Vier

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Pov Newt

Geweckt wurde ich dadurch, dass mir jemand meine Bettdecke wegzog.

Sehr freundlich.

Ich öffnete meine Augen, kniff sie jedoch sofort wieder zusammen.

Die Sonne schien durch die Fenster hell in den Raum.

Es war schon fast unnatürlich.

"Aufstehen! Wir packen unsere Sachen und dann geht es los", sagte Sophia und verließ den Raum.

Verwirrt sah ich ihr hinterher.

Ihr Ton war bissig und sie schien allgemein sehr angespannt zu sein.

Doch das schob ich auf unser kommendes "Abenteuer".

Hoffentlich ist sie nicht immer so.

Vorsichtig stand ich auf und lief Sophia hinterher.

Ab und zu musste ich mich noch an den Wänden festhalten, doch nach einer Weile klappte es ganz gut.

Was auch immer in der letzten Nacht geschehen war, meine Schmerzen wurden dadurch gelindert.

Konstantin und Sophia waren in einem etwas größerem, vollgemöhlten Raum und packten einige Sachen in Rucksäcke.

Konstantin kam mit einem Rucksack zu mir und hielt ihn mir hin.

"Den nimmst du. Er ist nicht ganz so schwer wie unsere, da du dich noch von deiner Verletzung erholen musst", sagte er.

Großzügig.

Ich nahm den Rucksack und murmelte ein leises: "Danke".

Konstantin führte mich zu einem klapprigem Tisch.

Auf diesem lagen drei Brote.

Falls man es überhaupt Brot nennen konnte.

Kann man es überhaupt essen?

Doch das war egal.

Aussehen ist nicht gleich Geschmack.

Dankend nahm ich das Brot an und biss einmal ab.

Ich verzog kurz das Gesicht.

Okay.

Es schmeckte definitiv genauso, wie es aussah.

Konstantin lächelte kurz und nahm sich dann selbst ein Brot.

Nachdem wir unser Brot gegessen hatten, (besser gesagt, nachdem ich mich gezwungen hatte, es zu essen) machten wir uns auf den Weg.

"Na los. Dann führ uns mal zu dem Berk", sagte Sophia und steuerte blindlings in eine Richtung.

Hat sie nicht eben gesagt, ich soll führen?

Sie widerspricht sich selbst.

"Ich muss erstmal wissen, wo genau wir uns befinden, damit ich den Weg zurückverfolgen kann. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob das Berk überhaupt noch da ist", sagte ich.

Sophia drehte sich um und starrte mich fassungslos an.

"Du bist dir nicht sicher, ob das Berk da überhaupt steht?!", rief sie dann aufgebracht.

Genau das habe ich eben gesagt. Danke für die Wiederholung, mein Gedächtnis ist nicht mehr das Beste.

"Wenigstens weiß ich, wo eins sein könnte", murmelte ich, in der Hoffnung, dass sie es nicht hörte.

Doch Fehlanzeige.

"Ich wüsste, wo ich anfangen würde. In der Stadt. Mit Sicherheit ist dort noch ein Berk", sagte sie überzeugend.

"Die Stadt wurde komplett zerstört. Bist du sicher, dass man da noch ein flugtüchtiges Berk findest?", fragte ich sie mit hochgezogener Augenbraue.

Sie grummelte etwas unverständliches, sagte jedoch nichts mehr.

Man sorge dafür, dass sie in Zukunft die Klappe hält.

"Wo müssen wir jetzt lang?", fragte Konstantin.

Er hatte sich aus unserer Konversation rausgehalten.

Normalerweise würde jeder Vater seiner Tochter sagen, dass sie nicht so unhöflich sein soll, oder dass sie sich beruhigen sollte, damit man eine Lösung finden kann.

Es waren andere Zeiten.

Ich sah mich um.

Von weitem erkannte ich die Stadt.

Jedenfalls das, was von dieser übrig geblieben ist.

Ich wusste noch, dass wir am Abend angekommen sind und gegen die Sonne gefahren sind.

Rein theoretisch gesehen müssten wir das jetzt wieder tun.

Ich sah Richtung Sonne.

Als ich die Augen zusammenkniff, erkannte ich auch die Berge.

Ich zeigte in Richtung Sonne.

"Da müssen wir lang", sagte ich dann und ging los.

Konstantin nickte und folgte mir.

Sophia sah mich grimmig an, entschloss sich dann aber auch uns zu folgen.

Ich frage mich, was für ein Problem sie mit mir hat.

The flare I survived | NewtmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt