10. Das Gespräch

455 49 11
                                    

Hello Again!!! Und Kyah!! Wir haben 950 Reads!  Ich bin so super glücklich! Ich danke euch für die tolle Unterstützung und hoffe, dass ihr auch weiterhin treue Leser bleibt! :D

10.   Das Gespräch

„Du träumst.“, sagte er ernst. In einer anderen Situation hätte ich jetzt laut gelacht, ich meine, wer träumt denn bitteschön nicht? Theoretisch tut man das jede Nacht nur kann man sich selten daran erinnern. Jedoch hatte ich die Vermutung, dass er mit „träumen“ etwas anderes meinte, als naja, ihr wisst schon träu-men.

Ich zog gespielt meine Augenbraue in die Höhe und sah in skeptisch an. „Ähm ja, Chris. Du weißt schon, dass jeder Mensch träumt.“ Ich versuchte meine Stimme sicher klingen zu lassen und war überrascht, als mir dies dann auch tatsächlich gelang. Er konnte unmöglich wissen, dass er dem bezaubernden Fremden bis zur Haarspitze glich und ich mich auf eine gewisse Art und Weise zu ihm hingezogen fühlte.

„Dein Traumtypi da, wusste es aber auch.“, necktemich mein innerlicher Schweinehund

Ich hatte diese Tatsache verdrängt und darauf geschoben, dass ich ja träumte und so davon ausgehen könnte, dass die Produkte meiner Fantasie natürlich auch meinen Namen wussten.

Ein „Nicht jeder träumt so wie du.“, ließ mich meine Augen aufreißen. Ich wollte nicht klein bei geben. Räusperte mich kurz und schaute direkt in seine blauen Augen. Sie waren so klar wie das Meer und ich war versucht sie näher zu inspizieren…

Jane! Stopp! Du musst ein Gespräch führen und nicht gleich anfangen zu sabbern, nur weil dir ein unverschämt gutaussehender Kerl gegenüber sitzt!

Ich ballte meine Hände zu Fäusten, starrte immer noch in seine Augen und gab ein „Und das weißt du von?“, von mir. Er überlegte kurz. Ich wartete und verschränkte beide Arme ineinander, während ich mit meinem rechten Fuß auf dem Boden tippelte. Dies dauerte mir zu lange und so starrte ich ihn einfach an. Seine Stirn lag in Falten, er hatte eine Hand zu seinem Kinn geführt und es sah beinahe so aus, als würde er über seinen imaginären Bart streichen. Ich begann zu grinsen, doch ihm schien es nicht aufzufallen, da er noch immer in Gedanken versunken war. „Wir kennen uns länger als du denkst. Ich bitte dich, du musst dich nur erinnern.“ Nun ging mir das Ganze zu weit! Mein Grinsen war verflogen, ich stand auf, packte meine Tasche und wollte gehen. Was bildete der sich ein? Dieser Chris war mir ein Rätsel. Ihm gegenüber kam ich mir vor, wie ein offenes Buch. Er glaubt über alles Bescheid zu wissen, möchte mit mir übers träumen reden. Aber das Schlimmste war, dass mich seine Worte so sehr an die Letzten meines Vaters erinnerten.

Ich spürte die Tränen hochkommen und biss mir auf die Unterlippe, um ihnen ein wenig Einhalt zu bieten.

Irgendwann wirst du verstehen. Du musst dich nur erinnern. Woran, Dad? Was wolltest du mir damit sagen?

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich mich noch immer im Schulgarten befand. Die ganze Situation war zum kotzen! Ich wollte hier weg, aber irgendwie hatte ich auch das Gefühl, dass mir etwas Wichtiges entgehen könnte, wenn ich es täte. Frustriert stampfte ich mit dem Fuß auf und raufte mir die Haare. Die Tränen waren mir scheißegal. Ich drehte mich wieder zu meinem Gesprächspartner um, dieser beobachtete mich mit verschlossener Miene und das brachte mich wieder einmal zur Weißglut.

„Weißt du überhaupt wie verwirrend das alles für mich ist? Du erzählst mir, dass ich komisch träume, dann meinst du, dass wir uns kennen würden, obwohl ich dich in meinem Leben noch nie gesehen habe und dann sagst du die gleichen Worte wie er! Dieses ganze Gefühlschaos geht mir mal so was von auf die Eierstöcke!“, schrie ich ihn an.  Chris Higgs schaute mich verdutzt an, bevor er lauthals anfing los zu prusten. „Was ist daran bitteschön lustig?“ Ich wischte mir die Nässe, welche an meinem Gesicht herunter ran, mit dem Ärmel meines Pullis ab und blickte ihn finster an. Auch er hatte mittlerweile Tränen in den Augen, seine hingegen, vor lauter Lachen. „Du wirst immer interessanter, Jane.“, sagte er zwischen zwei tiefen Atemzügen. „Ich dachte immer es würde Sack heißen, aber die Variation mit den Eierstöcken, nicht schlecht.“, setzte er nach. Irgendwie ließ meine Wut ein wenig nach und ich gab ein leises Grummeln von mir, meine Tränen waren versiegt. „Bin ne Frau und hab keinen Sack. Fertig.“ Er lächelte mich an, sodass ich nicht umhin kam mitzumachen. Er hatte in atemberaubendes Lachen. Es war tief, es klang wie Musik in meinen Ohren. Ich hätte ihm ewig zu hören können. An sich hatte er eine wunderschöne Stimme, von seiner Ausstrahlung gar nicht erst zu sprechen, doch das Zeug was er von sich gab, war Müll.

„Du stehst auf ihn!“„Tue ich nicht!“ –„Und wie du das tust!“

Ich hatte keine Lust auf eine solche Diskussion, trotzdem spielte ich mit dem Gedanken ihr einen Namen zu geben.

Ich weiß, dass sich das schräg anhört. Aber hey, was würdest du tun, wenn du täglich von einer Stimme im Kopf geplagt wirst und denkst du würdest verrückt? Und jetzt sag nichts….lass mich in  dem Glauben, dass ich wenigstens halbwegs normal bin.

Nachdem sich Chris wieder einigermaßen eingekriegt hatte, wandten wir uns wieder ernsteren Themen zu. Ich hatte viele Fragen. Was er mit dem Träumen meinte oder woher ich ihn zum Beispiel kennen sollte.

Ich saß wieder auf der Bank und sah in den Himmel. Die Sonne schien noch. Es war erst 15 Uhr, wir hatten noch Zeit, also begann ich mit meiner Fragestunde. „Woher sollen wir beide uns kennen?“, fragte ich neugierig. Ich war misstrauisch, gespannt, wollte dass es stimmte, hatte aber auch Angst wieder verletzt zu werden. Er kratzte sich unbehaglich am Hinterkopf, bevor er den Mund öffnete. „Wir haben uns an deinem Geburtstag vor ungefähr acht Jahren kennengelernt. Ich war mit meinen Eltern dort und wir trafen auf dich und deine Familie. Unsere Eltern waren sehr gute Freunde gewesen und wir hatten uns zufällig entdeckt. Da sie sich kannten und es dein Geburtstag war, hatten sie beschlossen, dass wir zusammen durch den Freizeitpark gehen würden. Sie meinten, es wäre doch schön wenn mehrere Personen zusammen feierten und ein weiteres Kind dabei wäre. Wir..“ –„Stopp! Rede nicht weiter!“ Ich hatte ungeheure Kopfschmerzen bekommen und fing an meine Schläfen zu massieren. Bildfetzen tauchten vor meinem inneren Auge auf. 

-----------------------------------

CUT!!! 

Hier ist mein momentaner Ohrwurm! :)

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen. 

Es war jetzt nicht schwer zu erraten, dass er der Junge im Freizeitpark gewesen sein musste, jedoch ist das ja nicht alles, also bleibt gespannt! :D

LG Silver

Sweet Dreams- Du musst dich nur erinnernWhere stories live. Discover now