15. Was tue ich jetzt?

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Chris

Ich hatte es getan. Es war vorüber. Ich und Jane waren nun ein Team, nur wusste sie das noch nicht. Sie würde durchdrehen, wenn sie das erfährt.

Scheiße!

Ich bin so sein Schlauberger. Ich habe mich einfach hinreißen lassen.

Fuck!

Es war acht Uhr morgens, ich saß auf meinem Bett und bemitleidete mich selbst. Hätte ich nicht gewusst, was für ein Arsch ich bereits wäre, hätte ich mich nach dieser Nacht für eines erklärt. Ich wollte nicht an ihre Reaktion denken. Ja klar, es war ein „Traum“, aber unsere Träume sind mehr. So viel mehr, als nur das. Ich schüttelte nur den Kopf.

Warum habe ich mich dazu hinreißen lassen? Seit wann war ich so ein Idiot? Aber war sie nicht diejenige, die es wollte?

Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. „Herein.“ Zum Vorschein kam ein grinsender Clark. „Ich wusste, dass du es packst! Ich bin so stolz auf dich!“, sagte er, während er die Arme um mich schloss. Ich schob ihn genervt von mir. Er war mein Onkel, ja, aber seit dem Tod meines Vaters glaubt er mir alles vorschreiben zu müssen. Ich will mir nichts sagen lassen, doch nach letzter Nacht komme ich nicht umhin, denn ich hatte genau das getan, was er von mir wollte. Ich hatte das Ritual vollzogen, mit Jane, die keine Ahnung von allem hat und doch so tief mit uns verwurzelt ist. Er bedachte mich mit einem fragend dem Blick, bevor Erkenntnis in seinen Augen aufblitzte. „Du fühlst dich schuldig.“, stellte er fest.

Ja, verdammt nochmal ja, das tat ich. Und wie.

„Nein, ich habe nur so ein Mädchen in die Scheiße geritten, ohne dass sie überhaupt von der ganzen Kacke weiß!“, meine Stimme triefte nur so vor Ironie. Seine Stirn zog sich in Falten, der Blick kalt. „Es musste sein. Es war von Anfang an bestimmt. Früher oder später wäre es sowieso passiert. Egal, wie sehr du dich gewährt hättest, irgendwann hättest du dem Zwang nachgegeben.“, sagte er ohne jegliche Emotion in der Stimme. Ich stand auf und lief auf die Tür zu, nur um am Handgelenk gepackt zu werden. „Wo gehst du hin?“ –„Weg.“, ich holte tief Luft. Ich weiß, wie das Prozedere ist, doch er redet über sie wie ein Objekt. Es macht mich wahnsinnig, dass er sie nur für ein Bauer auf dem schwarz weiß karierten Feld hält. „Du gehst nirgendswo hin! Die Versammlung findet in einer Stunde statt und wird entscheiden.“ Er holte kurz Luft, hielt aber immer noch mein Handgelenk gepackt, dass ich befürchten musste, einen Abdruck zu bekommen, bevor er fortfuhr. „Nur weil du das Ritual abgeschlossen hast bist du noch kein vollwertiges Mitglied. Du kannst nicht ohne die Entscheidung gehen!“, er duldete keinen Widerspruch, doch mir war es egal. Alles war mir egal, nur eine Person nicht.

Ich konnte es selber nicht so ganz erklären. Ich hatte es gesehen, bei vielen von uns, aber es zu erleben ist eine andere Geschichte. Alles an ihr zog mich an. Ihre Augen, ihr Körper, selbst ihre Starrköpfigkeit. Doch ich hatte Angst, verdammte scheiße Angst, weil ich schon so oft gesehen habe, wie der Tod nicht nur ein sondern zwei Opfer fordert. Selbst wenn der Partner stirbt und man überlebt , ist man doch tot. Eine Hülle, Seelenlos.

….Ein markerschütternder Schrei, grell, laut, ohrenbetäubend, gebrochen. Ich spürte es, sie war verloren…

„Chris? Chris?“, rief jemand. Ich blinzelte einige Momente, der bekannte Raum kam wieder zum Vorschein. Meine Hand war an der Wand abgestützt und zu einer Faust geballt, ich spürte das Hämmern meines Herzen und den Schweiß. Binnen weniger Sekunden fühlte ich mich wie ein nasser Sack und das nur an bei dem Gedanken an den Tag. Clark sah mich besorgt an. „Ja, ja. Nur Kopfweh.“ Ich richtete mich auf und griff nach dem Tür Knauf. Er war kalt, das Metall angenehm auf der Haut. Dieses Mal ließ er mich gehen. Ich schritt den Gang entlang und steuerte auf die Eingangshalle zu. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich lediglich mit einer Jogginghose bekleidet war und diese wies Flecken auf. Mir war klar aus welchem Grund.

