03. Ich beachte niemanden und niemand beachtet mich. Ganz einfach!

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03.   Ich beachte niemanden und niemand beachtet mich. Ganz einfach!

Ich zog die Kapuze über den Kopf, welcher Bestandteil meines Pullis war und schritt durch das Schultor der School of the Future. Ja, es gibt eine Schule in New York die so heißt. Niemand schenkte mir Beachtung und die wollte ich auch gar nicht. Mein Plan ging auf. Gar nicht erst versuchen einen netten Eindruck zu machen, dann lassen dich wenigstens auch deine Mitmenschen in Ruhe. Meine Fächer wusste ich schon, wir hatten unsere Stundenpläne per Post geschickt bekommen, somit musste ich nur noch herausfinden wo sich mein Kassenzimmer befand.

Lustlos schlenderte ich durch das Gebäude bis ich den Raum mit der Nummer 351 fand. Mein Schließfach würde ich nach dem Unterricht aufsuchen. Vor der Tür blieb ich stehen, holte tief Luft und betrat das bereits gefüllte Zimmer. Die ersten Grüppchen hatten sich bereits  gebildet, doch trotzdem wurde es einen Moment still und man begann mich von oben bis unten zu mustern, um dann wieder mit seinen neuen Freunden zu schnattern anzufangen.

Ich sah es gar nicht ein meine Kapuze herunter zu schieben, wollte nicht angestarrt werde. Kurzerhand setzte ich mich auf einen noch freien Platz  in der hintersten Reihe, lehnte mich zurück und sah aus dem Fenster. Immer wieder drang mir das Gekicher der anderen an die Ohren, vor allem das der Mädchen. Bis jetzt hatten wir drei Barbies in unserer Klasse, damit meine ich Mädchen, die aussahen wie Pandas, wenn sie einen nassen Waschlappen ins Gesicht bekämen. Warum? Aus dem einfachen Grund, dass sie ihre Gesichter so sehr mit Make-Up bedeckten, dass man sich nicht sicher war, ob sie vor der Schule gegen eine Wand gelaufen waren und nun versuchten das Missgeschick mit Puder und was es sonst noch gibt zu verstecken. Ich meine mal ehrlich, was haben die davon? Es ist fast so, als seien blinkende Schilder über ihren Köpfen  angebracht, welche die Aufschrift „BILLIG!“ trugen.

Der Raum füllte sich immer mehr und endlich kam der Gong, welcher den Unterrichtsbeginn signalisierte. Vorsichtshalber entschied ich mich dann doch dazu die Kapuze zurück zu schieben, man sollte es sich nicht gleich zu Beginn mit den Lehrern verscherzen.

Die erste Stunde führte uns der Lehrer in die Regeln der Schule ein. Als ob sich alle daran halten würden. Lächerlich. Ich hörte nur mit halben Ohr zu und widmete mich meinem Umfeld. Die Barbies hatte ich ja schon erwähnt. Eine vierte blieb uns zum Glück erspart. Sonst bestand meine Klasse aus drei weiteren Mädchen und sieben Jungs. Wie erwartet erhofften diese sich eine schnelle Nummer mit einem der Barbies und starrten diese nur lüstern an. Ich verdrehte nur die Augen. Pubertäre Arschlöcher. Keine Ahnung von Tuten und Blasen und dann gleich einen auf Macker machen. Mit sechzehn ist es am schlimmsten, denn da fangen die Hormone bei der männlichen Gattung sowieso an verrückt zu spielen. Ich hasste die High School jetzt schon.

Mit Leuten in meinem Alter verstand ich mich generell nicht und sie fanden mich zu spießig, kalt und arrogant? Ich war mir nicht sicher, aber was solls? Schon immer habe ich mich mit den älteren Schülern besser verstanden, doch trotzdem wollte ich nie Freundschaften schließen und auch heute verspürte ich nicht den Drang dazu.

Der weitere Tag verlief wie jeder erste Schultag. Neue Lehrer, neue Leute und eine Rundführung durch die Schule. Mein Schließfach hatte ich in der ersten Pause gefunden und bezogen, danach suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen, welches ich im Schulgarten fand.

Mein Ziel war es allen wenn möglich aus dem Weg zu gehen. Ich beachtete niemanden und niemand beachtete mich. Ganz einfach.

Ich ließ mich auf einer Bank nieder und fand diesen Ort einfach traumhaft. Die Blumen luden ein an ihnen zu schnuppern und generell ließ die Sonne und der klare Himmel diesen Ort besonders erscheinen. Ich fühlte mich hier wohl. Bemerkte jedoch nicht, dass ich beobachtet wurde. War zu sehr darauf fixiert mich zu verstecken und mein Pausenbrot zu essen.

Zuhause angekommen begrüßte mich Rose mit einer kleinen Umarmung. „Und? Wie war dein erster Tag, Liebes?“, wollte sie wissen. „Gut, nichts Besonderes. So wie erste Schultage eben sind.“, antwortete ich abwesend. Ich wollte mich eigentlich nur in mein Zimmer zurückziehen und mir irgendeinen Film anschauen. Keine Liebesschnulze, auf so etwas stand ich nicht. Action sollte es sein oder doch lieber einen Anime? „Hast du schon Freunde gefunden?“, fragte sie mich mit leuchtenden Augen. Ich wünschte ich könnte ihr böse sein, schließlich meinte sie es nur gut. Also sah ich sie nur gespielt streng an. „Du weißt wie ich zu diesem Thema stehe.“, erwiderte ich. Nach einer kurzen Pause fügte ich noch ein „Außerdem habe ich dich, da brauche ich keine Freunde.“, hinzu. Ihre Geschichtszüge wurden weicher. „Um acht Uhr gibt es Abendessen. Pizza, falls du es wissen willst.“, sagte sie bevor sie sich abwandte und in die Küche lief, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen.

Gut, dann hatte ich noch gute drei Stunden Zeit. Also, Anime, Action oder doch lieber einen Manga? Ich liebte Comics und kam dadurch automatisch auf Mangas. Untypisch für ein Mädchen war auch die Tatsache, dass ich zockte und nicht schlecht darin war.

Nach langem Abwegen der Möglichkeiten wurde es jedoch eine Krimiserie, sodass ich nun vorm Fernseher saß und CSI Miami schaute. Die Serie wurde zwar schon längst abgesetzt doch stellte sie für mich einen Teil meiner Kindheit dar. Jeden Dienstag hatten Dad und ich unseren CSI- Abend. Bei der Erinnerung musste ich lächeln.

Nachdem essen, putzte ich mir die Zähne und schminkte mich ab, wünschte Rosie eine Gute Nacht bevor ich in die kühlen Laken meines Bettes kroch und daran dachte, dass morgen mein sechzehnter Geburtstag stattfinden würde. Ich löschte das Licht meiner Nachtischlampe und schloss die Augen und begann zu Träumen.

Hey!

Dieses Kapitel wird leider nicht sehr spannend, aber ihr bekommt einen kleinen Einblick in Janes Persönlichkeit.

Auf das nächste Kapitel könnt ihr gespannt sein, da es dort um ihren Traum gehen wird.

Danke fürs Lesen! Vergesst nicht zu kommentieren und zu voten! :D

Und einen großen Dank an Miss Desire, die mich in ihrer Story take me, feel me, love erwähnt hat. Liebe dich, mein Schatz! :3 <3

LG Silver                  

Sweet Dreams- Du musst dich nur erinnernDove le storie prendono vita. Scoprilo ora