Siebzehn

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Pov Newt

Am nächsten Morgen wurde ich durch die brennenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut geweckt.

Wie kann es auch anders in dieser Wüste sein?

Müde blinzelte ich und hielt mir die Hand vor's Gesicht, damit ich ansatzweise etwas sehen konnte.

Ich hievte mich auf und klopfte mir den Staub von der Hose.

Konstantin schlief noch und auch Sophia schien sich der Müdigkeit hingegeben zu haben, denn sie lag, alle Glieder von sich gestreckt, mitten auf dem Stein.

So viel zum Thema 'Ich will nicht schlafen'.

Ich ging hinüber zu Konstantin, um ihn zu wecken.

Sanft rüttelte ich an seiner Schulter und versuchte ihn so wach zu bekommen.

Nach einiger Zeit klappte dies auch und er rieb sich verschlafen die Augen.

"Wie spät ist es?", fragte er verschlafen.

Ich zuckte jedoch nur mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Kurz vor Mittag würde ich schätzen", antwortete ich ihm.

Sein Blick glitt hinüber zu der schlafenden Sophia.

"Sollen wir sie wecken?", fragte er mich, ohne den Blick von ihr abzuwenden.

Ich zuckte mit den Schultern.

"Wenn wir weiter wollen, wäre es von Vorteil sie aufzuwecken", meinte ich dazu.

Er gab zustimmende Laute von sich und ging zu Sophia hinüber, um sie zu wecken.

Sanft rüttelte er an ihrer Schulter, so wie ich es bei ihm getan habe.

Jedoch mit dem Unterschied, dass sie das nicht zu interessieren schien, sondern sich einfach auf die andere Seite umdrehte und seelenruhig weiter schlief.

Erneut versuchte Konstantin es und rüttelte dieses mal stärker an ihrer Schulter.

Das schien die gewünschte Fuktion zu erfüllen, denn Sophia rappelte sich grummelnd auf und gähnte einmal herzhaft.

"Also gut. Gehen wir weiter?", fragte sie voller Elan.

Wir gehen dann, wenn ich soweit bin.

Wie konnte sie so kurz nach dem Aufstehen so voller Elan sein?

Ich brauche dafür etliche Stunden.

"Das war unser Plan, weswegen wir dich geweckt haben", antwortete ich ihr.

"Na dann! Lasst uns aufbrechen!", sagte sie, sprang von dem Felsen, schulterte ihren Rucksack und ging zielstrebig weiter.

Konstantin tat es ihr gleich und folgte ihr eilig.

Ich schloss mich den Beiden mit etwas Abstand an.

"Wie lange werden wir eigentlich noch unterwegs sein?", fragte Sophia mich nach einiger Zeit, in der wir schweigend durch die Brandwüste gewandert waren.

"Ich weiß es nicht. Wenn es gut geht, sind wir Übermorgen da", meinte ich dann.

"Wirst du uns dann zum sicheren Hafen begleiten?", fragte Konstantin vorsichtig.

Hör auf zu fragen.

Ich musste schlucken und blickte auf den Boden, der nun viel interessanter als zuvor war.

Sollte ich mit ihnen gehen, oder lieber hier bleiben?

Bleib.

Was würden die anderen zu meinem Auftreten sagen?

Würden sie mich mit offenen Armen empfangen?

Nein.

Würden sie mich wieder weg schicken?

Was ist, wenn sie mich gar nicht bei sich haben wollen?

Wenn sie mich vergessen hätten?

Nein.

Das wollte ich nicht riskieren.

"Nein. Ihr werdet das alleine machen müssen", antwortete ich dann leise und mit brüchiger Stimme.

"Aber du tust dir doch damit selbst keinen Gefallen. Ich kann doch sehen, wie gerne du wieder bei deinen Freunden wärst", widersprach Konstantin mir.

Daraufhin schüttelte ich nur den Kopf.

"Was ist mit diesem Thomas, von dem du uns erzählt hast? Er ist doch dein bester Freund. Du kannst mir nicht erzählen, dass du ihn nicht vermisst", mischte sich Sophia ein.

Natürlich vermisste ich ihn.

Mehr, als jeden anderen.

So verdammt doll, dass es alleine schon schmerzt, an ihn zu denken.

Seine kastanienbraunen Augen, in denen ich mich so oft verloren hatte, seine dunkelbraunen Haare, die ich immer schon mal durchwuscheln wollte, seine perfekten Lippen, die ich seit unserer ersten Begegnung auf meinen spüren wollte.

"Also vermisst du ihn", stellte Sophia dann fest.

Ich nickte nur und blinzelte die Tränen aus meinen Augen.

"Warum willst du dann nicht mit uns kommen? Du könntest ihn wieder sehen. Das ist vermutlich deine einzige Chance", fragte nun Konstantin.

Ich schüttelte den Kopf.

"Das würdet ihr nicht verstehen", murmelte ich leise.

"Dann erklär es doch!", forderte Sophia.

Ich seufzte einmal, blieb aber ruhig und richtete meinen Blick stets auf den Boden vor mir.

"Wenn du nicht freiwillig mitkommen willst, dann müssen wir dich leider Gottes dazu zwingen. Wir brauchen deine Hilfe um den Menschen dort zu beweisen, dass wir Ihnen nichts tun wollen", beharrte Sophia.

"Ihr werdet mich definitiv nicht dazu zwingen. Wenn ich gehe, dann freiwillig. Alles andere könnt ihr vergessen", zischte ich sie an.

"Erklär uns doch einfach nur, warum du nicht mit möchtest. Dann können wir deine Entscheidung nachvollziehen und lassen dich hier", meinte Konstantin.

"Und da wären wir beim Problem", murmelte ich.

"Das da wäre?", fragte Sophia ungeduldig.

"Ihr werdet meine Begründung auf keinen Fall akzeptieren."

The flare I survived | NewtmasWhere stories live. Discover now