„Fuck.“ Ich musste aussehen wie ein Irrer. Ich rannte den Weg zurück, schnappte mir ein T-Shirt und eine Jeans und stellte mit Erleichterung fest, dass Clark mein Zimmer verlassen hatte.

Als ich im Foyer ankam wurde mir erst klar, dass ich gar nicht wusste wo Jane sich befand. Ich wollte zu ihr, ihr erklären, was los war bevor es jemand anderes tat. Ich hatte mir ihre „Probefreundschaft“ schwer erkämpfen müssen.

Selbst wenn sie es dir von dir erfährt würde sie dir nicht verzeihen. Du hast ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt!

Fuck. Fuck. Fuck.

Ich fuhr mir durch das Haar und dachte über mein Vorgehen nach. Im Grunde genommen blieb mir nichts anderes übrig als zu dem Treffen zu gehen, denn ich hatte weder Janes Adresse noch ihre Telefonnummer.

Scheiße!

Ich machte auf dem Absatz kehrt, schaute kurz auf die Uhr, welche mir zeigte, dass ich noch 20 Minuten bis zur Versammlung hatte. Ich stieg schnell unter die Dusche, als ich sie verließ hing eine rote Kute an meinem Kleiderschrank, auf meinem Bett lag eine schwarze Uniform, welche das Abbild unseres Ordens trug. Es bestand aus einem Kreis, im inneren waren viele geschwungene Linien, welche in einem Stern mündeten. Es war ein Pentagramm und deutete auf unsere Funktion hin. Es sollte schützen, nicht nur vor bösen Träumen, sondern auch vor Unglück.  Clark musste gewusst haben, dass ich zurückkehren würde. Ich seufzte tief und zog mir die Uniform über, die rote Kute legte ich als letztes um. Als ich fertig war, begab ich mich auf den Weg zum Keller, denn dort würde die Versammlung stattfinden. Der Eingang zu besagtem Ort, war eine Höhle. Fackeln erleuchteten den Weg. Ich weiß selbst, dass es komisch ist, dass es in New York eine solche Höhle gibt, doch irgendwie sind die Menschen zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als das sie Nachforschungen anstellen.

Ich stieg weiter hinab, als ich vor der riesigen vergoldeten Tür stehen blieb, welche ebenfalls unser Zeichen aufwies, holte ich noch einem kurz Luft bevor ich die Worte sprach „Amore, more, ore, re“ (Durch Liebe, Sitte, Wort und Gegenstand). Die Tür öffnete sich mit einem Klick und ich trat ein. Mehrere Augenpaare fixierten mich, auch Clark war unter ihnen. Sein Gesicht zeigte Stolz, keine Spur von der vorherigen Diskussion war zu sehen, doch am meisten verschreckte es mich, dass Sie neben ihm saß. Ebenfalls in gleicher Tracht wie ich und großen Augen als sie mich erkannte an.  Ihr Blick wechselte von Überraschung zu Wut und ich konnte mir denken, woran sie dachte.

Fuck!

Wird das dein neues Lieblingswort?

Halts Maul!

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Hey! Es tut mir so mega doll leid, doch leider werden die Updates nur noch am Wochenende stattfinden können.. ;( 

Ich bin von Monatg bis Samstag am arbeiten und muss danach noch für einen wichtigen Test lernen. Wenn der geschafft ist. fällt eine große Last schonmal ab, doch trotzdem bin ich jeden Tag irgendwie beschäftigt. 

Trotzdem hoffei ich, dass ihr mir treu bleibt, auch wenn die Updates nicht mehr so häufig kommen wie früher. 

Ich gebe weiterhin mein Bestes und freue mich immer über eure tollen Kommmentare!

Und....Danke, für die 2,6 k Reads! Ich bin so happy und freue mich darüber, dass so viele Leute gefallen an meiner Story finden!

Lieb euch!

Eure Silver <3  

Sweet Dreams- Du musst dich nur erinnernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt