17.

8.4K 307 39
                                    

Alison's Sicht

Mittlerweile ist gut ein Monat vergangen seitdem wir Henry beerdigt haben. Logan und Dajana geht es nicht wirklich gut, aber es geht voran.
Ich bin mir sicher, dass Dajana und ich es schaffen werden Henry zurück zu holen. Soweit ich weiß ist Dajana schon in die Vorbereitungen vertieft und sucht nach einem Weg Henry zurück zu holen. Sie müssten im Moment im Flugzeug auf dem Weg nach Kairo sitzen um eins der benötigten Teile zu bekommen.

Dadurch, dass meine Übelkeit immer noch nicht besser geworden ist, habe ich mich dazu entschieden zum Arzt zu fahren und mich durchchecken zu lassen.

"Danke. Lassen Sie mich hier bitte heraus." bedanke ich mich bei unserem Chauffeur. Ich will nicht selbst fahren, einfach aus Sorge es könnte was passieren, wenn ich mal wieder Schmerzen habe.
"

Suchen Sie sich einen Parkplatz und warten Sie dort. Ich teile Ihnen mit, wenn ich wieder raus bin. Sie können auch gern einen Kaffee trinken gehen. Hauptsache Sie sind gleich wieder da." erkläre ich ihm und lächel ihn freundlich an, bevor ich aussteige und in dem großen Gebäude verschwinde, in dem sich mein Arzt befindet.

"Guten Tag Miss Black." begrüßt die Empfangsdame mich sofort.
Ich laufe auf sie zu und meine Absätze hallen auf dem weißen Flieseboden wieder. "Hallo. Ich wollte zu Dr. Green." teile ich ihr mit. Sofort nickt sie und tippt irgendwas auf die Tastatur in den Computer ein.
Nachdem sie fertig ist schaut sie wieder hoch und lächelt. "Nehmen Sie vor Zimmer 1.01 Platz. Dr. Green wird sich sofort um Sie kümmern."
Ich nicke noch einmal, bevor ich in Richtung Flur gehe um Zimmer 1.01 zu suchen.

Das ist also der Vorteil in einer privaten Klinik untergebracht zu sein, wenn man reich ist. Man wird sofort dran genommen während andere Stunden warten müssen.
Schnell habe ich Zimmer 1.01 gefunden und nehme in dem weißen Sessel platz, welcher vor der Tür steht.
Es dauert nicht lang bis Dr. Green mir lächelnd entgegen kommt und mich freundlich begrüßt. Sie weist mir an ihr in den Behandlungsraum zu folgen und ich komme ihrer Bitte nach.

Gegenüber von ihr lasse ich mich in einem Stuhl nieder und lächelt sie ebenso freundlich an, wie sie mich.
"Mrs. Black wie kann ich Ihnen helfen?" fragt sie mich.
"Hm. Ich hatte gehofft Sie können heraus finden, was mit mir los ist. Ich habe seit Wochen fast täglich Übelkeit und Schmerzen."
"Okay und was sind das für Schmerzen?"
"Rückenschmerzen, ein Ziehen im Bauch. Mal Kopfschmerzen. Es ist immer unterschiedlich, aber fast täglich ist irgendwas mit mir." Ich seufze und knete meine Hände.
"Verhüten sie Mrs. Black?" kommt plötzlich ihre Frage, mit der ich nicht gerechnet habe.

Geschockt reiße ich die Augen auf und schüttel den Kopf. "Nein, ich schätze, in der letzten Zeit habe ich öfters vergessen die Pille zu nehmen. Es war sehr stressig." beichte ich.
Sie notiert sich etwas und schaut dann wieder zu mir auf. "Wann hatten sie ihre letzte Menstruation?"

Wann war das?

"Äh, vor etwa sechs Wochen." sage ich leise. "Schätze ich" füge ich noch hinzu.
"Okay. Mrs. Black, um völlig sicher zu gehen, dass ich richtig liege, würde ich gerne einen Ultraschall machen. Ist das für Sie ok?"

Schnell nicke ich. "Natürlich." antworte ich ihr, woraufhin Dr. Green nickt und aufsteht. "Legen Sie sich bitte auf die Liege." erklärt sie und sofort lege ich mich hin und ziehe mein Top ein Stück hoch, sodass mein Bauch frei ist.

Sie greift nach Papiertüchern, die sie in den Bund meiner Hose steckt und dann nach einer Flasche. "Achtung, kalt." warnt sie mich und presst dann etwas von dem kalten Gel auf meinem Bauch. Es ist wirklich kalt, aber ich gewöhne mich schnell dran und Dr. Green beginnt mit der Ultraschallkamera über meinen Bauch zu fahren.

