6. Kapitel

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Taehyung POV

Durch ein leises fluchen neben mir, wachte ich am nächsten morgen auf. Ich rieb mir kurz die Augen, ehe ich sie langsam öffnete und direkt Kai neben mir sah, welcher sein Handy in der Hand hielt.

„Guten Morgen, Hyung." Er sah direkt zu mir und sein Blick wurde weicher.
„Ich wollte dich nicht wecken, tut mir leid." Mit den Schultern zuckend rückte ich näher an ihn heran und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er drückte mir einen kurzen Kuss auf den Haaransatz, ehe er sich wieder seinem Handy zuwandte.

„Alles ok?" mit geschlossenen Augen lauschte ich dem Geräusch, welches sein Handy machte, während er einen scheinbar recht langen Text schrieb.

„Mhm, Chanyeol hat mir geschrieben, Baek ist nicht nach Hause gekommen und jetzt macht er sich sorgen."

„Er ist bestimmt hier auf der Couch oder bei Hobi." Seufzend legte Kai einen Arm um mich und lehnte seinen Kopf auf meinem ab.
„Hast du starke Schmerzen?" wollte er wissen und ich schüttelte leicht den Kopf. „Nein, es geht schon." Ich kuschelte mich näher an ihn und seufzte laut auf. „Wie spät ist es?"

„Gleich halb 12." Kais Stimmte hatte etwas entspannendes an sich, weshalb ich beinahe wieder einschlief, als er auch noch mit seinen Fingern über meinen Oberarm strich.

Es herrschte eine angenehme Stille und nur unser Atem war zu hören, als es plötzlich an der Tür klopfte.
„Mhm?" Es war nur ein Brummen, da ich kurz davor war nochmal einzuschlafen.
Die Tür öffnete sich und man hörte leise Schritte hineinkommen.

„Könnt ihr euch nicht in deinem Zimmer ausziehen? Eure Klamotten liegen auf dem Weg hier her verteilt." Ich öffnete eins meiner Augen und sah, wie Jimin schmollend zu uns sah.
Grinsend öffnete ich auch das andere Auge. „Schmoll nicht. Du sagst das nur, weil du heute Nacht keinen Sex hattest." Sein Blick wurde deprimierter, ehe er sich wieder normalisierte.

„Weshalb ich hier bin, das Café hat angerufen, du sollst für Hobi einspringen, er hat sich krank gemeldet. War wohl doch zu viel gestern für ihn." Mein bester Freund kratzte sich am Hinterkopf.

Genervt stöhnte ich auf. Ich hatte sowieso keine Motivation und jetzt sollte ich auch noch arbeiten? Na super.

„Okay. Wie spät?" Ich rieb mir über die Augen und setzte mich kurz auf, was mich aufzischen ließ.
Jimins Mund klappte auf.

„Tae war Bottom?!" Ich warf ihm einen finsteren Blick zu und hörte Kais lachen.
„Wie hast du das denn geschafft? Bei mir weigert er sich immer." Kais lachen wurde kurz lauter, ehe er sich wieder einkriegte. „Du bist ja auch so sehr Bottom, wie ich ein Top bin, Jiminnie."

Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, worauf Jimin sich beleidigt eines unserer Kleidungsstücke vom Boden nahm und nach uns warf.
„Ihr seid gemein." Er drehte sich um und wollte gehen, blieb in der Tür nochmal stehen und sah zu uns. „Ach ja, Baek schläft auf dem Sofa, er war so betrunken, da wollte ich ihn nicht allein nach Hause gehen lassen. Und du sollst um zwei im Café sein."
Mein bester Freund schloss die Tür hinter sich.

Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. „Musst du heute auch arbeiten, Hyung?" Ich blickte kurz über die Schulter zu dem schwarzhaarigen, welcher kurz nickt. „Aber erst um sechs Abends." Genervt stöhnte ich auf und ließ mich nach hinten fallen. Mein Kopf landete auf Kais Schoß, welcher mich belustigt ansah.

„Bist du immer so motiviert?" Brummend setzte ich mich wieder auf und stand schließlich auch auf.

„Kommst du mit duschen?" - „Da fragst du noch?"
Er stand sofort auf und folgte mir ins Bad.

———

Gestresst lief ich von einer zur anderen Seite des Cafés um den Kunden ihre Getränke zu bringen.
An einem Samstag zu arbeiten war immer stressig, da viele Gäste kamen, doch der Besitzer, welcher nebenbei bemerkt, Kais Vater war, war der Meinung, das eine Person zur Bedienung reichte.

Mit schnellen Schritten ging ich wieder hinter die Theke, stellte das Tablett beiseite und widmete mich dem nächsten Gast, welcher einen Kaffee-to-Go bestellte.
Ich warf einen schnellen Blick auf die Uhr.
Halb sechs, in einer halben Stunde löste Kai mich ab. Bei dem Gedanken an den schwarzhaarigen grinste ich.

Da ich heute nach der Dusche wirklich kaum noch laufen konnte, hatte ich mir vor der Arbeit eine Schmerztablette genommen, damit ich nicht unter Schmerzen arbeiten musste. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass es hilft, doch die Schmerzen sind wie weggeblasen.

Mit einem Lächeln und dem Kaffee in der Hand drehte ich mich wieder zur Theke. „Hier ihr Kaffee. Schönen Tag noch." Der junge Mann bedankte sich und schon wandte ich mich zum nächsten Gast.

Als Kai endlich das Café betrat, seufzte ich erleichtert auf. In der letzten halben Stunde kamen zwar nicht mehr ganz so viele Gäste weshalb es jetzt auch recht ruhig war, doch ich war echt fertig.
„Na endlich, ich dachte die Zeit geht nie um." Kai kam hinter die Theke und wie immer begrüßten wir uns mit einer kurzen Umarmung.

Da gerade alle bedient waren, ging ich direkt mit ihm nach hinten um meine Jacke zu holen.
„War viel los?"

„Der Laden hat gebrummt. Ich weiß jetzt auf jeden Fall wieder, wieso ich es vermeide am Samstag Nachmittag zu arbeiten." Mein Kollege lachte kurz auf.
„Aww, musste mein Baby etwa wirklich arbeiten?" Augenverdrehend schlug ich Kai gegen die Brust, da er direkt vor mir stand.

„Das ist nicht witzig. Mein Arsch fängt wieder an weh zu tun, weil die Tablette nachlässt." Schmollend sah ich zu ihm hoch.
„Ich hab dir heute morgen gesagt, dass es zu viel wird, aber du wolltest unbedingt."

„Na und? Es hat sich ja auch gelohnt!" Grinsend stellte ich mich auf Zehenspitzen und verband unsere Lippen miteinander.
Lächelnd erwiderte Kai den Kuss, löste sich aber wieder, als die Klingel der Tür erklang.

„Wir sehen uns." Ich nickte und schon war er nach vorne verschwunden.
Lächelnd zog ich meine Jacke über, nahm meine Tasche und verschwand durch den Hinterausgang zu meinem Auto um zurück zur Wohnung zu fahren.

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