Kapitel 13

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Creep - Kina Grannis

Teil 2

Als Mia meinem Blick folgte, konnte sie bestimmt spüren, dass meine Panik immer weiter anstieg.

"Hey, alles gut? Wenn der Typ nicht hier sein soll, dann ruf ich die Jungs und sie schmeissen ihn sofort wieder raus", schlug Mia vor, doch ich hörte ihr nicht mehr zu. Stattdessen entschuldigte ich mich bei ihr und verschwand sofort. Fuck fuck fuck.

Wenn ich mich nicht gleich beruhigte, bekam ich vielleicht etwas viel Schlimmeres als eine verdammte Panikattacke. Ich fühlte mich so, als würde ich gleich in mitten der Menschen zusammenbrechen.

Das konnte doch nur ein schlechter Witz sein, oder? Das durfte nicht passieren. Es durfte einfach nicht.

Als ich auf das Badezimmer zu gehen wollte, packte mich mein Ex-Freund brutal am Arm und schubste mich grob gegen die Wand.

"Ach, sieh einer an. Hab ich dich gefunden", rief er bedrohlich und verstärkte seinen Griff. Und schon wurde ich in die Vergangenheit zurück katapultiert. Ich erinnerte mich an alles. An jedes Detail, das mich zum kotzen brachte.

"Lass mich bitte los, Carter."

Sein dreckiges Grinsen kam zum Vorschein.

"Du weißt nicht wie lange ich nach dir gesucht habe, Schlampe", zischte Carter und zog mich ins Schlafzimmer. Der Ort, an dem es passierte. An dem er mir jeden Tag zeigte, wie mächtig er und wie schwach ich war.

"Ich flehe dich an. Tu mir nichts. Bitte", bat ich erstickt mit Tränen in den Augen. Daraufhin schlug Carter mir direkt ins Gesicht.

Er hatte sich kein Stück verändert. Die gleiche Härte. Das gleiche Pochen. Der gleiche Schmerz.

"Das hättest du gerne, was? Aber ich hätte da noch eine Rechnung zu begleichen", meinte Carter und presste seine schmutzigen Lippen auf meine.

All diese Erinnerungen von den letzten Malen kamen in mir hoch. All diese Berührungen. All die Schläge. All die vergeblichen Versuche mich zu wehren. All die Schreie. All der Schmerz.

Ich versuchte mich zu wehren, aber so wie immer, war er der Stärkere und übernahm die Kontrolle.

Seine Hand bewegte sich immer weiter runter und schnell hatte ich das Gefühl mich übergeben zu müssen. Aber im laufe der Zeit, gewöhnte man sich daran.

Mit seiner anderen Hand und nur einer kleinen Bewegung riss er mein Top auf und fasste meine Brüste an, er drückte sie fest. Und dieses Gefühl. Dieser Ekel. Es fraß mich innerlich auf.

"Genau so wie früher. Wie ich das vermisst habe", sprach Carter erregt und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Das einzige, was ich konnte waren die Sekunden zu zählen und zu warten, bis es endlich vorbei war.

Was war ich nur für ein Wrack? Ich konnte mich nicht einmal mehr wehren! Wie konnte ich das nur zulassen?

Als er auch noch meine Hose auszog, wurde der Ekel immer größer. Ebenso wie die Angst.

Ich konnte nicht anders, als meinen ganzen Mut aufzubringen um mich zu wehren, in dem ich ihn biss oder ihn schlug, aber er gab mir eine schlimmere Backpfeife als vorher und machte da weiter, wo er aufgehört hatte.

Es war die Hölle.

Gerade hatte Carter es geschafft, zuerst meine Hose und dann meinen Slip aus zuziehen, als jemand an der Tür klopfte.

"Lana, bist du hier?"

Ramon.

So schnell es ging hielt Carter meinen Mund zu und ließ uns so beide still werden.

Wieso ließ ich es über mich ergehen? Wieso konnte ich mich nicht wehren?

Bevor er weitermachen konnte, brach der dunkelhaarige von vorhin die Tür auf. Dann ging plötzlich alles ganz schnell, er ging auf Carter zu und schlug ihm mehrmals ins Gesicht, so dass dieser am Boden liegen blieb.

