Kapitel 19

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So ihr Lieben, es tut mir wahnsinnig leid, dass es so lange gedauert hat. Nachdem ich einige Tage nur liegen sollte, geht es mir nun wieder besser und ich konnte auch endlich das neue Kapitel zu Ende schreiben. Danke für eure lieben Worte und ich hoffe euch gefällt, was ich geschrieben habe. Ich freue mich über jeden Kommentar und natürlich über jede Bewertung!! ❤😘
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Daryls Sicht

Wie sie da vor mir steht, mit vor der Brust verschränkten Armen, sehe ich alle meine Hoffnungen auf einen friedlichen Ausgang dieser Unterhaltung schwinden. Innerlich versuche ich mich zusammenzureißen, aber am liebsten würde ich sie hier rauszerren, weit weg von all dem Chaos. Sie fragt mich, ob ich eine meiner Partys feiere. Natürlich muss es für sie so aussehen. Ich werfe Juan einen Blick zu, woraufhin er den Raum verlässt und die Tür hinter sich schließt. Ich seufze und weil ich nicht weiß, wie ich ihr diese Situation erklären soll, sage ich einfach "Du hättest nicht herkommen sollen, nicht heute. Ich habe Dinge zu klären, können wir nicht morgen...." Wütend unterbricht sie mich und sagt, dass sie nicht bis morgen warten kann, sondern jetzt mit mir reden muss. Dann hört sie auf zu reden und wirkt plötzlich furchtbar nervös. Ich ahne bereits, was als nächstes kommt. Um die Sache abzukürzen und sie endlich dazu zu bringen, zu verschwinden, sage ich schließlich, dass ich bereits weiß, was sie mir sagen will und es verstehen kann, weil ich ihr Leben ziemlich durcheinander gebracht habe. Als ich ihr dann in die Augen schaue, bin ich für einen Moment lang verwirrt. Sie sieht mich so ungläubig an, als würde sie nicht verstehen, wovon ich spreche. Schließlich kommt sie auf mich zu, streckt ihre Hand nach mir aus und sagt mir das, was ich so gerne von ihr höre "Ich liebe dich Daryl" flüstert sie und weil ich es noch immer nicht glauben kann, schließe ich für einen Augenblick meine Augen. Als ich spüre, wie sie meinen Kopf zu sich herunter zieht, denke ich einen kurzen Augenblick an all die Probleme die unten im Haus darauf warten, gelöst zu werden, aber als ich ihre Lippen auf meinen spüre, fühlt sich einfach alles an diesem Augenblick richtig an. Ich ziehe sie enger zu mir, küsse sie leidenschaftlich und ignoriere all die Warnungen, die in meinem Unterbewusstsein herumirren. Ich kann diese Frau nicht verlassen, ich muss sie dazu bringen, mit mir zu kommen. Mit mir ein neues Leben zu beginnen. Schließlich löst sie unsere Umarmung und schiebt mich ein Stück beiseite. "Ich muss dir etwas sagen, Daryl" sagt sie so leise, dass ich sie nur mit Mühe verstehen kann. "Du kannst mir alles sagen, Prinzessin" erwidere ich und meine es auch so. Allerdings hätte ich nicht mit den Worten gerechnet, die sie mir anschließend sagt. "Ich bin schwanger." Ungläubig sehe ich sie an und ich kann förmlich spüren, wie all die Farbe aus meinem Gesicht weicht. Ein Kind? Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Ein Anflug von Panik bricht über mich herein, wieviel Zeit habe ich noch, um sie aus der Schusslinie zu bringen? Ich suche nach den passenden Worten, als ein lauter Knall die Stille durchbricht. Ich starre auf meine Uhr, Marco dürfte nicht vor einer halben Stunde hier sein. Ich blicke in Richtung der Tür und überlege fieberhaft, was ich nun mit Sofie machen soll, als ein Schuss ertönt und ich schlagartig begreife, dass dieser Abend in einer Katastrophe enden wird.
"Unters Bett!" flüstere ich Sofie zu und als ich spüre, dass sie irgendetwas erwidern will, werfe ich ihr einen Blick zu, der absolut keine Widerrede zulässt. Sie schweigt und vermutlich erkennt sie die Panik in meinem Gesicht, denn im nächsten Moment kniet sie sich auf den Boden und robbt unter das Bett. Als ich mir sicher bin, dass ich sie von meiner Position aus nicht sehen kann, gehe ich zu meinem Nachttisch, hole meine Waffe heraus, entsichere sie und verlasse den Raum.

