Kapitel 22 - Vereint und doch getrennt

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Als ich meine Augen geöffnet hatte, sah ich den vermummten Soldaten vor mir sitzen. Er schlief während er saß, hatte er etwa auf mich aufgepasst?

Mein Kopf schmerzte immer noch und ich versuchte wieder langsam aufzustehen.

Wenn es wirklich Hamid ist; dann muss ich sein Gesicht sehen!

Vorsichtig näherte ich mich ihm und war gerade dabei die eine Hälfte des Tuches zu entfernen bis er plötzlich aufwachte und mich festhielt:" Was machst du da?"

Erschrocken wich ich zurück.." Nichts...Ich wollte nur dein Gesicht sehen."

" Das geht dich nichts an."

Nun wurde mir wieder schlecht und hielt die Hand auf den Mund.

Dann weinte ich und vergrub mein Gesicht:" Ich dachte nur...das er lebt."

Nun klang er etwas netter:" Von wen redest du?"

" Ha..mid. Er hieß auch Hamid."

Eine stille herrschte zwischen uns und ich legte mich wieder hin. Ich sah in seine Augen, denn es war das einzigste von ihm, was er nicht bedeckte. Sie leuchteten nicht wie meine, trotzdem waren sie ausdrucksstark.

" Der Name ist weit verbreitet im Osmanischen Reich, es tut mir leid."

" Es ist..in Ordnung."

" Auch wenn du ihm gefunden hättest, denkst du nicht das er sich verändert hat? Was wäre wenn es dich enttäuschen wird?"

Ich lächelte etwas:" Egal wie sehr sich jemand ändert; ganz tief im Herzen...eines jeden Menschen bleibt man sich doch stets treu."

Er sah mich verwundert an und zögerte dabei was zu sagen.

" Der General hatte gemeint das er dich nicht weiter mitnehmen kann auf den Weg."

Sofort stand ich auf und wurde wütend. Warte wieso denn das? Etwa weil ich umgefallen war?

Dann sah ich mich um und ging in das Zelt des Generals.

Hamid rief mir hinterher:" Du solltest dich ausruhen und du kannst da nicht einfach wo rein gehen! Hast du keine Manieren?"

Als ich sein Zelt betrat sah ich den General arbeiten, wie er mehrere Papierrollen ansah:" Nevzat? Solltest du nicht schlafen?"

" Ich habe ihm auch gesagt das er liegen bleiben sollte."

Wütend schrie ich:" Wieso? Wieso wollen sie mich nicht mitnehmen Herr Serasker? Ich bitte sie mir zu erlauben mit ihnen weiter zu gehen!"

Er seufzte und stand nun vor mir:" Hamid; kannst du uns für einen Moment alleine lassen?"

Hamid sah zu mir und ging aber nicht.

" Hamid wieso stehst du noch?"
" Verzeiht. Herr General!"

Schnell verließ er dann das Zelt.

Er wirkte gerade etwas verwirrt und mit seinen Gedanken woanders...

" Nevzat; du kannst nicht mit weil du zu schwach bist. Schwache Menschen wie du werden es nicht weit schaffen."

" Herr General; ich will nur weg von meinen Dorf und etwas in meinen Leben tun für was sich lohnt."

Er schaute durch die Papierrollen und gab mir eins:" Du kannst doch lesen?"

" Ja ..jedoch nicht gut Herr General, ich bemühe mich."

" Sieh dir dann diesen Plan an; unser Reich wird bald einen Krieg mit den benachbarten Land von Osten führen. Wir wollen aber vorallem ihren Sultan töten."

Die letzte SiranerinWhere stories live. Discover now