53.

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Alison's Sicht

Nur damit meine Mutter nicht wieder meckert, habe ich mich heute für flache Schuhe und einen Lockeren Strick Pulli entschieden. Einen etwas lässigeren Look, den ich so auch ohne ein Schwangerschaftsbäuchlein getragen hätte.
Mit meinem Handy in der Hand laufe ich die Treppe runter und komme in der kleinen Küche, in welcher meine Mutter bereits fleissig kocht, zum stehen. "Hey Mom" begrüsse ich sie Lächelnd und schaue mich um. Weder von Logan, noch von Jason oder Dad ist etwas zu sehen. Sie scheint meinen Blick zu bemerken und grinst "Unsere Männer sind unterwegs. Sie wollten zur Ortsmitte fahren und dann mal bei deiner High School vorbei schauen, bevor sie Jacob abholen" erklärt sie mir, rührt dennoch weiter in ihrer Schüssel.

"Was kochst du?" Frage ich sie und nicke zur Schüssel. "Ich wollte Kuchen für heute nachmittag backen. Wenn du willst kannst du mir helfen."
Lächelnd nicke ich, denn niemals würde ich mir die Chance nehmen lassen Kuchenteig zu naschen. Ich greife nach meiner alten Küchenschürze die noch immer an einem der Haken hängt und ziehe sie mir an, stoppe jedoch, als ich einen Knoten machen muss "Kannst du mir die Schürze zu machen?" Bitte ich meine Mom daher.

Ohne zu zögern macht sie einen Knoten in die beiden Bänder und drückt mir dann die Kuchenform in die Hand "Du kannst sie schon mal fetten."
Ich greife nach der Margarine und hole daraufhin einen Küchenpinsel aus der Schublade in dem all unsere Utensilien sind, bevor ich mich an die Arbeit mache. "Logan tut dir wirklich gut Alison", unterbricht sie irgendwann das Schweigen und dankbar lächelnd schaue ich die an und nicke. "Du bist nur leider viel zu schnell erwachsen geworden. Ich wünschte ich hätte dich noch ein oder zwei Jahre länger bei mir gehabt" fährt sie fort und lässt mich schmunzeln. Nicht jede Mutter hat eine 19-Jährige Tochter die bereits verheiratet und nun auch schwanger ist und ich kann vollkommen nachvollziehen, wieso sie so denkt. Statt etwas zu sagen stelle ich die Kuchenform beiseite und laufe auf sie zu, ziehe sie in eine Umarmung. "Ich bin ja nicht aus der Welt Mom und wenn der kleine erst mal da ist, bezweifle ich, dass du so selten bei mir sein wirst wie jetzt"
Sie lacht und schüttelt den kopf, löst sich ein wenig von mir. "Nein, ich will mein erstes Enkelkind so oft wie möglich sehen!" Akzeptierend Nicke ich, denn ich hatte wirklich nichts dagegen auszusetzen "Einverstanden"

"Wie weit bist du mit der Form? Der Kuchenteig ist soweit" sie schaut zwischen ihrer Rührschüssel und meiner Form hin und her. Kurzerhand hole ich die Form und fette noch schnell die letzte Ecke, bevor ich sie ihr lächelnd hin halte "bereit gefüllt zu werden" Sie lacht herzlich und beginnt vorsichtig den Teig in die Form zu füllen, bevor sie den Ofen öffnet, um den Kuchen zu backen.

Gemeinsam setzen wir uns aufs Sofa und noch bevor ich etwas sagen kann, springt meine Mom auf, um kurz darauf mit 2 Gläsern und einer Karaffe Limonade zurück zu kommen. Vorsichtig stellt sie alles auf den Wohnzimmertisch und befüllt die Gläser, überreicht mir daraufhin eins. "Cheers" sie stösst ihres gegen meines und lachend erwidere ich das cheers.

