24. Kapitel

316 16 2
                                    

Taehyung POV

Ich löste mich von ihm und sah ihn kurz an.
„Das sollte es auch. Aber mir tut es auch leid." Ich lief zu seinem Bett und setzte mich darauf. Er setzte sich zu mir sah mich an.

„Woher wusstest du das mit meiner Mutter?" Sein Blick lag auf seinen Händen, welche auf seinem Oberschenkeln ruhten.
„Jin hat es mir erzählt. Ich wollte dich nicht so angehen, entschuldige." Mein Blick lag ebenfalls auf meinen Händen, welche miteinander spielten.

Seufzend lehnte Jungkook seinen Kopf an die Wand und sah zu mir.
„Darf ich dich was fragen?" fragte er flüsternd. Etwas unschlüssig nickte ich, da ich mir vorstellen konnte welche Frage nun kam.

„Was meintest du damit, dass du Erfahrung damit hast, wie sich ein Entzug anfühlt? Und wieso warst du so sauer, als ich Jimin was angeboten habe?"

Ich schluckte und kniff die Augen kurz zusammen. Ich atmete einige Male ein und aus, ehe ich anfing zu reden.

„Genau das meine ich damit." Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihm in die Augen.
„Ich habe einen Entzug hinter mir und damit ist garantiert nicht zu spaßen." Er erwiderte meinen Blick und zog die Luft ein.

„T-tae...aber wie kam es dazu?" Seufzend drehte ich meinen Kopf wieder nach vorn. Ich hatte noch nie mit jemanden darüber geredet, außer Jimin, meiner Familie oder irgendwelchen Therapeuten. Aus dem Grund, weil es immer all die schlechten Erinnerungen weckte.

Ich schloss meine Augen.
Jungkooks Hand griff nach meiner und verschränkte unsere Finger miteinander. „Du musst es nicht erzählen, wenn du nicht möchtest, Hyung." Er lehnte seinen Kopf auf meine Schulter. Leicht lächelnd legte ich meinen Kopf auf seinem ab, doch ich entzog ihm meine Hand. Aus dem einfachen Grund, dass ich mich ihm nicht zu nahe fühlen wollte, wenn ich nicht weiß ob sein Verhalten gestern vom Alkohol und den Drogen kam, oder ob er wirklich so war.

„Ich möchte es dir aber erzählen." Ich atmete ein letztes Mal tief ein und aus und begann zu erzählen.

„Jimin hat damals viel durchgemacht. Er hatte schon immer Schwierigkeiten damit über seine Probleme oder Gefühle zu reden. Er hat alles in sich herein gefressen. Und als dann sein Vater verstarb, verfiel er in Depressionen. Er ist mein bester Freund, es nahm mich fast genauso sehr mit wie ihn selbst.

Jimin ist für mich ein Teil der Familie. Es verletzte mich, ihn so hilflos und miedergeschlagen zu sehen. Irgendwann fand ich ihn, wie er sich selbst verletzt. Er hatte es nie so stark getan, dass er verbluten könnte, aber dennoch hat er viele Narben und ich konnte ihm nicht helfen.

Jedenfalls hat er durch die Depressionen angefangen an sich selbst zu zweifeln. Ständig sagte er er sei zu dick, wobei das natürlich nicht stimmte. Er war schon immer wunderschön. Ob er ein paar mehr Kilos auf die Waage brachte, war mir und allen anderen in seinem Umfeld völlig egal.

Aber er sah das anders und verfiel zu seinem Depressionen noch in eine Magersucht.
Ich war einfach verzweifelt und wusste nicht wie ich ihm helfen kann.
Ein damaliger Kumpel war Dealer und hatte mich auf einer Party dazu überredet mal an nem Joint zu ziehen. Und da fing dann alles an. Die Drogen ließen mich für kurze Zeit vergessen, wie schlimm es um ihn stand.

Sie waren mein Ausweg aus dem wahren Leben.
Anfangs waren es nur Joints, aber irgendwann hat mir das nicht mehr gereicht. Also griff ich auf härtere Drogen zurück. Meistens Kokain oder Heroin.

Ich wurde abhängig. Nebenbei liefen sämtliche Therapien für Jimin, welche ich trotzdem immer begleitete. Meistens war ich high, aber ich ließ ihn das nicht allein machen.

Nachdem Jimin wieder der Alte war und seine Therapien erfolgreich beendet wurden, versuchte er mich vom aufhören zu überzeugen. Er versuchte zu Hause einen Entzug durchzuführen, aber ich würde so aggressiv, dass ich ihn ins Krankenhaus beförderte.

What about love? | TAEKOOK |Onde histórias criam vida. Descubra agora