Sweet Dreams- Du musst dich nur erinnern

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Mein Name ist Silver. Ich bin 19 Jahre alt und habe das Hobby Geschichten zu schreiben. Durch eine Freundin kam ich auf diese Seite. Du hast es geschafft und ich danke dir für dieses wunderschöne Cover! You did it. :) Love you, meine Süße.

01. Prolog

Wir besuchten das Theater. Mit „wir" meine ich, meine Eltern und mich. Ich freute mich auf die Vorstellung, da es das erste Mal war das ich sie begleiten durfte.

Wir setzten uns auf unsere Plätze und warteten darauf, dass der Saal verdunkelt und die Bühne erhellt wurde. Das Stück nannte sich „Biedermann und die Brandstifter". Mein achtjähriges Ich verstand die Zusammenhänge nicht, war verwirrt von der Vielfalt der Medien und deren Bedeutung. Versuchte sich einen Reim auf die Inszenierungsidee zu machen, fand jedoch keinen Sinn.

Ich kannte den groben Ablauf und wusste, dass im Endeffekt trotz aller Versuche die Katstrophe zu verhindern das Haus in Flammen aufging.

Dieses Ende gefiel mir ganz und gar nicht. Ich war jemand der Happy Ends mochte und allein dieser Umstand führte dazu, dass ich Disney Filme so liebte. Die Prinzessin fand ihren Traumprinzen und zusammen lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Als wir das Theater verließen sprach meine Mutter mich an. „Und wie hat es dir gefallen Bella? Bella, war mein Spitzname und hat eigentlich überhaupt nichts mit meinem richtigen Namen zu tun. Meine Mutter nannte mich seit ich denken konnte so und ich mochte es, sogar sehr. Auf ihre Frage hin verzog ich ein Gesicht. „Doof!", brachte ich trotzig hervor. Mein Vater fing an zu lachen, ich liebte seine Stimme. Sie war tief und erinnerte irgendwie an den Weihnachtsmann, was aber auch daran liegen könnte, dass er sich jedes Jahr als eben jener ausgab. „Darling, ich habe dir doch gesagt, wir sollten uns lieber etwas kinderfreundlicheres ansehen." Meine Mutter tat gespielt beleidigt, begann dann aber doch zu grinsen und gab meinem Dad einen Kuss. Die beiden waren wieder in ihrer eigenen Welt und ich wusste was als nächstes kommen würde.

„Ähem..." Beide sahen mich mit geweiteten Augen an, bevor sie sich voneinander lösten und mit mir Hand in Hand zu unserem Wagen schlenderten. Innerlich musste ich lächeln. Irgendwann will ich auch so sehr geliebt werden.

Zu Hause angekommen verfrachtete Mum mich ins Bett und wünschte mir schöne Träume bevor sie mein Haar zurück strich und mir einen Kuss auf die Stirn hauchte. „Träum süß, mein Engel." „Du auch, Mum."

Das war mein letzter Wortwechsel mit ihr. Wie es das Schicksal so wollte, war es ein Brand der meinen geliebten Eltern zum Verhängnis wurde.

Wenn ich mich recht erinnere war es kurz vor zwölf als mein Vater in mein Zimmer gestürzt kam. „Jane, wach auf!" Er rüttelte mich wach. Verschlafen öffnete ich die Augen und betrachtete ihn. Mein Dad war Ruß verschmiert und sein Schlafanzug wies Brandflecken auf. „Dad?" -„Du musst sofort hier raus! Komm!" Mit diesen Worten wickelte er mir ein Tuch um den Mund, nahm mich in den Arm und rannte aus dem Zimmer. Ich traute meinen Augen nicht. Um uns herum tobten Flammen, ich sah wie Familienfotos von ihnen verschluckt wurden zu Asche zerfielen, hörte das Knarzen des Holzes im Versuch sich gegen das Feuer durchzusetzen. Dad erreichte die Tür und sprang mit mir hinaus kurz bevor ein Balken auf uns herab segelte. Im Vorgarten setze er mich ab. Die Sirenen, welche Hilfe ankündigten, waren bereits lautstark zu hören.

Nun fiel mir auf das eine Person fehlte. „Wo ist Mum?" Meine Stimme weinerlich und das salzige Nass meiner Tränen verrieten meinen Gedankengang. Er schaute mich traurig an und zog mich abermals in seine Arme. „Pscht, mein Schatz, pscht." Mein Vater gab mir einen Kuss auf die Wange und sah mir tief in die Augen. Meine Brust zog sich zusammen.

Mir war auf seltsame Weise klar, dass er mich hier zurücklassen würde. Er liebte Mum einfach viel zu sehr, um hier draußen nichts tuend auf die Rettungskräfte zu warten. Sie hatten schon immer eine starke Verbindung zueinander gehabt, wussten wann es dem anderen schlecht ging oder etwas nicht stimmte. Es bedurfte oft nur einen Blick in die Augen und schon waren die Sorgen vergessen und alles ging seinen gewohnten Gang.

„Ich möchte dass du weißt, dass wir dich immer lieben werden, auch wenn wir nicht mehr an deiner Seite sind. Verstehst du mich?" Ich konnte nur stumm nicken. „Gut. Du wirst nie alleine sein. Wir werden immer ein Teil von dir bleiben. Sei wachsam, mein Engel. Irgendwann wirst du verstehen. Du musst dich nur erinnern." Ein letztes Mal spürte ich seine weichen Lippen auf meiner Stirn ehe er zurück in das Flammenmeer rannte und für immer verschwand.

Dies ist meine erste Geschichte hier. Ich freue mich über Kommis.

1. Wie hat es euch gefallen?

2. Soll ich weiterschreiben? :)

Sweet Dreams- Du musst dich nur erinnernWhere stories live. Discover now