"Wie verbringt ihr beiden denn jetzt das Ende der Schwangerschaft?" Neugierde liegt in ihrem Blick. Ich zucke mit den Schultern "Also bisher steht noch nichts großartiges fest, aber wir wollen die Reise antreten, die wir von Dajana und Henry geschenkt bekommen haben"
Verstehend nickt sie, schmunzelt daraufhin so, als hätte sie was anderes im Sinn. Auch wenn ich den Blick nicht deuten kann, Frage ich nicht nach und trinke noch einen Schluck. "Vielleicht werden wir den Hauptwohnsitz in die Berge verlagern. Wir wissen es noch nicht wirklich" kurz stoppe ich und stelle das Glas auf den Tisch zurück, bevor ich mich auf dem Sofa ein wenig zu ihr drehe "Mir gefällt es eigentlich in San Francisco und in der Wohnung, aber für den kleinen wäre es sicherlich in den Bergen besser. Wir hätten die Möglichkeit raus zu gehen und Logan's Eltern wohnen nebenan"
"Und wir sind schneller bei euch" unterbricht sie mich, lässt mich lachen. "Ja das auch. Es ist nur, Logan's Unternehmen ist schliesslich in San Francisco"
"Schatz es ist nur ein einstündiger Flug. Soweit ich weiss legt ihr diese Strecke doch meist mit dem Helikopter zurück. So wie ich Logan kenne ist der Flug für ihn das geringste Problem" aufmunternd lächelt sie mich an und greift nach meiner Hand "mit einem Baby verändert sich immer alles, aber es ist das schönste was es gibt"
Zustimmend nicke ich und lächle sie ebenfalls an. Auf ihren Lippen bildet sich dieses verträumte Lächeln und sofort weiss ich, sie wird mir etwas erzählen, was ich bisher noch nicht wusste. "Weisst du" beginnt sie und bestätigt meine Vermutung "als ich mit dir schwanger war, hat James in Alaska gelebt und ich in Italien. Wie du weisst kennen Dad und Ich uns nur, weil er in Italien im Urlaub war, aber als wir von dir erfuhren ging alles ganz schnell. Ich war alt genug um zu entscheiden was ich machen möchte und so bin ich mit 23 deinetwegen nach Alaska gezogen. Aus der Wärme in die Kälte" sie lacht kurz "Aber es war die beste Entscheidung meines Lebens. Alles was mit dir zu tun hatte, war das beste was mir je passiert ist" ihre Augen glänzen und ich merke, dass mein Lächeln gar nicht mehr verschwindet.
Sie legt ihre Hand vorsichtig auf meinen Bauch "und ich glaube, der kleine wird euer Leben nur bereichern. Für aussen stehende habt ihr beiden bereits ein perfektes Leben, doch ich denke, er wird es erst vollkommen perfekt machen"

Erst jetzt merke ich, dass ihre Worte einen kleinen Wasserfall in meinen Augen ausgelöst haben, der sich nun den Weg über meine Wangen bahnt. Es sind keine Tränen der Trauer, auch keine der Freude. Eher Tränen, da sie mich mit ihren Worten so berührt hat. Seufzend lasse ich mich von ihr in eine Umarmung ziehen. Beruhigend streicht sie über meinen Hinterkopf und meinen Rücken "auch wenn du schon so erwachsen bist, wirst du immer unsere kleine Prinzessin bleiben Alison und das beste, was uns je passiert ist" sie drückt mir einen Kuss auf die Wange. Grinsend löse ich mich von ihr und wische die Tränen weg, bevor ich nicke "Ich hab dich lieb Mom und du weisst, dass ich freiwillig immer eure kleine sein werde"

Nur durch das Geräusch der Haustüre lösen wir uns voneinander und vergessen das doch sehr tiefgründige Thema, richten uns stattdessen wieder auf. Ein strahlender Jacob kommt rein gelaufen "Ich sass noch nie in so einem geilen Auto!"
Lachend ziehe ich meine Augenbrauen hoch und schaue meinen Mann an, der nach Jacob das Wohnzimmer betritt. Logan zuckt lediglich mit den Schultern und lacht ebenfalls, bevor er "Das ist ganz normal für uns" sagt und auf mich zu läuft. Mit einem kurzen Kuss auf die Stirn und einem Leisen "Hey" begrüsst er mich daraufhin, bevor er auch meiner Mutter ein Lächeln schenkt.
"

Ich wollte heute noch ein bisschen durch die Läden stöbern in Mammoth Lakes, bevor wir morgen nachhause fahren. Was hälst du davon?" Fragend schaut er mich an. Noch bevor ich antworten kann willigt meine Mutter in meinem Namen ein "Natürlich! Wir gehen Babysachen für den kleinen shoppen!"

Für Immer und auf EwigWhere stories live. Discover now