Als Ramon mich ansah, kam er sofort zu mir gestürzt und nahm mich in den Arm.

Aber ich schrie und schlug solange um mich, bis er mich völlig verzweifelt losließ.

Aber anstatt zu gehen und mich in Ruhe zu lassen, setzte er sich auf den Bettrand und hörte zu, wie ich weinte.

Ich konnte nicht mehr. Ich konnte gar nichts in diesem Moment. Nicht denken, nicht reden, nicht fühlen.

"Hey. Hey. Sieh mich an", forderte er mich auf und hob mein Kinn an, damit ich in seine fesselnden braunen Augen blicken musste. Ich glaubte, ich hatte keine Kraft mehr, mich gegen ihn zu wehren. In diesem Moment war ich einfach komplett versteinert. Jede Chance etwas dagegen zu tun, würde mich nur noch mehr in die Tiefe stürzen. Darum ließ ich es einfach zu. Ich hatte keine andere Wahl.

"Alles wird gut, okay? Dieses Schwein wird nicht mehr in deine Nähe kommen. Das verspreche ich dir", versicherte er mir und wischte mit seinem Daumen eine Träne weg.

"Heeeyy Laaannnaaa. Ohh wieso weeinst duu denn?", fragte Claire völlig betrunken, als sie wackelig herein kam.

"Sie ist voll. Leute, bitte kümmert euch um sie", befahl Ramon den Jungs, die direkt hinter Claire hereingekommen waren und schon hatten sie Claire am Arm gepackt und brachten sie aus meinem Zimmer.

"Ich hole sofort deine Freundinnen. Ich bin gleich wieder da, okay?", meinte er und wollte sich gerade auf den Weg machen, als ich ihn stoppte. Es musste an dem Schock liegen. Es musste einfach.

"Bleib", krächzte ich leise und sofort war er wieder zur Stelle.

"Es tut mir so unglaublich leid was passiert ist. Es tut mir leid, dass es dazu kommen konnte. Ich hätte es früher bemerken müssen", erwiderte Ramon bedrückt, doch ich zeigte ihm mit kleinen Gesten, dass ich dankbar war, dass er bei mir war.

Und schon spürte ich wieder das Chaos meiner Gefühle.

Erst erschütterte mich eine tiefe Trauer, durch die ich nicht aufhören konnte zu weinen. Ramon streichelte die ganze Zeit mit seiner Hand meinen Rücken rauf und runter, um mich zu beruhigen.

Dann ergriff mich plötzlich wieder eine so unfassbare Wut, so dass ich wieder begann auf seine Brust einzuschlagen und wie zuvor zu schreien, aber Ramon hielt mich so fest es ging, um mich zu beruhigen.

Nachdem alle Gäste gegangen waren und Claire von Camilla versorgt wurde, hatte mich Ramon gefragt, ob ich wollte, dass er über Nacht blieb und ich das mit einem Nicken bejahte.

Bei dem vergeblichen Versuch einzuschlafen, bekam ich die ganze Zeit die ganzen Bilder zu sehen, wie er mich anfasste. Wie er mich küsste. Wie er meine Klamotten zerieß.

"Nein. Hör auf. Lass das!", schrie ich gequält und sofort hielt Ramon mich so fest, wie er konnte und ich hörte nach einiger Zeit auf und schluchzte nur noch ein wenig.

In seinen Armen, schaffte ich es endlich einzuschlafen.

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Dieses Kapitel hab ich schon länger aber habe es jetzt so geändert, das es mir doch gefällt. Joke xD mir gefällt's überhaupt nicht aber hey es geht echt nicht besser.

Sorry, wenn ich jetzt inaktiv sein werde, aber ihr wisst. Schule.

Was denkt ihr?

Wieso hat sich Lana nicht richtig gewehrt?

Woher wusste Carter wo Lana war?

Was ist früher zwischen ihnen passiert?

P.s Ich musste einfach heulen lol.

New York's LoveWhere stories live. Discover now