Acht

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Pov Newt

Der Weg war steil und die brennende Hitze der Sonne machte es nicht besser.

Bitte nimm ein Ende.

Einen Tag waren wir nun schon auf diesem Weg unterwegs.

Es war anstrengender, als wir gedacht hatte.

Eigentlich müssten wir bald bei dem Tunnel sein, oder ihn bereits erreicht haben.

Ich sollte es ihnen wirklich sagen.

Mein Zeitgefühl hatte ich verloren.

Ich hatte nie wirklich eins.

Nur meine beiden Begleiter erinnerten mich noch daran, dass ich zu schlafen hatte.

Sie haben gemerkt, dass es mir im Laufe der Wanderung immer schlechter ging.

Ich habe es selbst bemerkt und wollte nichts dagegen unternehmen.

Oftmals haben sie gefragt was los sei, doch darauf habe ich nicht geantwortet.

Ich hatte es von Sophia nicht erwartet.

Denn ich wusste es selber nicht.

Doch das schlimmste kommt erst noch.

Unser Wasservorrat ist fast aufgebraucht und die nächste Stadt ist hinter dem Tunnel.

Steht die Stadt überhaupt noch?

Nun mussten wir sparsam mit dem Wasser sein und durften erst was trinken, wenn wir kurz vorm dehydrieren waren.

Eigentlich dürfte das für mich kein Problem sein, denn als ich mit meinen Freunden durch die Brandwüste gegangen bin, hatten wir auch nicht viel Wasser.

Nicht viel, doch es hatte für alle gereicht.

Doch durch meine Verletzung bin ich irgendwie ständig durstig.

Ich kann nichts dagegen tun, selbst wenn ich es versuchen wollte.

Sophias Stimmungsschwankungen waren auch nicht verschwunden und selbst Konstantin wurde immer leichter reizbar.

Es ist verständlich.

Ich schüttelte meinen Kopf, um aufkommende böse Gedanken zu verscheuchen.

"Sind wir bald da?", nörgelte Sophia.

"Wenn du nicht gleich deine Klappe hältst, dann stopf ich sie dir", knurrte Konstantin.

Ich verdrehte die Augen.

So ging das schon den ganzen Tag lang.

Man gewöhnt sich daran.

"Ich habe eine berechtigte Frage gestellt und erwarte eine Antwort! Newt sag dem mal, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist!", wandte sich Sophia an mich.

"Mein Verhalten ist nicht in Ordnung? Man fängt bei Fehlern zuerst bei sich an!"

"Was hab ich denn für Fehler gemacht? War es etwa mein Fehler Newt vor dem Tod zu retten?!"

Unkontrollierbar.

"Wenn ihr nicht gleich beide eure Klappe haltet, schmeiß ich euch vom Berg!", zischte ich die beiden wütend an.

"Du hältst dich da raus!", riefen beide wie aus einem Mund.

Immerhin sind sie sich in diesem Punkt einig.

Haben die irgendwas genommen, dass sie sich so benehmen?

Kann ich es bitte haben?

Ich seufzte und versuchte die beiden Streithähne zu ignorieren.

Lieber stelle ich mir die Frage, wie wir an neues Wasser kommen sollen, denn ich denke nicht, dass mitten in der nächsten Stadt ein Brunnen steht.

Oder dass da ein Stand ist, wo man sich Wasser kaufen kann.

Okay, kaufen können wir uns sowieso nichts, da wir kein Geld hatten.

Wenn wir schon bei Wasser sind, können wir auch gleich zum Essen kommen.

Davon haben wir nämlich auch nicht mehr so unglaublich viel.

Es wird nie im Leben reichen.

Endlich erreichten wir eine Stelle, die mir bekannt vorkam.

Ein Felsvorsprung.

Von diesem hatte man einen wunderbaren Blick auf die Stadt.

Ich kenne diesen Ort.

Naja, wohl eher ihre Überbleibsel.

"Warum halten wir an? Ich sehe hier keinen Tunnel", warf Sophia ein.

Ich ließ ihre Frage erst einmal unkommentiert in der Luft schweben.

"Siehst du denn nicht, dass er gerade nicht gestört sein will?", fragte Konstantin seine Tochter vorwurfsvoll.

"Gut, dann lasst uns hier unser Lager aufschlagen, ich hab kein Bock mehr weiter zu laufen."

Sophia schmiss ihren Rucksack in den Staub und lehnte sich an einer der Felsen.

Immerhin konnte ich mich nun versichern, dass wir auf dem Richtigen Weg waren.

Der Tunnel würde jetzt auch nicht mehr weit sein.

Ich blickte auf die Trümmer der Stadt, die von der untergehenden Sonne angestrahlt wurden.

"Three years we stand beyond the walls to try to break out and now we want to break back in."

The flare I survived | NewtmasWhere stories live. Discover now