Ich kann hören, wie die Leute sich unten anbrüllen, wie Dinge zu Bruch gehen, das Klirren von Glas und meine Panik wächst. Als ich schließlich das Wohnzimmer betrete, sehe ich zwei meiner Männer auf dem Boden, der eine scheint bewusstlos zu sein und der andere liegt in einer stetig größer werdenden Blutlache. "Was zur Hölle..." weiter komme ich nicht, als ich ich den Lauf einer Pistole in meinem Rücken spüre. "Ganz ruhig Ortega, es müssen nicht noch mehr Leute sterben" höre ich Marcos Stimme hinter mir und ich lasse meine Arme voller Resignation sinken, woraufhin er mir meine Waffe abnimmt. Juan, der ein paar Meter von mir entfernt steht und dem Blut aus der Nase läuft, ballt seine Fäuste und stößt einen Fluch zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich will ihm noch zurufen, er soll den Mund halten, aber da ist es bereits zu spät. Einer von Marcos Männern, die sich anscheinend überall in meinem Haus verteilt haben, zieht seine Waffe und drückt ab. Als sich Juans Blut gefühlt an allen Wänden befindet, schließe ich die Augen und bete, dass sie nicht nach oben gehen werden. Juan war ein guter Mann und das hier hat er garantiert nicht verdient, aber Sofie in diesem Chaos zu wissen, dass sich immer mehr in ein Blutbad zu verwandeln scheint, ist für mich das Schlimmste. Hinter mir höre ich Marco lachen. "Naja, anscheinend ist Mikey hier anderer Meinung gewesen und er denkt, dass noch nicht genug Menschen gestorben sind. Wie dem auch sei.... Hast du wirklich geglaubt, wir kreuzen hier zum vereinbarten Zeitpunkt auf und bringen dir 3 Millionen Euro in bar mit? Wirklich, Ortega? Und was waren das bitte für Amateure, die du draußen als Wachposten positioniert hast?" Er lacht laut und in diesem Moment könnte ich mich selbst für meine Naivität ohrfeigen. Wie dumm kann man nur sein? Ich habe Sofies Warnungen ignoriert und nun zahle ich den Preis dafür. Ich hatte den Kopf zu voll von meinen Problemen mit Sofie, meinem Plan die Stadt zu verlassen und habe dabei alle Anzeichen ignoriert und nun sind mindestens 4 meiner Leute tot, wenn ich die Wachposten mit dazuzähle. "Sieh das hier als Warnung an" flüstert er mir in mein Ohr, nimmt seine Waffe von meinem Rücken und zielt auf den Kopf von Alex, einem weiteren meiner Männer. Dieses Mal schließe ich nicht die Augen, als er abdrückt und fühle nur einen dumpfen Schmerz in meinem Magen. Ich bin schuld an all dem. Schließlich zerrt er mich aus dem Wohnzimmer in Richtung der Treppe. "Und nun werden wir Beide uns einmal unter vier Augen unterhalten!" sagt Marco mit eiskalter Stimme und schubst mich vor sich die Treppe hinauf. Ich hoffe nur inständig, dass Sofie sich weiterhin unter dem Bett versteckt hält.
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Ich liege unter dem Bett und versuche mein panisches Atmen unter Kontrolle zu bekommen. Ich habe Daryls Füße gesehen, als er den Raum verlassen hat und kurz darauf ertönte ein Schuss von unten. Tränen steigen mir in die Augen und ich frage mich, wo ich nur hineingeraten bin. War das der Grund, warum er mich unbedingt aus dem Haus haben wollte? Ich spitze die Ohren, aber ich kann nichts hören. Ich sollte die Polizei rufen. Wenn hier irgendjemand mit einer Waffe herumschießt, dann ist es mir egal, ob ich Daryls Geschäfte in Gefahr bringe oder nicht. Ich habe Angst um mich, um ihn und um mein Baby. Ich spähe unter dem Bett hervor, meine Handtasche mit meinem Telefon liegt neben der Tür auf einem Stuhl. Als ich gerade unter dem Bett hervorkriechen will, ertönt ein weiterer Schuss und vor lauter Panik schlage ich meine Hände vor meinen Mund, um einen Schrei zu ersticken. Ich hoffe nur, dass Daryl nichts passiert. Als ich ein Poltern in der Nähe des Schlafzimmers höre, verwerfe ich meinen Plan mit dem Handy und der Polizei und verkrieche mich wieder tief unter das Bett. Kurz darauf geht die Tür mit einem Knall auf und ich sehe, dass vier Füße hineinstolpern. Ich bin so erleichert als ich Daryls Schuhe erkenne, dass mir Tränen die Wangen hinunterlaufen. Ich höre einen dumpfen Aufprall und ein schmerzerfülltes Stöhnen, als Daryl ein Paar Meter vom Bett entfernt auf die Knie sinkt. Wieder steigt Panik in mir auf und ich versuche meinen Kopf so zu drehen, dass ich erkennen kann, was da vor sich geht. Ich sehe wie sich Daryl mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Kopf fasst und erkenne, dass neben ihm ein Mann mit einer Pistole in der Hand steht. "Ich sage dir folgendes Ortega, ich werde dich nicht töten, ich werde vielleicht noch ein oder zwei deiner Männer unten erschießen, aber dich nicht. Ich will, dass du die Stadt verlässt und zwar so, dass die einzig in Frage kommende Theorie der Cops die sein wird, dass du durchgedreht bist und deine eigenen Leute erschossen hast. Du hast deine Kohle zusammengekratzt und bist verschwunden, verstanden? Und wenn ich irgendetwas anderes hören sollte, dann komme ich zurück, erschieße deinen Bruder und lasse dich dabei zusehen, kapiert?" Ich kann nicht verstehen, was Daryl diesem Typen erwidert und fürchte, dass das Pochen meines Herzens mein Versteck verrät. Während ich noch versuche, meinen Herzschlag zu beruhigen, ertönt ein weiterer Schuss und Daryl sinkt zu Boden. Vor Schreck stoße ich einen Schrei aus, schlage meine Hand vor den Mund und schließe panisch meine Augen.
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Daryls Sicht

