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[Sidenote 2018!] Endlich ist es soweit, Kapitel 1 ist als Hörbuch draußen. In dem Video unten könnt ihr es euch anhören. Es ist nicht professionell aufgenommen, ich hoffe es gefällt euch trotzdem! Ich versuche die Hörbuch Kapitel regelmäßig hochzuladen :)

Kapitel 1:

Ich gebe natürlich mein bestes, dass die Aufnahmen so gut wie möglich sind~

[Sidenote//2014] Hey Leute das ist nicht meine erste Geschichte, aber eine Geschichte, die ich so noch nie geschrieben habe.. Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen & hoffe, dass nicht allzu viele Fehler da sein werden. :)

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Die Klippe. Ich musste zur Klippe. Und springen. Ich halte es in diesem Leben nicht mehr aus. Dieser Hass auf Alles und Jeden war unerträglich, am meisten der Hass auf mich selbst. Ich rannte so schnell es ging aus meinem Haus, die düstere Straße unseres Bezirkes entlang. Tränen flossen über mein Gesicht und ich konnte vor lauter weinen kaum atmen. Es wurde schon dunkel, aber das machte mir nichts aus. Ich rannte weiter. Die Tränen verschleierten mir die Sicht, ich konnte kaum zuordnen wo ich hinrannte. Vollkommen verängstigt fiel ich fast hin, doch ich rappelte mich wieder halb auf und beschloss meinen Weg fortzusetzen.

Ich rannte noch schneller, bis ich ausversehen jemanden anrempelte. Ich fiel schon wieder fast hin, doch die Person konnte mich gerade noch so auffangen. Als ich den Kopf hob, sah ich einen Jungen in meinem Alter. Er grinste mich an, bis er erkannte, dass mein Gesicht von Tränen überströmt war. Ich schluchzte. Dann schlang ich mich aus seinen Armen und wollte weiterrennen, so schnell wie möglich zur Klippe kommen, damit ich mich bloß nicht umentschied. Doch er hielt mich am Arm fest.

"Kann ich dich irgendwo hinbringen?", fragte er mich. Er hatte eine besorgte Miene. "Es ist zu spät um für ein Mädchen noch in dieser Gegend rumzulaufen."
Ich überlegte.
"Ja.", sagte ich und beschrieb ihm die Klippe.
Er guckte ein bisschen komisch, als ich sagte, dass ich zu so einem Ort wollte, aber dann führte er mich schließlich zu seinem Auto.

Ich stieg ein, ich hatte nichts mehr zu verlieren. Dann fuhren wir los. Als wir ankamen, stieg ich aus und ging langsam auf die Klippe zu. Ich war wie hypnotisiert von dem Gedanken, gleich tot zu sein. Ich hörte noch ein "tschau" und ein wegfahrendes Auto, dann war ich alleine.

Langsam, ganz langsam näherte ich mich dem Tod. "Lieber Gott, bitte pass gut auf meine Eltern auf.", sagte ich, jedoch nur rein förmlich, denn ich hasste meine Eltern, das konnte und wollte ich einfach nicht leugnen. Ich stand am Ende der Klippe. Tränen strömten über mein Gesicht.

Entschlossen wollte ich gerade Anlauf nehmen um zu springen, als mich jemand von hinten an den Hüften packte und wegtrog.

Ich schrie, dass ich sterben wollte, aber derjenige trug mich einfach weiter. Ein Stück weiter ließ er mich runter. Völlig entsetzt schaute ich ihm ins Gesicht. Es war der selbe Junge von vorhin.

"Du.. Ich dachte, du wärst weggefahren..", murmelte ich fassungslos, schluchzend und weinte immer mehr. "Mir kam es echt merkwürdig vor, dass du an so einen Ort willst. Also bin ich ein Stück gefahren und dann wieder zurückgelaufen. Zum Glück konnte ich dich noch retten." - "Du.. Du solltest dich echt aus den Angelegenheiten anderer Leute raushalten.. Das war doch mein einziger Ausweg!", schluchzte ich.

