02. Kleine Mädchen werden groß

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„DAD, NEIN!“, schrie ich. Meine Augen öffneten sich. Ein Traum. Immer der selbe Traum. Immer wieder von diesem Tag.

Ich setzte mich auf, und erblickte mein Zimmer. Weiße Möbel und grün gestrichene Wände, ein großer Spiegel. Mit einem seufzen schlug ich die Decke zurück und betrachtete mein Spiegelbild. Große grüne Augen, braunes mittellanges Haar und von der Sonne geküsste Haut.

Morgen würden es schon fast acht Jahre, ein weiteres Jahr ohne sie. Sweet sixteen. Das ich nicht lach!

Ich legte eine Hand auf den Spiegel, als wollte ich mich selbst berühren, doch es fühlte sich kalt an. Es ist traurig jeden Tag aufs Neue mit der Tatsache konfrontiert zu werden, dass ich aussah wie meine verstorbene Mum.

Seit dem grauenvollen Ereignis träumte ich mindestens zweimal die Woche von dem Niedergang unseres Hauses. Es schien fast so, als wollte man, dass ich daran erinnert werde.

Erinnern. „Du musst dich erinnern.“ An was? Was wolltest du mir mit diesen Worten mitteilen? Ich verstehe es nicht? Wieso bist du dort noch einmal hineingegangen? Wieso hast du mich alleine gelassen?

Frustriert wandte ich mich ab und ging ins Badezimmer. Während ich meine Morgenroutine ausführte dachte ich darüber nach, was geschah nachdem die Hilfskräfte eingetroffen waren.

Ein Mann kam auf mich zu, während andere bereits mit den Löscharbeiten begannen und nach Überlebenden suchten. „Hey, Kleine? Wie heißt du?“ Ich antwortete ihm nicht, spürte nur wie er eine Decke über meine Schultern legte. Ich merkte gar nicht, dass ich zitterte, geschweige denn das meine Zähne klapperten. Der Feuerwehrmann, welcher sich als John vorstellte fuhr mir in einem stetigen Rhythmus über den Rücken. „Jane. Jane Moore.“, gab ich leer zurück. Jegliches Gefühl war verschwunden.

Eine Stunde später fand ich mich in einem Krankenhaus wieder. Die Polizei würde den Fall untersuchen, um festzustellen, ob es Brandstiftung war oder auch nicht. Im Endeffekt wurde festgestellt, dass es ein kaputtes Gasrohr in der Küche gewesen sein musste und wie erwartet wurden keine weiteren Überlebenden gefunden. Jane Moore wurde zur Waisen.

Am nächsten Tag erfuhr ich, dass ich nicht ins Heim kommen würde und stattdessen eine Betreuerin mit mir leben würde. Ich nahm es hin, war gleichzeitig verwundert und verletzt durch den Umstand, dass meine Eltern schon soweit geplant hatten. Wussten sie, dass es dazu kommen würde?

Auf diesem Weg lernte ich Rosie kennen oder wie ich sie nannte Rose. Sie war eine herzensgute Frau in den Mittfünfzigern und hatte leicht ergraute Haare. Zuerst hielt ich sie auf Abstand, wollte niemanden an mich heran lassen, doch mit der Zeit erwärmte sie mein kalt geglaubtes Herz mit ihrer fürsorglichen Art.

Wir zogen viel umher, entschieden uns dann aber doch für Manhatten. Aus dem einfachen Grund, dass es nicht zu weit entfernt von unserem Wochenend- Domizil in den Hamptons lag. Ja, ich gebe es zu. Arm bin ich nicht gerade, jedoch habe wirklich keine Ahnung woher das ganze Geld kommt, da meine Eltern ganz normale Berufe ausübten.

Nun ja, jetzt lebte ich hier in New York City und machte mich fertig für die Schule. Von Make-Up hielt ich nicht viel, weshalb ich eigentlich versuchte so gut darauf zu verzichten wie es ging. Doch heute musste ich anscheinend zum Pinsel greifen, da die tiefen Augenringe nicht gerade gesund aussahen. Nach so einem Traum, kein Wunder! Mein Haar fiel mir in leichten Wellen über die Schulter. Zufrieden mit meinem Werk schlenderte ich aus dem Bad in Richtung meines Kleiderschrankes und fischte mir meine übliche Jeans- Pullover Kombination heraus. Komm hatte ich mich angezogen hörte ich auch schon Rose nach mir rufen. „Jane, Schatz? Frühstück ist fertig!“ Schon riss ich die Tür auf. „Bin auf dem Weg!“ Ich hörte sie in der Küche kichern. Der Duft von Pancakes erfüllte mich und ich atmete tief ein. Sie wusste genau, dass ich süchtig nach ihnen war. Clever die Frau! Schnell zog ich sie in die Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Guten Morgen.“, sagte ich mit einem Lächeln. Sie sah mir in die Augen ihre Stirn kräuselte sich leicht und wuschelte mir durch die Haare. „Guten Morgen. Schon wieder der Traum?“ Ich nickte nur. „Iss.“ Jetzt konnte mich nichts mehr halten. Ich verschlang die Pancakes förmlich. Rosie bedachte mich mit einem amüsierten Blick, während sie ebenfalls zu essen begann.

Nach dem Frühstück machte ich mich auch schon auf den Weg in die Schule.

 „Bye, Rose.“ –„Tschau Kleines, pass auf dich auf.“ Ich verdrehte die Augen. Morgen würde ich sechzehn, nicht ganz erwachsen aber auch kein Kind mehr! „Ja ja.“ –„Jane, das ist mein Er-.“

Mit einem Seufzen schloss ich die Haustür und bereite mich auf meinen ersten Tag in der High School vor. Gott, wie ich es hasste. 

Hallo meine Lieben! Da ich schon einige sehr süße Kommetare bekommen habe, dachte ich mir ich schreibe mal weiter. Habe noch ein Bild von Jane dazu. So stelle ich sie mir vor. 

Ich hoffe es gefällt euch! 

Freue mich wie immer über Kommis! :) 

Wie findet ihre Jane und Rosie? 

Sweet Dreams- Du musst dich nur erinnernOnde histórias criam vida. Descubra agora