Als Marco mir droht, kann ich nicht aufhören an Sofie zu denken, die hoffentlich noch immer unter dem Bett liegt und sich keinen Zentimeter bewegt hat. Mein Kopf tut höllisch weh. Ich habe gehört, dass er mich gefragt hat, ob ich alles kapiert habe, was er gesagt hat, aber ich bin nicht in der Lage zu antworten. Ich starre wie hypnotisiert in Richtung von Sofies Versteck, als Marco plötzlich vor mir auf die Wand schießt und mir mit voller Wucht mit dem Griff seiner Waffe gegen den Kopf schlägt. Dann wird alles um mich herum schwarz.

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Als ich die Augen öffne, dauert es einen Moment bis ich realisiert habe, was geschehen ist. Ich fasse mir an den Kopf und fühle etwas Feuchtes und Warmes. Blut. Dann fällt mir alles wieder ein, Juan, Alex, die Wachmänner und die Drohung weitere Leute zu erschießen. Sofie, die unter dem Bett versteckt ist und sich nicht bewegen sollte. ich versuche mich aufzurichten, eine Welle der Übelkeit überkommt mich und ich muss mich zusammenreißen mich nicht zu übergeben. Ich blicke mich um, kein Marco zu sehen. Ich bin alleine in meinem Schlafzimmer. "Sofie" krächze ich und halte meinen schmerzenden Kopf. "Du kannst rauskommen, er ist weg" stöhne ich und wieder muss ich eine Welle der Übelkeit bekämpfen. Wieso antwortet sie mir nicht? Sie hat Angst, wer kann ihr das verübeln, versuche ich mich selbst zu beruhigen und versuche erneut auf die Beine zu kommen. Vor dem Bett angekommen, lasse ich mich wieder auf Knie sinken und schaue darunter, aber Sofie ist verschwunden. 

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Is it Love? DarylKde žijí příběhy. Začni objevovat