Eine Weile sagt sie nichts und es fühlt sich für mich an als wäre es eine Ewigkeit. Immer wieder tippt sie auf dem Gerät herum und bewegt die Sonde, bevor sie mich endlich anguckt.
"Ich lag mit meiner Vermutung richtig. Mrs. Black Sie sind schwanger. Herzlichen Glückwunsch."

Schwanger?

Geschockt schaue ich sie an. Kein Wort verlässt meine Lippen. Mein Blick wandert von ihr zu dem Monitor und dann zu meinem Bauch.
Ich bin schwanger.

Aber wie kann das sein?
Logan kann keine Kinder bekommen; er ist schliesslich ein Vampir.
Das geht nicht?!

"Sind Sie sich wirklich sicher?" frage ich sie nun, woraufhin sie lächelt und nickt.
"Ja, hundert prozentig. Schauen Sie." Sie dreht den Bildschirm, sodass ich besser sehen kann. "Das ist Ihr Baby." Sie zeigt auf eine Form, die wirklich nach einem Baby aussieht, auf dem Bild. "Sie sind schon in der 14. Schwangerschaftswoche. Es ist ein Wunder, dass sie es nicht schon früher bemerkt haben Mrs."

Ich schlucke. Sie hat recht, es ist ein Wunder. Es ist überhaupt ein Wunder , dass ich es überhaupt bin.
"Geht es dem Kind gut?" frage ich sie.
"Ja, bis jetzt spricht alles für ein gesundes Kind. Es ist etwa 7cm groß und wir können uns die Herztöne anhören, wenn sie wollen."
Ich nicke. "Gern." antworte ich ihr.
Sie widmet sich wieder dem Monitor und kurz wird es schwarz bevor das Bild wechselt und Töne erklingen, die wie Trommelschläge klingen.
Augenblicklich muss ich lächeln, als ich dies höre. In meinem Bauch ist ein gesundes Baby und es ist von Logan und mir. Wir werden Eltern, obwohl wir dachten wir könnten es nie werden.

"Noch einmal herzlichen Glückwunsch Mrs. Black. Für heute kann ich nicht mehr machen oder sagen. Ich würde Sie gerne in sechs Wochen erneut wieder sehen und wenn Sie dies möchten, kann ich Ihnen bei der Untersuchung auch das Geschlecht ihres Babys nennen."

Ich nicke." Gern. Ich werde dann wahrscheinlich von meinen Mann begleitet. Könnten Sie mir das Ultraschallfoto ausdrucken?"
"Natürlich."

Wenige Minuten später bin ich fertig mit der Untersuchung und halte das erste Foto unseres Babys in der Hand.
Es ist unglaublich und mit einem Schlag fühle ich mich viel besser als zuvor.
Die Beschwerden sind wie weg gepustet und ich kann nur noch daran denken, dass ich Logan und mir einen Wunsch erfülle, den wir bereits aufgegeben haben.

Aus meiner Handtasche hole ich mein Handy heraus und teile meinem Chauffeur mit, dass er mich abholen kann.
Als ich das Gebäude verlasse steht er bereits bereit und öffnet mir die Türe, sodass ich einsteigen kann.
"Halten Sie bitte bevor wir zuhause sind noch einmal an einer Drogerie. Ich brauche noch etwas." teile ich ihm mit bevor ich Platz nehme, woraufhin er nickt und die Türe wieder schließt.

Ich habe mir überlegt einen Bilderrahmen für das Foto zu holen und einen Schwangerschaftstest zu machen. Ich will Logan mit etwas Handfesten zeigen, dass es stimmt und er Vater wird.
Auf kürzesten Weg werde ich zur Drogerie gefahren und bin nach einer guten halben Stunde wieder zuhause. Die ganze Fahrt über liegt meine Hand auf meinem Bauch, ohne dass ich dies wirklich wahrnehme. Ich tue es aus reinem Instinkt. Jetzt, wo ich weiß, dass ich nicht nur mich, sondern ein kleines hilfloses Baby beschützen muss.

Sofort eile ich in den Aufzug um so schnell wie möglich ins Badezimmer zu kommen und den Test machen zu können.
Zu meinem Glück scheint Logan nicht zuhause zu sein, sondern im Büro um zu arbeiten. Er hat schon viel zu lang gefehlt und da wir den Rest unserer Flitterwochen noch nachholen wollen gibt es einiges zu tun für ihn. Zudem muss er alles darauf vorbereiten von Jason übernommen zu werden.

Es dauert eine Weile und obwohl ich das Ergebnis des Test schon kenne warte ich ungeduldig auf die Streifen, die noch einmal zeigen, dass sich in mir unser Baby befindet.
Endlich erscheinen sie und ich schluchze. Meine Freude kommt nun in Form von Freudentränen zum Vorschein und ich grinse.

In meiner linken Hand halte ich den Test und in der rechten halte ich das Foto in seinem Bilderrahmen, welches unser kleines Wunder zeigt.

Für Immer und auf EwigWhere stories live. Discover now