Kapitel 4

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Revolution - Diplo

Ich wollte nachfragen, was sie damit meinte, doch Grace nahm mir die Möglichkeit.

"Scheiße, wir kommen zu spät Leute", sagte sie ganz hektisch, weshalb auch die anderen beiden ihre Sachen packten und wir zusammen die Cafeteria verließen.

"Wo hast du jetzt?", fragte Harper neugierig und ich sah auf meinen Plan.

"Tap Dance bei Mrs.Rutherford."

"Darauf kannst du dich freuen. Das macht sehr viel Spaß, jedoch ist es unglaublich anstrengend", teilte mir Grace mit und zog sich andere Schuhe an.

"Wir werden sehen, Leute. Ich muss jetzt auch los. Viel Spaß euch", entgegnete ich freundlich und lief zum Ende des Ganges.

Die weiße Tür stand halb offen und ich bemerkte, dass die Lehrerin schon da war. Vorsichtig wollte ich den Raum betreten, doch durch die Schuhe konnte man jedes noch so kleine Geräusch hören.

"Madame, Sie sind fast zu spät. Ich erwarte genaue Pünktlichkeit", sagte Mrs Rutherford mit strengem Ton und legte eine CD auf.

"Wird nicht mehr vorkommen", erwiderte ich mit mulmigem Gefühl und begab mich zu den anderen.

"Dann können wir ja anfangen. Es gibt eine Regel die jeder beim Tap Dance beachten muss, dem Rhythmus folgen. Wer dies nicht macht, wird die Bewegungen nie richtig ausführen können. Macht mir nach."

Sie machte die Musik an und fing mit den einfachsten Schritten an, die wir schon in den Sommerferien gelernt haben mussten. Und sie hatte volkommen Recht, war man einmal aus den Takt raus, so konnte man schlecht wieder rein kommen. Aber nach der Zeit funktionierte es wie von selbst und wir begannen an der Choreografie zu arbeiten.

"Miss Alvarez, könnten Sie kurz nach vorne kommen?"

Überrascht sah ich sie an, aber tat was Mrs Rutherford sagte.

"Führen Sie uns bitte vor, wie Sie sich ganz im Inneren fühlen, denn das ist eine gute Übung, die auch jeder von Ihnen machen kann, um sich mit diesem Tanz anzufreuden und es richtig machen zu können. Natürlich können Sie sich an den Schritte, die wir gerade gelernt haben, orientieren."

Ohne groß darüber nachzudenken, tanzte ich zu schnellen Schritten und beendete meinen kurzen Tanz mit rasendem Puls und schwerer Atmung.

"Sehr gut. Ich fühle, was Sie damit sagen wollen. Gut gemacht", lobte mich Mrs Rutherford und schloss damit auch den Unterricht.

Es war toll zu hören, dass die Lehrerin zufrieden mit mir war, dass überhaupt irgendjemand zufrieden mit meiner Leistung war, denn in der Vergangenheit hatte ich das so gut wie nie zu hören bekommen. Jeder hatte das große Bedürfnis, mich verbiegen zu wollen, doch ich hatte mich erfolgreich dagegen gesträubt. Immer war ich die Person gewesen, die nicht gut genug war, die nicht so geworden ist, wie man es sich vorgestellt hatte und die, die man nicht haben wollte.

Ohne einen weiteren Gedanken an die Vergangenheit zu verschwenden, begann ich meine letzte Stunde und lernte die neuen Schritte kennen. Diesmal war die Lehrerin nicht so freundlich wie bei den anderen Malen, aber dafür hatten wir eine ganze Menge vom Modern Dance gelernt. Bald würde ich sie vielleicht auch zufrieden stellen können.

Da ich die Mädels in meinem Handy gespeichert hatte, verschwendete ich keine weitere Zeit und ging selbständig nach Hause, da die anderen an diesem Tag zwei weitere Stunden hatten und ich mich unbedingt von diesem sehr anstrengenden, aber unglaublichen Tag ausruhen wollte.

Endlich zu Hause angekommen, zog ich Jacke und Schuhe aus und schmiss mich direkt auf das gemütliche Bett.

Es vergingen ein paar Stunden, in denen ich nach langer Zeit wieder richtig ausgiebig schlafen konnte und mit wenig Motivation stand ich schließlich auf.

New York's LoveWhere stories live. Discover now