Meine Augen brannten, und der Schmerz, den ich innerlich fühlte, hörte nicht auf. Er gab mir eine Backpfeife. "Komm mal wieder ins echte Leben zurück. Solche Mädchen wie du Kotzen mich einfach nur an.", sagte er kalt. "Was?", fragte ich verwirrt. Ich war ein seelisches Frack. Ich schaute sehnsüchtig auf die Klippe, auf meinen einzigen Ausweg, und sank zu Boden. Nichts konnte mich retten, auch nicht dieser Junge, der anscheinend eine gute Tat vollziehen wollte.

"Wo wohnst du?", fragte er und schaute mich herablässig an. "Warum sollte ich dir das sagen?", fragte ich schluchzend. "Na gut, dann kommst du eben mit zu mir.", sagte er und trug mich zu seinem Auto. "Warte WAS?!", schrie ich durch meine Tränen. "NEIN!", versuchte ich mich zu wehren, aber er hielt mich zu sehr fest. Dann packte er mich in sein Auto.

Auf der ganzen Fahrt beschimpfte ich ihn mit allen möglichen Schimpfwörtern, die ich kannte. Der kann mich doch nicht einfach so mitnehmen! Ich spürte Empörtheit, aber vor allem Angst. Bei jedem Schimpfwort ignorierte er mich, doch als ich ihn 'Hurensohn' nannte, wandte er sich wütend an mich. "Halts Maul, sonst klatsch ich dir eine." Fassungslos starrte ich ihn an. Ich wollte doch eh sterben. Der Wille, mich zu verteidigen, die Angst, dass mir etwas passieren könnte, lies nach, und vollkommene Gleichgültigkeit überkam mich. Ich blieb den Rest des Weges leise.

-

Als wir an seinem Haus ankamen, musste ich etwas staunen. Es war ein riesiges Haus. "Na, beeindruckt?", fragte er mich grinsend.

Ich schaute ihn stirnrunzelnd an. Wieso war er jetzt schon wieder anders? Er stieg aus und machte mir dann die Tür auf.
"Aussteigen.", befahl er mir. Ich hatte panische Angst. Fremder junge. Fremdes Haus. Was machte ich hier eigentlich?!

Den Jungen schien es nicht zu stören und trug mich zu sich ins Haus. Innen war es dunkel. Anscheinend niemand zu Hause.
"Wieso machst du das?", fragte ich ihn. Ich mein, er hätte mich auch einfach verrecken lassen können.

"Erzähl ich dir nicht.", sagte er und trug mich ins erste Stockwerk. Er ging in ein Zimmer. Eindeutig Jungenzimmer. Das Zimmer war schwarz gestrichen und hatte überall Konsolen zum zocken. In einer Ecke war eine Tür wo "Fitnessraum" draufstand. Ein riesiges Doppelbett stand in der Mitte des Zimmers.
Der Junge schmiss mich darauf und begann, sich auszuziehen. Das wurde mir zu absurd. Ich wollte mich gerade umbringen, dann nimmt mich ein Junge mit, fordert mich auf mit in seine Villa zu kommen, schmeißt mich in sein Bett und will mich allem Anschein nach vergewaltigen.

Ich hatte eine kleine Panikattacke, bis ich endlich etwas rausbekam: "Stopp!", schrie ich vollkommen entsetzt und ängstlich. "Was wird das?", fragte ich mit schriller Stimme.

"Du denkst auch, ich schlafe auf dem Boden, und lasse dich in meinem Bett schlafen?", fragte mich der Junge. "Was dachtest du denn?", fragte er mich nach einer Weile grinsend. Ich schaute ihn verwirrt über die ganze Situation an.
"Ich schlaf auf dem Boden.", sagte ich leise und legte mich vom Bett auf den Boden. Für eine Nacht würde das schon gehen. Dann würde ich mich eben morgen umbringen.
"Wie du willst.", sagte der Junge und legte sich in sein Bett.

Nach einer Stunde hielt ich es nicht mehr aus. Ich stand leise auf und schaute, ob er schlief. Als ich mich vergewissert hatte, dass er wirklich schlief, hob ich die Bettdecke und legte mich neben ihn. Mit gewissem Abstand natürlich. Nach einer Weile sagte eine Stimme: "Bett ist wohl doch bequemer als Boden."
Ich ignorierte sie und schlief ein, mit dem schönen Gewissen, morgen endlich zu sterben.

[Überarbeitet am 10.03.2018]

The Badboy and the suicide girl Where stories live. Discover now