen.
"Okay. Ich fahre dich jetzt nach Hause." sagt Dylan und wir gehen zu dem Parkplatz.

Als ich zu Hause in meinem Bett liege, kann ich lange nicht einschlafen. Ich muss die ganze Zeit an den heutigen Tag denken.
Was wäre passiert, wenn ich nicht rechtzeitig gekommen wäre?
Wäre es noch schlimmer gewesen?
Hätte Simon nicht aufgehört, auf ihn einzuschlagen?
Mit einem schlechten Gewissen schlafe ich dann aber trotzdem bald ein.

Best Holidays (TBS FF)Where stories live. Discover now