Kapitel 17

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Wieso passiert mir das schon wieder? Was zur Hölle hab ich falsch gemacht?
Plötzlich klopft es wieder an der Tür.
"Geh weg, Thomas." rufe ich und man hört defintiv, das ich weine.
"Hier ist nicht Thomas, hier ist Dylan." ertönt eine Antwort.
"Dylan?" schnell springe ich auf und schließe die Tür auf.
Dylan umarmt mich sofort.
Ich schluchze in seine Schulter.
Wir setzen uns aufs Bett, nachdem er die Tür geschlossen hat.
"Also, ich weiß, du willst das jetzt warscheinlich nicht hören, aber ich hab mit Thomas geredet und er hat mir gesagt, das es nicht so war, wie es aussieht. Und ich kenne ihn, er ist nicht so." sagt Dylan zu mir.
"Ach nein? Wie war es denn dann?" rufe ich verzweifelt aus.
"Das muss Thomas dir erklären und nicht ich." entgegnet Dylan.
"Nein. Mit dem will ich jetzt erstmal nicht sprechen."
Dylan guckt mich bittend an, "du musst. Ich will nicht, das ihr beiden euch streitet."
"Weißt du Dylan, das ist wirklich nicht leicht für mich, ich- ich hab ihn wirklich geliebt. Ich schließe niemanden so schnell ins Herz, aber bei ihm ging es so schnell. Zu schnell, wie man gemerkt hat. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder jemanden so richtig vertrauen kann. Außer dir und Frida." erkläre ich ihm. Er nickt traurig. "Ich verstehe dich total, aber du musst mit Thomas sprechen." sagt er wieder.
"Vielleicht Dylan. Aber noch nicht, das kann ich nicht." sage ich.
Nach einer weile schweigen, frage ich ihn: "wo ist Thomas denn jetzt? Ist er in seinem Zimmer?"
Dylan guckt mich überrascht an.
"Er ist bei mir. Du meintest, er soll abhauen." antwortet er dann.
Erschrocken gucke ich hoch, "nein. So meinte ich das nicht. Er sollte nur nicht in mein Zimmer kommen."
Dylan scheint zu überlegen.
"Ich glaube es ist besser, wenn Thomas fürs erste bei mir bleibt, damit ihr euch beide beruhigen könnt." sagt er dann.
"Vielleicht hast du recht. Ich glaube ich melde mich für ein paar Tage krank, das ist vielleicht besser. Ich will keinem die Laune versauen." überlege ich. Dylan nickt, "ich werd dann mal wieder gehen. Ich muss Thomas noch beruhigen, er macht sich riesige Vorwürfe, auch wenn da etwas komplett anders lief, als du denkst."
Ich nicke nur und Dylan geht nach einer Umarmung aus meinem Zimmer. Ich lasse mich rücklings aufs Bett fallen. Was hab ich anders verstanden? Was ist denn eigentlich passiert?   Ich sollte eigentlich mit Thomas reden, aber ich brauche jetzt erstmal meine Ruhe.
Nachdem Dylan wieder weg ist, gehe ich ins Wohnzimmer und lege mich auf die Couch. Ich schalte den Fernseher an und ziehe mir irgendeine dumme Kochshow rein, bis ich einschlafe. Erst spät Abend wache ich auf und vergesse für einen Moment, was passiert ist.
Als mir wieder die Situation vor den Augen erscheint, will ich am liebsten, das Thomas hier ist und mich einfach nur festhält. Aber das geht nicht.
Nachdem ich Marry eine Nachricht geschrieben habe, das ich Morgen nicht zur Arbeit kommen werde und Übermorgen vielleicht auch nicht, gehe ich in die Küche und mache mir was kleines zum Essen.
Da klingelt mein Handy plötzlich und Frida ruft an.

Frida: "Charlotte? Wie geht es dir? Ist alles okay? Soll ich vorbeikommen?

Ich: "ich bin einfach nur müde und enttäuscht. Ich habe vorhin mit Dylan geredet und er hat mir erklärt, das es anders war. Und irgendwie glaube ich ihm, aber ich will nicht wieder enttäuscht werden."

Frida: "das kann ich verstehen, aber irgendwann müsst ihr reden, okay? Ihr ward so perfekt zusammen und ich weiß, das er dich immer noch sehr liebt. Und du ihn auch."

Ich schweige eine Weile. Ob sie recht hat?

Ich: "okay. Ich werde nochmal mit ihm reden, aber ich brauche erstmal eine kleine Pause."

Frida: "ja!"

Ich: "ja!"

Frida: "okay, willst du schlafen?"

Ich: "ja. Wir sehen uns bald. Morgen gehe ich nicht zu Arbeit."

Frida: "okay. Ich rufe dich Morgen nochmal an."

Ich: "okay, danke! Wirklich."

Frida: "das ist doch wohl klar. Und jetzt schlaf. Und denk nicht mehr zu viel nach, das hilft nicht!"

Ich: "okay. Bis Morgen."

Frida: "bis Morgen. Gute Nacht."

Dann legt sie auf und ich gehe in mein Zimmer. Eine Weile liege ich mit offenen Augen in meinem Bett, aber ich kann nicht einschlafen.
Ich stehe auf und gehe den Flur entlang, bis zu dem Zimmer meiner Mutter, in dem Thomas geschlafen hatte. Ich lege mich in das Bett.
Es riecht nach ihm.
Ich vermisse ihn. Ich vermisse ihn so sehr.
Durch den Geruch von Thomas schlafe ich schnell ein und lande sofort in einer fernen Traumwelt, in der alles in Ordnung ist und mein kleiner Bruder auf einer Schildkröte tanzt.

Best Holidays (TBS FF)Where stories live. Discover now